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Iranischer Geistlicher droht Trump indirekt mit dem Tod

In this photo released by the official website of the office of the Iranian supreme leader, Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei speaks to a group of people and officials in Tehran, Iran, Friday, Mar ...
Donald Trump sprach darüber, Ajatollah Chamenei auszuschalten: Bei radikalen Anhängern des Islams selbst eine Todsünde.Bild: keystone

Iranischer Geistlicher droht Trump indirekt mit dem Tod

Ein einflussreicher iranischer Geistlicher hat US-Präsident Donald Trump indirekt mit dem Tode gedroht. Dies als Folge von Trumps Aussagen über Ajatollah Chamenei, das geistliche iranische Staatsoberhaupt.
30.06.2025, 03:2830.06.2025, 09:02
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Grossajatollah Nasser Makarem Schirasi nannte Trump zwar nicht direkt beim Namen, wies aber in einer religiösen Stellungnahme darauf hin, dass Drohungen gegen den iranischen Führer Ali Chamenei Fluch und Sünde seien und im Islam mit dem Tod bestraft werden. Trump hatte vor knapp zwei Wochen indirekt Chamenei gedroht und gesagt, dieser sei ein leichtes Ziel.

«Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.»
Donald Trump

Der Geistliche sagte laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna auf die Frage eines Gläubigen zu Trump in seinem Büro in Ghom: «Personen oder Regime, die eine islamische Herrschaft angreifen oder deren religiöse Führer bedrohen oder gar gegen sie vorgehen, gelten als ‚Mohareb‘ (Feinde Gottes/Krieger gegen Gott).» Daher sei es die Pflicht der Muslime, diese «Feinde» zur Rechenschaft zu ziehen. Makarem Schirasi zählt als sogenannter Mardscha zu den Grossajatollahs mit einem der höchsten religiösen Titel im zwölfer-schiitischen Islam. In Glaubens- und Rechtsfragen gelten Träger dieses Titels für viele Schiiten als oberste Autorität.

President Donald Trump answers questions from reporters as he meets with Congo's Foreign Minister Therese Kayikwamba Wagner, and Rwanda's Foreign Minister Olivier Nduhungirehe, Friday, June  ...
Im Visier der Mullahs: Donald Trump.Bild: keystone

Ein Regierungsamt bekleidet Makarem Schirasi nicht. Das politische System der Islamischen Republik Iran basiert auf dem Prinzip der «Herrschaft der Rechtsgelehrten». Der oberste geistliche Führer, Ajatollah Ali Chamenei, vereint die höchste politische und religiöse Macht in einer Person.

Korrekturhinweis
In einer früheren Version des Artikels hiess es, der Iran drohe Trump mit dem Tod. Es handelt sich jedoch um die Position eines einflussreichen Geistlichen ohne Regierungsfunktion.

Er nannte Trump nicht direkt beim Namen, sondern erklärte lediglich die islamischen Prinzipien. Demnach werden diejenigen, die die Feinde islamischer Staaten und Führer bestrafen, als Heilige Krieger angesehen und haben den Segen Gottes sicher, so der Geistliche. (sda/dpa)

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Apropopos
30.06.2025 05:02registriert Mai 2025
Gibt es auf beiden Seiten nur noch Grössenwahnsinnige?
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SamsonP
30.06.2025 05:25registriert April 2024
Die Mullahs lernen es einfach nicht. Irgendwie haben die wohl noch nicht begriffen, dass sie jetzt einfach mal die Füsse stillhalten sollten anstatt grosse Töne von sich zu geben. Hat was von Lernresistenz. Haben die mitbekommen, dass ihre Führungskader innert weniger Tage eliminiert wurden, ihre Luftwaffe und Luftverteidigung auseinandergenommen wurden und sie nichts, aber auch gar nichts dagegen ausrichten konnten?
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Gina3
30.06.2025 06:40registriert September 2023
Wenn ein narzisstischer Größenwahnsinniger es mit fundamentalistischen Eiferern zu tun hat, können die chemischen Reaktionen auf beiden Seiten nur Funken sprühen lassen.

Auf jeden Fall kommt für beide Seiten nichts Gutes dabei heraus. Und für die Bevölkerungen noch weniger.
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