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Mexiko: Zoodirektor soll Ziegen für Silvesteressen geschlachtet haben

Zwergziegen für das Silvesteressen getötet? Schwere Vorwürfe gegen Zoodirektor

Im Zoo von Chilpancingo in Mexiko soll der Direktor vier Ziegen auf dem Gelände geschlachtet und gekocht haben. Es sind nicht die ersten Tiere, die dort auf dubiose Art und Weise verschwinden.
03.02.2023, 06:5903.02.2023, 10:08
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In Südmexiko wird derzeit gegen den ehemaligen Zoodirektor Jose Nava ermittelt. Der Rechnungshof des Bundesstaates Guerrero bestätigte am Donnerstag, es gehe um mutmassliches Verschwinden von Tieren und Veruntreuung von Geldern ermittelt.

Details zu den Untersuchungen gab der Rechnungshof nicht bekannt. Doch Fernando Ruiz Gutierrez, Direktor für Wildtiere des staatlichen Umweltministeriums, äusserte einen makabren Verdacht: Nava soll vier Zwergziegen auf dem Gelände des Zoos geschlachtet haben. Daraufhin soll er sie gekocht und am Silvesteressen seinen Gästen aufgetischt haben. Dies wäre nicht nur aus Gründen des Tierschutzes problematisch: «Für die Menschen bestanden gesundheitliche Risiken. Diese Tiere sind nicht für den menschlichen Verzehr geeignet», sagt Ruiz Gutierrez.

Black and white Holland pygmy goat (billy / buck) in farm
So sehen Zwergziegen aus.Bild: imago-images.de/

Nava war im Januar von seinem Posten als Leiter des Zoos der Stadt Chilpancingo entlassen worden. Denn das Verschwinden der vier Ziegen ist nicht der erste Fall, welcher für Skepsis sorgt: In seiner Amtszeit sollen nach Angaben des Umweltministeriums von Guerrero mehrere Tiere verschwunden sein. Nava behauptete etwa, er habe ein Zebra gegen Werkzeuge getauscht – diese konnten bei einer Inspektion laut dem «Guardian» allerdings nicht gefunden werden. Auch Watussi-Rinder verschwanden ohne plausiblen Grund.

Totes Reh sorgt für Ärger

Wie die spanische Zeitung «El Pais» schreibt, kam es während Navas Zeit als Direktor im Zoo Chilpancingo zudem zu Tierquälerei. Im Januar fand ein Bewohner ein verletztes Reh, welches daraufhin dem Zoo übergeben wurde. Dort starb es wenige Tage später – Tierverbände sprachen dabei von Misshandlung. So soll es vor der Operation nicht richtig betäubt worden sein, zudem wurde ihm das Geweih abgetrennt.

Nava bestreitet, auf seinem Posten in irgendeiner Weise unrechtmässig gehandelt zu haben. Die Anschuldigungen seien eine Schlammschlacht des Leiters der Umweltbehörde gegen ihn aus persönlichen Gründen. (dab, mit Material von Keystone-sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wiedemauchsei
03.02.2023 07:49registriert Mai 2019
Das ist sicher ganz schrecklich für die armen Viecher.
Aber wenn ich bedenke, dass Chilpancingo eine von Narcos umkämpfte Stadt ist, kann ich mir vorstellen, dass die Bevölkerung andere Probleme hat.
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