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Iran-Israel-Konflikt: Regime nennt Ruttes Lob für US-Angriff «Schande»

Video: watson/sabethvela
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Irans Regime nennt Ruttes Lob für US-Angriff «Schande»

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
24.06.2025, 12:3625.06.2025, 15:54
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juni hat Israel einen Grossangriff auf Ziele in Iran gestartet und vorwiegend militärische Infrastruktur und Personen ins Visier genommen. Viele hochrangige Mitglieder des Mullah-Regimes wurden getötet.
  • Iran reagierte mit massivem Raketenbeschuss Israels und griff auch mit Drohnen an. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • In der Nacht auf Sonntag griffen die USA in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Der Angriff galt dem iranischen Atomprogramm, das dadurch einen deutlichen Rückschlag erlitt.
  • Der Iran reagierte am Montagabend mit einer symbolischen Vergeltungsaktion und schoss Raketen auf einen grossen US-Stützpunkt in Katar. Allerdings warnte das iranische Militär die USA vor, weshalb es zu keinen Todesopfern und nur geringen Schäden kam.
  • US-Präsident Trump dringt nun auf Frieden. Eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran tritt in Kraft – am Dienstag wurde sie für kurze Zeit unterbrochen.
  • Die iranische Regierung erklärt am Dienstag, die Verhandlungen wiederaufnehmen zu wollen.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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15:38
Papst: Müssen «jede Logik der Arroganz und Rache ablehnen»
Papst Leo XIV. hat die letzte Generalaudienz vor seinen Sommerferien für eine Friedensbotschaft genutzt.

Man verfolge die Entwicklungen in Iran, in Israel und Palästina mit Sorge, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Man müsse «jede Logik der Arroganz und Rache ablehnen». Die Wunden der blutigen Ereignisse der vergangenen Zeit müssten geheilt und es müsse der Weg des Dialogs, der Diplomatie und des Friedens gesucht werden, sagte der 69-Jährige auf dem Petersplatz.



Zurück zur Tradition: Die Sommerresidenz in Castel Gandolfo

Wie der Vatikan mitteilte, wird Leo – mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost – vom 6. bis 20. Juli und Mitte August in der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo südlich von Rom wohnen. Von dort aus wird er an drei Sonntagen das traditionelle Angelus-Gebet sprechen – ein Ereignis, das normalerweise Zehntausende Menschen auf den Petersplatz zieht. Dem Zeitplan des Vatikans zufolge sind im Juli weder Privataudienzen noch Generalaudienzen angesetzt.

Der erste Pontifex aus den Vereinigten Staaten knüpft damit an eine lange Tradition an, die unter dem verstorbenen Papst Franziskus unterbrochen war. Dieser hatte die Residenz am Albaner See als Museum geöffnet und richtete dort eine Ökologie-Hochschule namens «Borgo Laudato si» ein. (sda/dpa)
14:43
Irans Regime kritisiert Lob von Nato-Chef für US-Angriffe: «Schande»
Die Islamische Republik Iran hat empört auf das Lob von Nato-Generalsekretär Mark Rutte an US-Präsident Donald Trump für die Angriffe auf iranische Atomanlagen reagiert.

«Es ist eine Schande, eine Abscheulichkeit und eine Verantwortungslosigkeit, dass der Generalsekretär der Nato einen wirklich aussergewöhnlichen kriminellen Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat beglückwünscht», schrieb der Sprecher des iranischen Aussenministeriums Esmail Baghai auf der Plattform X. «Wer Ungerechtigkeit billigt, dem mangelt es an Integrität. Wer eine Straftat unterstützt, gilt als Mittäter.» (sda/dpa)

Esmail Baghai (l.)
14:38
Iran: Luftraum bleibt bis Donnerstag gesperrt
Der iranische Luftraum soll laut Regierungsangaben noch mindestens bis Donnerstag geschlossen bleiben.

Erst ab 12.30 Uhr (MESZ) könnte dann wieder regulärer Flugbetrieb aufgenommen werden, sagte ein Sprecher des Infrastrukturministeriums laut der regimetreuen Nachrichtenagentur Mehr.

Alaeddin Rafisadeh, einer von mehreren Vizepräsidenten und Leiter der Verwaltungs- und Rekrutierungsorganisation Irans, schrieb auf X, dass Behörden und staatliche Einrichtungen erst ab Samstag, den 28. Juni wieder wie gewohnt arbeiten würden. (sda/dpa)
14:02
Netanjahu-Koalitionspartner kritisiert Kämpfe in Gaza
Ein hochrangiger Vertreter der israelischen Regierung von Benjamin Netanjahu hat ungewöhnlich deutliche Kritik am Verlauf des Gaza-Kriegs geübt.

Der Vorsitzende einer der ultraorthodoxen Parteien in der Regierungskoalition, Mosche Gafni, sagte in einer Ausschusssitzung des Parlaments in Jerusalem: «Ich verstehe bis heute nicht, wofür wir dort kämpfen. Ich verstehe nicht, für welchen Zweck.» Gafni ist Chef der Partei Degel Hatora (auf Deutsch: Banner der Tora) des Bündnisses Vereinigtes Tora-Judentum.



Gafni äusserte sich zu Beginn der Sitzung zu der Waffenruhe zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran und bedankte sich bei US-Präsident Donald Trump für dessen Vermittlungen. Der Politiker kam anschliessend auf die sieben israelischen Soldaten zu sprechen, die am Dienstag im Gazastreifen ums Leben gekommen waren. «Was sollen wir dort tun, wenn die ganze Zeit Soldaten getötet werden? Ich verstehe das nicht, wir bräuchten hier einen Trump, der sagt: Wir bringen die Geiseln zurück, beenden diese ganzen Dinge und kehren zur Normalität zurück.» (sda/dpa)
13:36
Schweizer Botschaft in Israel wieder voll in Betrieb
Die Schweizer Botschaft in Israel ist wieder voll in Betrieb. Das Team habe bei «bester Gesundheit und guter Laune» die Arbeit in Tel Aviv wieder aufgenommen, teilte Botschafter Simon Geissbühler am Mittwoch auf X mit.

Die Botschaft sei in den letzten zwei Wochen voll einsatzfähig gewesen und sei nun auch wieder für alle konsularischen Dienstleistungen und Besuche geöffnet, schrieb der 52-Jährige.

In den letzten zwölf Tagen sei das Team unter schwierigen Umständen rund um die Uhr im Einsatz gestanden, um die Arbeit fortzusetzen und die Interessen der Schweiz und ihrer Bürger zu vertreten, schrieb Geissbühler in einem anderen Post.

Botschaft im Iran operiert aus Bern

Vor rund einer Woche entging der Botschafter in Israel nur knapp iranischen Luftangriffen. «Der Treffer in der direkten Nachbarschaft war jedoch massiv. Wir konnten die Druckwelle sogar in unserem festen Bunker spüren», schrieb Geissbühler auf der Social-Media-Plattform Linkedin. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte den Vorfall.

Die Schweizer Botschaft in Teheran bleibt derweil geschlossen. Aktuell könne noch nicht gesagt werden, wie sich die Situation weiterentwickle, teilte das EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Das Team rund um Botschafterin Nadine Oliveiri Lozano hält den Betrieb aktuell aus Bern aus aufrecht. Dazu gehört auch das Schutzmachtmandat der USA im Iran. Die Schweiz wickelt seit 1980 sämtliche konsularischen Angelegenheiten der USA im Iran ab. (sda)
13:21
Mullah-Regime kündigt Aufhebung der Internetsperre an
Der Iran hat Regierungsangaben zufolge die im Krieg mit Israel verhängte Internetsperre aufgehoben. Der Kommunikationsminister Sattar Haschemi teilte am Mittwoch mit:

«Der Zugang zum Internet ist wieder normalisiert.»

Die grosse Mehrheit der Bevölkerung war knapp eine Woche fast vollständig vom Zugriff auf ausländische Internetseiten abgeschnitten, darunter waren auch viele Messengerdienste.

Offiziell begründeten die Sicherheitsbehörden die Massnahme mit militärischen Notwendigkeiten zum Schutz vor Angriffen des Erzfeindes Israel. Viele Menschen im Land, die sich frei informieren wollen, glaubten dieser Darstellung nicht. Sie warfen der Staatsführung vor, Berichte über das Kriegsgeschehen zensieren zu wollen. (sda/dpa)
13:19
Iran könnte Atomprogramm wieder aufbauen
Der Iran hätte aus Sicht des obersten UN-Atomwächters die Fähigkeit, seine zerstörten Atomanlagen wieder aufzubauen.

Das Land habe das nötige technische Wissen und die nötige industrielle Kapazität, betonte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Rande einer Sicherheits-Krisensitzung mit der österreichischen Regierung in Wien. «Das kann niemand leugnen», meinte er.

Er wies darauf hin, dass manche Teile der iranischen Atom-Infrastruktur die Angriffe überstanden hätten. Zur Frage, ob die Angriffe Israels und der Vereinigten Staaten das Atomprogramm um Jahre oder nur um Monate zurückgeworfen habe, wollte sich Grossi nicht äussern. «Ich mag den Ansatz nicht, dies wie mit einer Sanduhr zu betrachten», sagte er. (sda/dpa)
11:01
Trump: Atomprogramm in Iran um Jahrzehnte zurückgeworfen
US-Präsident Donald Trump besteht darauf, die amerikanischen Angriffe auf iranische Atomanlagen hätten diese «völlig zerstört». Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Das iranische Atomprogramm sei um Jahrzehnte zurückgeworfen worden, so Trump weiter. «Sie werden für lange Zeit keine Bomben bauen.»

(rbu)
10:58
Israels Armee: Atomprogramm in Iran um Jahre zurückgeworfen
Israels Armee geht eigenen Angaben nach davon aus, mit den Angriffen das iranische Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen zu haben.

Aus Sicht der Militärs sei es aber noch zu früh, um die Auswirkungen auf das iranische Atomprogramm zu beurteilen, sagte Militärsprecher Effie Defrin. Diese würden derzeit noch untersucht. Nach derzeitiger Einschätzung der Armee wurde das Atomprogramm der Islamischen Republik aber erheblich beschädigt, so Defrin weiter. (sda/dpa)
10:29
US-Sondergesandter: USA führen wieder Gespräche mit Iran
Die USA haben nach Angaben ihres Sondergesandten Steve Witkoff Gespräche mit der Islamischen Republik Iran über ein dauerhaftes Friedensabkommen begonnen.

Die Gespräche seien vielversprechend, sagte Witkoff dem Sender Fox News. Das Abkommen sehe ein ziviles Atomprogramm ohne Anreicherung von Uran vor.

Medienberichte, nach denen die US-Angriffe in Iran das Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen haben, bezeichnete Witkoff als «absurd». Für Iran werde es «fast unmöglich» sein, sein Atomprogramm wieder aufzunehmen.

Iranische Atomanlagen «ausgelöscht»

Am Dienstag berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf eine geheimdienstliche Einschätzung, dass etwa an der tief in den Berg gebauten Anlage in Fordo nur die Eingänge zerstört worden sein, die unterirdischen Gebäude an sich aber nicht. Witkoff widersprach den Berichten. «Es besteht kein Zweifel daran, dass sie ausgelöscht wurde», sagte er. (sda/dpa)
9:40
Sieben israelische Soldaten im Gazastreifen getötet
Sieben israelische Soldaten sind in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens getötet worden.

Die Männer im Alter zwischen 19 und 21 Jahren seien bereits am Dienstag ums Leben gekommen, teilte Israels Armee am Morgen mit.



Die «Times of Israel» meldete, ein Palästinenser habe einen Sprengsatz an einem Panzer platziert. Dieser sei explodiert und der Panzer in Brand geraten. Die Soldaten darin seien in den Flammen umgekommen. Israels Staatspräsident Izchak Herzog sprach von einem «sehr schmerzlichen Morgen». (sda/dpa)
9:24
Iranisches Parlament beschliesst Aussetzung von IAEA-Zusammenarbeit
Iran will die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vorübergehend aussetzen. Dies hat das Parlament in Teheran beschlossen, wie der Staatssender IRIB berichtete. Zwei wichtige Gremien müssen noch zustimmen: der iranische Sicherheitsrat und der Wächterrat – ein einflussreiches islamisches Gremium im Staat. Der Sicherheitsrat gilt als wichtigstes politisches Entscheidungsgremium im Land, das von Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei geleitet wird.

Das Land will der Entscheidung zufolge solange keine IAEA-Inspektoren ins Land lassen, bis die «Sicherheit» der nuklearen Anlagen gewährleistet ist. Dazu müsse die Organisation die Angriffe der USA und Israels auf die Nuklearanlagen verurteilen und das iranische Atomprogramm anerkennen, sagte Parlamentspräsident Mohammad Bagher Ghalibaf.

Aktuell sind nach Angaben der IAEA noch Inspektoren im Land. IAEA-Chef Rafael Grossi hatte bereits am 13. Juni, am Tag des israelischen Angriffs auf Ziele in Iran, betont, Atomanlagen dürften aufgrund der sehr realen Gefahr eines schweren radiologischen Unfalls niemals zur Zielscheibe werden.

Die IAEA will nach den Angriffen auf das iranische Atomprogramm insbesondere den Verbleib von beinahe waffenfähigem Uran verifizieren. Die internationale Behörde in Wien spielt eine zentrale Rolle bei der Überwachung des iranischen Atomprogramms. Sie ist dafür zuständig, sicherzustellen, dass Iran nur zivile, friedliche Nukleartechnologie nutzt – und keine Atomwaffen entwickelt. In den vergangenen Jahren hatte die Islamische Republik jedoch den Zugang für IAEA-Inspektoren immer mehr eingeschränkt.


Irans Parlament

Scharfe Kritik aus Teheran an der IAEA

Irans Regime hatte die IAEA nach den US-Angriffen auf Nuklearanlagen im Zuge des Krieges mit Israel scharf kritisiert und der Organisation Untätigkeit vorgeworfen. Die Angriffe seien «unter der Gleichgültigkeit oder gar Mitwirkung» der IAEA erfolgt. Irans Atomorganisation erklärte, dass trotz der «bösartigen Verschwörungen der Feinde» Irans Nuklearprogramm nicht gestoppt werde. Die IAEA gilt auch als Kontrollinstanz des Atomwaffensperrvertrages (NPT).

«Jahrelang haben wir uns bemüht, der Welt zu zeigen, dass wir dem Atomwaffensperrvertrag verpflichtet sind und ihn dementsprechend auch umsetzen (...) doch leider konnte auch dieser Vertrag weder das Land noch das zivile Nuklearprogramm des Landes schützen», sagte der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi zur Rechtfertigung laut IRIB.
8:46
Regime richtet drei Männer wegen «Spionage» hin
Die iranische Justiz hat am Mittwoch drei Männer hingerichtet, denen sie vorwirft, für Israel «spioniert» zu haben. Dies berichtet die iranische Justiz-Nachrichtenagentur Mizan.



Die Männer sollen mit Israels Auslandsgeheimdienst Mossad kooperiert haben. Konkret hätten sie Material geschmuggelt, das bei einem Mord zum Einsatz gekommen sei.

(rbu)
3:05
IAEA-Chef Grossi: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran die Notwendigkeit der Wiederaufnahme der Arbeit seiner Behörde im Iran betont. «Die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit der IAEA ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen diplomatischen Einigung, um den Streit um die iranischen Atomaktivitäten endgültig beizulegen», wurde Rafael Grossi in einer von der IAEA am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung zitiert. Er habe dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi in einem Brief verdeutlicht, wie wichtig diese Zusammenarbeit sei, und ihm ein baldiges Treffen vorgeschlagen.

Die Inspektoren der IAEA seien während der gesamten Dauer des Konflikts im Iran geblieben, hiess es in der Mitteilung weiter. Sie seien bereit, ihre Arbeit so bald wie möglich aufzunehmen, zu den Atomanlagen des Landes zurückzukehren und die Bestände an nuklearem Material zu überprüfen. Darunter seien mehr als 400 Kilogramm auf 60 Prozent angereichertes Uran. Die letzte Überprüfung hätten die Inspektoren wenige Tage vor Beginn der israelischen Luftangriffe am 13. Juni durchgeführt.

Zuletzt hatten Vertreter der Führung in Teheran Spekulationen darüber genährt, dass der Iran die Kooperation mit der IAEA aussetzen könnte. Weiterhin ist unklar, wie schwer die Schäden durch die jüngsten Angriffe Israels und der USA auf die iranischen Atomanlagen tatsächlich sind. Aussenminister Araghtschi betonte, der Iran werde weiter an seinem Atomprogramm festhalten. (sda/dpa)

IAEA-Chef Rafael Grossi.
22:33
Israelische Luftwaffe fängt offenbar «unbemannte Luftfahrzeuge» ab
Die israelische Luftwaffe habe am Dienstag «zwei unbemannte Luftfahrzeuge» abgefangen haben, wie sie selbst auf X berichtet. Diese kamen offenbar aus dem Iran und seien auf dem Weg nach Israel gewesen. Die Abfangmanöver sollen ausserhalb des israelischen Staatsgebietes stattgefunden haben. Es sei Alarm in «offenen Gebieten» ausgelöst worden. (hkl)
22:09
Weisses Haus dementiert CNN-Bericht
Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weissen Hauses, dementiert den Bericht von CNN, dass US-Angriffe auf den Iran dessen Atomanlagen nicht zerstört haben. «Diese angebliche Einschätzung ist schlichtweg falsch und wurde als streng geheim eingestuft – wurde aber dennoch von einem anonymen, unbedeutenden Versager aus der Geheimdienstgemeinschaft an CNN weitergegeben», schreibt Leavitt auf X. Der Leak sei ein «klarer Versuch», Donald Trump zu «erniedrigen» und die «mutigen Kampfpiloten zu diskreditieren». Diese hätten eine «perfekt ausgeführte Mission zur Auslöschung des iranischen Atomprogramms durchgeführt». (hkl)
21:36
US-Geheimdienst: Angriffe auf den Iran haben Atomanlagen nicht zerstört
Medienberichten zufolge haben die US-Angriffe im Iran Teherans Atomprogramm nach Einschätzung eines vertraulichen Berichts nur um einige Monate zurückgeworfen. Eine erste geheimdienstliche Einschätzung geht davon aus, dass das Bombardement vom Wochenende Irans unterirdische Atomanlagen nicht zerstören konnte, wie die Zeitung «New York Times» und der Sender CNN berichteten. Beide Medien beriefen sich auf mit dem Bericht des militärischen Geheimdienstes (DIA) vertraute Beamte.

US-Präsident Donald Trump hatte nach den US-Angriffen davon gesprochen, dass die Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordo zerstört worden seien. Die Rede war von einem Todesstoss für das iranische Atomprogramm. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, kritisierte die Veröffentlichung des als «streng geheim» eingestuften Gutachtens. Die Einschätzung sei falsch, schrieb sie auf der Plattform X. Nach einem Angriff, wie ihn die USA durchgeführt hätten, gebe es «totale Vernichtung», das wisse doch jeder.

CNN: Atomprogramm höchstens ein paar Monate verlangsamt

Dem Geheimdienstbericht zufolge sollen etwa an der tief in den Berg gebauten Anlage in Fordo nur die Eingänge zerstört worden sein, die unterirdischen Gebäude an sich aber nicht. Der fünfseitige Bericht geht zudem davon aus, dass der Iran seinen Bestand an angereichertem Uran bereits vor den Angriffen an andere Orte verlegt hatte, wie die «New York Times» weiter berichtete.

CNN zufolge soll der Angriff das iranische Atomprogramm «höchstens um ein paar Monate» zurückgeworfen haben. Die Zeitung sprach von weniger als sechs Monaten.

US-Militär äusserte sich zurückhaltender als die Politik

Beide Medien betonten, dass es sich um einen ersten Bericht handle und weitere Untersuchungen zu anderen Schlussfolgerungen führen könnten. US-Generalstabschef Dan Caine hatte sich bereits am Sonntag zurückhaltender als die politische Führung geäussert. Zur Wirkung der Angriffe, bei denen auch massive bunkerbrechende Bomben zum Einsatz kamen, sagte er vor Journalisten, es gebe an den Atomanlagen «schwere Schäden und Zerstörung». (sda/dpa)
20:45
Irans Präsident verspricht Rückkehr zur Normalität
Nach Beginn der Waffenruhe mit Israel hat der iranische Präsident Massud Peseschkian eine Rückkehr zum Alltag für die Menschen in Aussicht gestellt. In einer Botschaft an die Nation sprach er vom «Ende eines zwölftägigen Krieges», der dem iranischen Volk von Israel aufgezwungen worden sei, und würdigte den Widerstand seines Landes. «Ab heute werden die Regierung und die zuständigen Institutionen mit dem Wiederaufbau beginnen und die Normalität wiederherstellen.»

Der «terroristische Angriff» habe sich ereignet, während der Iran einen diplomatischen Dialog mit den USA gesucht und sich bemüht habe, Missverständnisse auszuräumen, so Peseschkian. Die Feinde hätten während der Verhandlungen einen Angriff gestartet – «ein Verrat, den die Geschichte nicht vergessen wird.»

Peseschkian erklärt Bereitschaft zu neuen Verhandlungen

In einem Telefongespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman sagte Peseschkian nach Angaben des Präsidialamts, der Iran sei bereit, die Angelegenheiten zwischen dem Iran und den USA auf der Grundlage internationaler Rahmenbedingungen zu regeln - damit ist eine erneute Aufnahme von Atomverhandlungen gemeint.

Dabei begrüsse Teheran die Unterstützung befreundeter Staaten. Zuletzt hatte der Oman bei den Atomgesprächen zwischen dem Iran und den USA vermittelt, aber auch das Golfemirat Katar hatte auf Wunsch der USA etwa eine Rolle bei der Vermittlung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gespielt. (sda/dpa)

20:18
Israel hebt Beschränkungen für Bevölkerung auf
Nach der Verkündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat das israelische Heimatfrontkommando am Abend alle Beschränkungen für die Bevölkerung aufgehoben. Dies sei nach einer Lagebeurteilung beschlossen worden, teilte Israels Armee mit. So kann etwa der Schulunterricht künftig wieder im Klassenzimmer stattfinden und Versammlungen dürfen wieder ohne Einschränkungen stattfinden.

Nur in einigen Gegenden in der Nähe des Gazastreifens gibt es wegen des andauernden Gaza-Kriegs den Angaben nach weiterhin einige Auflagen, so sind etwa bei Versammlungen die Teilnehmerzahlen beschränkt.

Israels Flughafenbehörde kündigte kurz darauf an, ihren vollen Betrieb wieder aufnehmen zu wollen. Demnach gibt es keine Beschränkungen mehr für die Anzahl der ankommenden und abfliegenden Flugzeuge. Nach Beginn der israelischen Angriffe im Iran am 13. Juni hatte es nur noch einige Sonderflüge gegeben, um im Ausland gestrandete Israelis nach Hause zu holen und Ausländer aus dem Land zu bringen. (sda/dpa)
19:29
Nach Waffenruhe: Kundgebung in Teheran zu Ehren der Streitkräfte
Nach der Verkündung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran sind Tausende Iranerinnen und Iraner in Teheran zu einer staatlich organisierten Feier zusammengekommen, um den Streitkräften ihre Anerkennung auszudrücken. Das berichteten mehrere iranische Nachrichtenagenturen. Demnach skandierten sie neben den üblichen Slogans «Tod Amerika!» und «Tod Israel!» etwa auch, dass sich das Land nie Druck und Erniedrigung unterwerfen werde.



Bei der Demonstration wurden iranische Nationalflaggen und Banner mit Parolen geschwenkt, die eine Unterstützung der politischen Führung in Teheran ausdrücken.


Unter den Dissidenten im Iran bestand Beobachtern zufolge zuletzt zunehmend die Sorge, dass die israelischen und amerikanischen Angriffe auf den Iran selbst bei Systemkritikern nationalistische Gefühle wecken könnten – was der erzkonservativen und beim Grossteil der Iraner unbeliebten politischen Führung genützt hätte. Die Beobachter gehen davon aus, dass mit der Waffenruhe die wahren politischen, militärischen und wirtschaftlichen Schäden sichtbar werden und die Systemkritik wieder an Fahrt gewinnt. (sda/dpa)
19:20
Israel: Einsatz gegen Iran trotz Waffenruhe nicht vorbei
Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran geht Israels Kampf gegen die Islamische Republik nach Angaben des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir weiter. «Wir haben eine wichtige Phase abgeschlossen, aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei», sagte Zamir laut Armeeangaben, ohne Details zu nennen, wie dieser von nun an aussehen werde. Israel trete jetzt in eine neue Phase ein, sagte er zugleich. «Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza – um die Geiseln nach Hause zu bringen und das Hamas-Regime zu stürzen.»

Zu dem Krieg im Iran sagte der israelische Militärchef weiter: «Wir haben das iranische Atomprojekt um Jahre zurückgeworfen, und dasselbe gilt für sein Raketenprogramm.» Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen, sondern nur ein ziviles Programm zu verfolgen. Dafür aber wird kein hochangereichertes Uran gebraucht. Das Land besitzt laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unter anderem mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem beinahe waffentauglichen Reinheitsgrad von 60 Prozent.

Das Ausmass der Zerstörung nach den Angriffen Israels und der USA auf die Atomanlagen des Landes ist auch laut Experten noch unklar. (sda/dpa)
17:59
Iran erklärt sich zu Rückkehr «an den Verhandlungstisch» bereit
Der iranische Präsident hat sich dazu bereit erklärt, «an den Verhandlungstisch» zurückzukehren. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
17:04
Wieder Dutzende Tote nahe Gaza-Hilfszentren
In der Nähe zweier Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben. Mindestens 44 Menschen seien ums Leben gekommen, teilten medizinische Behörden im Gazastreifen mit.

Nördlich der Stadt Rafah im Süden des Gebiets seien 25 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf Wartende eröffnet hätten, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

Das Al-Awda-Krankenhaus in Nuseirat teilte mit, nach einem ähnlichen Vorfall im Zentrum des Küstenstreifens seien 19 Leichen und mehr als 100 Verletzte in die Klinik gebracht worden. Die Menschen warteten den Angaben zufolge auf humanitäre Hilfe. Es habe sich um unbewaffnete Zivilisten gehandelt. Augenzeugen berichteten von einem israelischen Luftangriff auf die wartende Menschenmenge. Von der israelischen Armee gab es auch zu diesem Bericht zunächst keine Stellungnahme. (sda)
15:55
Trump: Will keinen Regimewechsel
US-Präsident Donald Trump ist von seiner zuvor angedeuteten Unterstützung für einen Machtwechsel in Iran wieder abgerückt. Die Frage eines Journalisten, ob er einen «Regime Change» in Teheran sehen wolle, beantwortete der Republikaner mit «Nein». «Ich möchte, dass sich alles so schnell wie möglich beruhigt», sagte Trump während des Flugs zum NATO-Gipfel in Den Haag. Ein solcher Machtwechsel sei mit «Chaos» verbunden – «und idealerweise wollen wir nicht so viel Chaos sehen».

Zugleich bekräftigte Trump die Haltung der US-Regierung, wonach Teheran keine Atomwaffen entwickeln dürfe. «Sie werden keine Anreicherung betreiben, und sie werden keine Nuklearwaffe haben – und sie wissen das», sagte er. Iran könne sich stattdessen «zu einer grossartigen Handelsnation entwickeln», betonte Trump. «Sie haben eine Menge Öl.» Atomwaffen seien derzeit «das Letzte, woran Iran denkt», fügte er hinzu.



Kurz nach den US-Angriffen auf Atomanlagen in Iran hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social Unterstützung für einen Führungswechsel in Teheran angedeutet. «Wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder grossartig zu machen – warum sollte es dann nicht einen Regime Change geben??? MIGA!!!», schrieb er. Das Kürzel steht für «Make Iran Great Again» – in Anlehnung an Trumps bekannten Wahlslogan «Make America Great Again» («MAGA»).

In Trumps Republikanischer Partei gibt es seit Langem Stimmen, die einen politischen Umbruch in Teheran befürworten. Mitglieder seiner Regierung – darunter Aussenminister Marco Rubio und Vizepräsident JD Vance – betonten allerdings wiederholt, die US-Angriffe hätten nicht das Ziel gehabt, die Führung in Teheran zu stürzen. (sda/dpa)
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Schenkt man Donald Trump Glauben, war der US-Luftschlag gegen den Iran ein voller Erfolg. Komplett zerstört worden seien die kritischen Anlagen in Fordo und Natans, das iranische Atomprogramm vernichtet, behauptete Trump mehrfach. Dazu eine aufgezwungene (aber bisher äusserst brüchige) Waffenruhe für die beiden Kriegsparteien Iran und Israel: Trump war bereit, beim am Dienstag gestarteten Nato-Gipfel in den Niederlanden Lorbeeren ohne Ende einzusammeln. Der niederländische Nato-Boss Mark Rutte zeigte bereits, wie das in Trumps Idealvorstellung wohl aussehen sollte.

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