International
Liveticker

Die neuesten Entwicklungen zu den Aufständen in Syrien im Liveticker

Opposition forces take control of areas outside Aleppo, Syria, Friday, Nov. 29, 2024. (AP Photo/Ghaith Alsayed)
Oppositionskräfte übernehmen die Kontrolle über Gebiete ausserhalb der syrischen Grossstadt Aleppo.Bild: keystone
Liveticker

Aktivisten: Mehr als 500 Tote +++ Luftabwehr in syrischer Stadt Homs aktiviert

In Syrien ist es zu Aufständen gekommen. Eine Rebellenallianz hat grosse Teile der Millionenstadt Aleppo eingenommen. Die regierungstreuen Truppen haben sich derweil zurückgezogen. Alle Entwicklungen im Liveticker.
02.12.2024, 17:0703.12.2024, 08:38
Mehr «International»

In Syrien hat binnen weniger Stunden eine Rebellen-Allianz unter der Führung der Islamistenorganisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) in einer Blitzoffensive fast die gesamte Millionenstadt Aleppo im Norden des Bürgerkriegslandes unter ihre Kontrolle gebracht.

Der Vorstoss kam auch für das Regime von Baschar al-Assad anscheinend überraschend. Experten sprechen von einem einschneidenden Ereignis. Wie es jetzt weitergeht, hängt auch von Entscheidungen ab, die in Russland getroffen werden – Moskau ist einer der engsten Verbündeten Assads.

Schicke uns deinen Input
avatar
17:40
Aktivisten: Mehr als 500 Tote nach Kämpfen in Syrien
Im Zuge der neuen Gefechte in Syrien zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen sind Aktivisten zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die mit einem breiten Netz an Informanten stets gut informiert ist, waren unter den Todesopfern auch 92 Zivilisten.

Laut der Beobachtungsstelle kamen unter den Aufständischen mindestens 217 Kämpfer der Rebellengruppe HTS ums Leben sowie 51 Kämpfer der sogenannten «Freien Syrischen Armee», die von der Türkei unterstützt wird. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer. (sda/dpa)
epa11752875 Armed men sit in the back of a truck driving in Aleppo after rebel forces took control of the city, in Aleppo, Syria, 02 December 2024. According to the Syrian Observatory for Human Rights ...
Bild: keystone
17:34
Luftabwehr in syrischer Stadt Homs aktiviert
Nach dem unerwarteten Wiederaufflammen des syrischen Bürgerkriegs hat der Konflikt nun die zentrale und westlich gelegene Stadt Homs erreicht. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete einen Drohnenangriff, der von der Luftverteidigung abgewehrt worden sei. (sda/dpa)
16:57
Aktivisten: Kämpfe erreichen syrische Stadt Hama – sechs Tote
Die Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und Syriens Streitkräften erreichen die Stadt Hama.

Bei Raketenbeschuss der Aufständischen auf den westlichen Stadtteil Baath seien erstmals nach Ausbruch der jüngsten Eskalation sechs Zivilisten getötet worden, berichtete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.



Hama liegt gut 130 Kilometer südlich von Aleppo.

Unterdessen mobilisieren Syriens Streitkräfte ihre Truppen. Diese hätten sich in den ländlichen Gebieten von Aleppo, Hama und Idlib in Stellung gebracht, berichtete der Generalstab. Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt. (sda/dpa)
15:30
Syrische Streitkräfte mobilisieren ihre Truppen
Nach der Blitzoffensive islamistischer Rebellen in Syrien hat die Armee nach eigenen Angaben Truppen rund um die umkämpfen Regionen in Stellung gebracht.

«Unsere Streitkräfte haben begonnen, sich auf mehreren Achsen in den ländlichen Gebieten von Aleppo, Hama und Idlib zu bewegen, um die Terroristen einzukreisen», hiess es in einer Mitteilung des Generalstabs. Gemeinsam mit Russland habe man Luftangriffe auf Stellungen der Aufständischen geflogen, hiess es weiter. (sda/dpa)
15:02
Türkei ruft zu politischer Lösung in Syrien auf
Die Türkei hat angesichts der Offensive islamistischer Rebellen im Nachbarland Syrien zu Verhandlungen aufgerufen.

Die jüngsten Ereignisse zeigten einmal mehr, dass sich die syrische Regierung mit dem Volk und Oppositionskräften einigen müsse, sagte der türkische Aussenminister Hakan Fidan in Ankara bei einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Abbas Araghchi.

Die Türkei habe kein Interesse an einer Ausweitung des Bürgerkrieges, sagte Fidan. Man wolle zudem verhindern, dass der Konflikt eine neue Fluchtbewegung auslöse. Vielmehr wolle die Türkei, dass syrische Flüchtlinge, die in der Türkei leben, wieder zurückkehren.

Fidan warb zudem für eine Wiederbelebung des sogenannten Astana-Prozesses.

Nach dem militärischen Eingreifen Moskaus im syrischen Bürgerkrieg 2015 begannen trilaterale Gespräche der Schutzmächte Russland, Islamische Republik Iran und Türkei, aus denen sich der Astana-Prozess entwickelte – benannt nach dem ersten Treffen in der Hauptstadt Kasachstans.

Moskau und Teheran unterstützen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad, Ankara unter anderem die aus mehreren Gruppierungen bestehende Rebellengruppe Syrische Nationale Armee (SNA).

Die SNA hatte am Sonntag ihrerseits eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden gestartet und die Stadt Tal Rifat von der YPG erobert. Die Türkei will seit langem den Einfluss kurdischer Milizen an ihrer Grenze schwächen. (sda/dpa)
epa11752942 Turkish Foreign Minister Hakan Fidan attends a joint press conference with his Iranian counterpart after their meeting in Ankara, Turkey, 02 December 2024. EPA/NECATI SAVAS
Bild: keystone
14:16
Kreml bekräftigt Unterstützung für Assad in Syrien
Russland steht nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow in Syrien unverändert zu Machthaber Baschar al-Assad. «Natürlich unterstützen wir weiterhin Baschar al-Assad», sagte Peskow in Moskau russischen Agenturangaben zufolge.

«Entsprechend setzen wir unsere Kontakte fort, analysieren die Situation.»

Russland richte seine Haltung daran aus, was notwendig sei, um die Lage zu stabilisieren, sagte Peskow. Details nannte er nicht. (sda/dpa)
13:58
Schweiz zeigt sich besorgt über die Lage in Syrien
Die Schweiz zeigt sich besorgt über die Verschärfung der Feindseligkeiten in Syrien. Man fordere alle Parteien dazu auf, das Völkerrecht zu respektieren und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Weiter fordert die Schweiz eine dringende Deeskalation und die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses. Dies teilte der Kommunikationschef des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Nicolas Bideau, am Montag auf X mit.

Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, der zweitgrössten Stadt des Landes, übernommen.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt. Irans Regime und Russland sind im syrischen Bürgerkrieg Unterstützer der Regierung und haben dazu beigetragen, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad die Rebellen vor Jahren zurückdrängen konnte. (sda)
13:55
Aktivisten: Pro-Assad-Milizen aus Irak nach Syrien verlegt
Vom Regime in Iran unterstützte Milizen sind nach Angaben von Aktivisten vom Irak nach Ostsyrien eingereist, um die unter Druck geratene syrische Regierung beim Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen. Etwa 200 Kämpfer hätten die irakisch-syrische Grenze seit Sonntag überquert, teilte die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Sie beziehen ihre Informationen von einem Netz aus Informanten in Syrien.

Ein von der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geführtes Bündnis war es zuvor gelungen, syrische Regierungstruppen in kürzester Zeit aus Aleppo zu verdrängen und am Wochenende die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt. Irans Regime und Russland sind im syrischen Bürgerkrieg Unterstützer der Regierung und haben dazu beigetragen, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad die Rebellen vor Jahren zurückdrängen konnte.

Beide Verbündete sind aber derzeit in andere Konflikte eingebunden. Russland kämpft in der Ukraine, die Islamische Republik Iran ist durch den Konflikt mit der Hisbollah im Libanon mit Israel militärisch geschwächt. (sda/dpa)
10:37
Aktivisten: Tote nach syrischen Luftangriffen auf Idlib
Die syrische Armee hat Aktivisten zufolge Luftangriffe auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Idlib im Nordwesten des Landes geflogen.

Dabei seien mindestens fünf Zivilisten getötet und zahlreiche Wohngebäude seien zerstört worden, teilten Aktivisten des oppositionellen Zivilschutzes, auch als Weisshelme bekannt, mit. Mindestens 30 Menschen wurden demnach verletzt, darunter Frauen und Kinder.

Die syrische Staatsagentur SANA meldete zudem Luftschläge gemeinsam mit Russland in den Randbezirken der Stadt Al-Safira, südlich von Aleppo. Bereits in der Nacht zu Montag hatte Russland als Verbündeter der syrischen Regierung die Stadt Aleppo bombardiert. (sda/dpa)
6:19
Einwohner: Angst in Aleppo nach Rebellenoffensive
Nach der Rebellenoffensive auf Aleppo im Nordwesten Syriens berichten in der Millionenstadt lebende Menschen von Angst. Chalid Imad bereiten vor allem mögliche weitere russische oder syrische Luftangriffe auf die Stadt Sorgen, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagt. Seinen Angaben nach geht es vielen Anwohnern ähnlich.

Viele Menschen würden derzeit die grossen Märkte in der Stadt meiden, aus Furcht, diese könnten ins Visier von Luftschlägen geraten, mit denen die Regierung und ihr Verbündeter Russland die oppositionellen Rebellen wieder aus der Stadt vertreiben will. Einkäufe erledigten sie auf kleineren Strassen, berichtet der Syrer, der im Westen Aleppos wohnt. Lebensmittel sind seinen Angaben nach derzeit überall erhältlich.

Auch Mohammed Hanan fürchtet sich vor allem vor den Regierungstruppen - und ihrer angekündigten Gegenoffensive auf die Stadt. «Das gefährdet das Leben Tausender Zivilisten», sagt er.

Die Anwohnerin Malak Abdul-Rahman sieht dagegen auch andere Bedrohungen in der gegenwärtigen Situation. «Autos mit bewaffneten Gruppen fahren durch die Strassen und Märkte von Aleppo», so die Frau. Deshalb seien viel weniger Menschen als sonst unterwegs, ist sich die Frau sicher. Die Strassen seien leer. Die Rebellen hätten zudem Strassen gesperrt, weshalb die Menschen derzeit nicht aus der Stadt heraus könnten.

Nach Beginn der Offensive verliessen Tausende Menschen Aleppo. Einige seien auch zu Fuss aus der Stadt geflohen, berichteten Augenzeugen der dpa.

Die meisten seiner Nachbarn seien aus Angst vor Kämpfen zwischen den Rebellen und der syrischen Armee weg, erzählt Ahmed Ibrahim. Viele Anwohner seines Viertels im Osten der Stadt seien aufgebrochen, als die Rebellen im Westen Aleppos einmarschiert seien.

Die Stadt im Nordwesten Syriens war bereits in den ersten Jahren des Bürgerkriegs, der 2011 ausbrach, Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen Rebellengruppen und Truppen der Regierung. Damals wurden die Aufständischen vom syrischen Militär und seinen Verbündeten gewaltsam aus dem östlichen Teil der Stadt vertrieben. (sda/dpa)
Syrian opposition fighters seize abandoned Syrian army ammunition in in the town of Khan Assubul, Syria, southwest of Aleppo, Sunday, Dec. 1, 2024. Syrian opposition insurgency launched a campaign on  ...
Bild: keystone

(red)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
57 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kansul
30.11.2024 18:50registriert August 2022
Was sind das für Rebellen? Ich habe in Videos des öfteren Talbanflaggen gesehen. Sieht für mich nicht wie eine Befreiung aus sondern eher vom Regen in die Traufe...
Von wem werden die Rebellen supportet oder gibt es mehrer Gruppierungen? Als Laie ist der Syrienkrieg sehr verwirrend.
642
Melden
Zum Kommentar
avatar
Koversada
30.11.2024 22:25registriert Januar 2024
Dann hat Wladimir zwei Kriegsherde ?? Oder verheizt er da auch Nordkoreaner ??
526
Melden
Zum Kommentar
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
30.11.2024 22:20registriert Juni 2016
Russlands Imperialiales Kartenhäuschen fällt zusehends auseinander.
549
Melden
Zum Kommentar
57
Misstrauensvotum setzt Regierung in Frankreich ab

Mit einem Misstrauensvotum hat die Opposition in Frankreich die Mitte-Rechts-Regierung von Premierminister Michel Barnier zu Fall gebracht. Marine Le Pens Rechtsnationale und das linke Lager stimmten in der Nationalversammlung gemeinsam gegen die Regierung und erreichten so die nötige Mehrheit.

Zur Story