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43 verschwundene Studenten: Hauptverdächtiger in Mexiko kommt frei

Der chinesische Künstler Ai Weiwei erinnert an 43 Studenten, die 2014 in Mexiko verschwunden sind. Aus einer Million Legosteinen gestaltete er für eine Ausstellung in Mexiko-Stadt die Porträts der Ver ...
Der chinesische Künstler Ai Weiwei erinnert an die 43 Studenten. Aus einer Million Legosteinen gestaltete er für eine Ausstellung in Mexiko-Stadt die Porträts der Verschwundenen.Bild: EPA EFE

43 verschwundene Studenten: Hauptverdächtiger in Mexiko kommt frei

03.09.2019, 21:4603.09.2019, 23:18
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Knapp fünf Jahre nach der Verschleppung und mutmasslichen Tötung von 43 Studenten in Mexiko ist einer der Hauptverdächtigen freigelassen worden.

Justizquellen bestätigten Medienberichte vom Dienstag, wonach Gildardo López Astudillo alias «El Gil», der mutmassliche Regionalchef des Verbrechersyndikats Guerreros Unidos im Ort Iguala, aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Den Berichten zufolge wurden Beweise gegen López Astudillo verworfen, weil sie mit Folter erzwungen worden seien. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte bei einer Pressekonferenz, die Regierung untersuche den Fall.

Polizisten hatten 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in der Nacht zum 27. September 2014 in Iguala im Bundesstaat Guerrero verschleppt und den Guerreros Unidos übergeben. Den offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Untersuchungen zweifeln das allerdings an. Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar.

López Astudillo war bei seiner Festnahme vor vier Jahren vorgeworfen worden, die Verschleppung und Ermordung der Studenten angeordnet zu haben. Von insgesamt mehr als 120 Festgenommenen kamen inzwischen mehr als 40 wieder frei - die meisten von ihnen, nachdem ein Bundesgericht im vergangenen Jahr wegen Hinweisen, dass sie gefoltert worden waren, eine Neuverhandlung angeordnet hatte.

Verurteilt wurde bislang niemand. Der Präsident setzte im vergangenen Dezember mit seinem ersten Erlass eine Wahrheitskommission zu dem Fall ein. Das hatte das Bundesgericht im September 2018 gefordert. (kün/sda/dpa)

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