Laut der Beobachtungsstelle kamen unter den Aufständischen mindestens 217 Kämpfer der Rebellengruppe HTS ums Leben sowie 51 Kämpfer der sogenannten «Freien Syrischen Armee», die von der Türkei unterstützt wird. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer. (sda/dpa)
Aktivisten: Mehr als 500 Tote +++ Luftabwehr in syrischer Stadt Homs aktiviert
In Syrien hat binnen weniger Stunden eine Rebellen-Allianz unter der Führung der Islamistenorganisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) in einer Blitzoffensive fast die gesamte Millionenstadt Aleppo im Norden des Bürgerkriegslandes unter ihre Kontrolle gebracht.
Der Vorstoss kam auch für das Regime von Baschar al-Assad anscheinend überraschend. Experten sprechen von einem einschneidenden Ereignis. Wie es jetzt weitergeht, hängt auch von Entscheidungen ab, die in Russland getroffen werden – Moskau ist einer der engsten Verbündeten Assads.
Aktivisten: Mehr als 500 Tote nach Kämpfen in Syrien
Laut der Beobachtungsstelle kamen unter den Aufständischen mindestens 217 Kämpfer der Rebellengruppe HTS ums Leben sowie 51 Kämpfer der sogenannten «Freien Syrischen Armee», die von der Türkei unterstützt wird. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer. (sda/dpa)
Luftabwehr in syrischer Stadt Homs aktiviert
Aktivisten: Kämpfe erreichen syrische Stadt Hama – sechs Tote
Bei Raketenbeschuss der Aufständischen auf den westlichen Stadtteil Baath seien erstmals nach Ausbruch der jüngsten Eskalation sechs Zivilisten getötet worden, berichtete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
🔴 The rebels have taken control of the villages in the north of Hama and are advancing towards the city center.#نبرد_حماة
— Alex Kennedy (@therealmindman) December 2, 2024
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Hama liegt gut 130 Kilometer südlich von Aleppo.
Unterdessen mobilisieren Syriens Streitkräfte ihre Truppen. Diese hätten sich in den ländlichen Gebieten von Aleppo, Hama und Idlib in Stellung gebracht, berichtete der Generalstab. Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt. (sda/dpa)
Syrische Streitkräfte mobilisieren ihre Truppen
«Unsere Streitkräfte haben begonnen, sich auf mehreren Achsen in den ländlichen Gebieten von Aleppo, Hama und Idlib zu bewegen, um die Terroristen einzukreisen», hiess es in einer Mitteilung des Generalstabs. Gemeinsam mit Russland habe man Luftangriffe auf Stellungen der Aufständischen geflogen, hiess es weiter. (sda/dpa)
Türkei ruft zu politischer Lösung in Syrien auf
Die jüngsten Ereignisse zeigten einmal mehr, dass sich die syrische Regierung mit dem Volk und Oppositionskräften einigen müsse, sagte der türkische Aussenminister Hakan Fidan in Ankara bei einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Abbas Araghchi.
Die Türkei habe kein Interesse an einer Ausweitung des Bürgerkrieges, sagte Fidan. Man wolle zudem verhindern, dass der Konflikt eine neue Fluchtbewegung auslöse. Vielmehr wolle die Türkei, dass syrische Flüchtlinge, die in der Türkei leben, wieder zurückkehren.
Fidan warb zudem für eine Wiederbelebung des sogenannten Astana-Prozesses.
Nach dem militärischen Eingreifen Moskaus im syrischen Bürgerkrieg 2015 begannen trilaterale Gespräche der Schutzmächte Russland, Islamische Republik Iran und Türkei, aus denen sich der Astana-Prozess entwickelte – benannt nach dem ersten Treffen in der Hauptstadt Kasachstans.
Moskau und Teheran unterstützen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad, Ankara unter anderem die aus mehreren Gruppierungen bestehende Rebellengruppe Syrische Nationale Armee (SNA).
Die SNA hatte am Sonntag ihrerseits eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden gestartet und die Stadt Tal Rifat von der YPG erobert. Die Türkei will seit langem den Einfluss kurdischer Milizen an ihrer Grenze schwächen. (sda/dpa)
Kreml bekräftigt Unterstützung für Assad in Syrien
«Entsprechend setzen wir unsere Kontakte fort, analysieren die Situation.»
Russland richte seine Haltung daran aus, was notwendig sei, um die Lage zu stabilisieren, sagte Peskow. Details nannte er nicht. (sda/dpa)
Schweiz zeigt sich besorgt über die Lage in Syrien
Weiter fordert die Schweiz eine dringende Deeskalation und die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses. Dies teilte der Kommunikationschef des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Nicolas Bideau, am Montag auf X mit.
Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, der zweitgrössten Stadt des Landes, übernommen.
Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt. Irans Regime und Russland sind im syrischen Bürgerkrieg Unterstützer der Regierung und haben dazu beigetragen, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad die Rebellen vor Jahren zurückdrängen konnte. (sda)
#Syrie | La🇨🇭est préoccupée par l’intensification des hostilités.
— Nicolas Bideau (@Chef_Komm_Eda) December 2, 2024
Elle appelle toutes les parties à respecter le droit international et à protéger les civils et demande une désescalade urgente et la reprise d’un processus politique conforme à la résolution 2254 du #CSNU.
Aktivisten: Pro-Assad-Milizen aus Irak nach Syrien verlegt
Ein von der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geführtes Bündnis war es zuvor gelungen, syrische Regierungstruppen in kürzester Zeit aus Aleppo zu verdrängen und am Wochenende die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen.
Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt. Irans Regime und Russland sind im syrischen Bürgerkrieg Unterstützer der Regierung und haben dazu beigetragen, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad die Rebellen vor Jahren zurückdrängen konnte.
Beide Verbündete sind aber derzeit in andere Konflikte eingebunden. Russland kämpft in der Ukraine, die Islamische Republik Iran ist durch den Konflikt mit der Hisbollah im Libanon mit Israel militärisch geschwächt. (sda/dpa)
Aktivisten: Tote nach syrischen Luftangriffen auf Idlib
Dabei seien mindestens fünf Zivilisten getötet und zahlreiche Wohngebäude seien zerstört worden, teilten Aktivisten des oppositionellen Zivilschutzes, auch als Weisshelme bekannt, mit. Mindestens 30 Menschen wurden demnach verletzt, darunter Frauen und Kinder.
Die syrische Staatsagentur SANA meldete zudem Luftschläge gemeinsam mit Russland in den Randbezirken der Stadt Al-Safira, südlich von Aleppo. Bereits in der Nacht zu Montag hatte Russland als Verbündeter der syrischen Regierung die Stadt Aleppo bombardiert. (sda/dpa)
Einwohner: Angst in Aleppo nach Rebellenoffensive
Viele Menschen würden derzeit die grossen Märkte in der Stadt meiden, aus Furcht, diese könnten ins Visier von Luftschlägen geraten, mit denen die Regierung und ihr Verbündeter Russland die oppositionellen Rebellen wieder aus der Stadt vertreiben will. Einkäufe erledigten sie auf kleineren Strassen, berichtet der Syrer, der im Westen Aleppos wohnt. Lebensmittel sind seinen Angaben nach derzeit überall erhältlich.
Auch Mohammed Hanan fürchtet sich vor allem vor den Regierungstruppen - und ihrer angekündigten Gegenoffensive auf die Stadt. «Das gefährdet das Leben Tausender Zivilisten», sagt er.
Die Anwohnerin Malak Abdul-Rahman sieht dagegen auch andere Bedrohungen in der gegenwärtigen Situation. «Autos mit bewaffneten Gruppen fahren durch die Strassen und Märkte von Aleppo», so die Frau. Deshalb seien viel weniger Menschen als sonst unterwegs, ist sich die Frau sicher. Die Strassen seien leer. Die Rebellen hätten zudem Strassen gesperrt, weshalb die Menschen derzeit nicht aus der Stadt heraus könnten.
Nach Beginn der Offensive verliessen Tausende Menschen Aleppo. Einige seien auch zu Fuss aus der Stadt geflohen, berichteten Augenzeugen der dpa.
Die meisten seiner Nachbarn seien aus Angst vor Kämpfen zwischen den Rebellen und der syrischen Armee weg, erzählt Ahmed Ibrahim. Viele Anwohner seines Viertels im Osten der Stadt seien aufgebrochen, als die Rebellen im Westen Aleppos einmarschiert seien.
Die Stadt im Nordwesten Syriens war bereits in den ersten Jahren des Bürgerkriegs, der 2011 ausbrach, Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen Rebellengruppen und Truppen der Regierung. Damals wurden die Aufständischen vom syrischen Militär und seinen Verbündeten gewaltsam aus dem östlichen Teil der Stadt vertrieben. (sda/dpa)
(red)