«Für alle verbliebenen Überlebenden auf allen vier Schiffen auf See wird dringend eine Lösung benötigt», teilten die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Montag mit. Die Staaten in der Region sollten einen sicheren Ort anbieten, an dem die Migrantinnen und Migranten von Bord gehen könnten.
Grundsätzlich sei aufgrund der brisanten Lage und der vielen Ertrunkenen eine sinnvolle Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen allen betroffenen Staaten dringend geboten. Laut IOM verschwanden in diesem Jahr mindestens 1337 Menschen auf der Migrationsroute im zentralen Mittelmeer.
Die italienischen Behörden hatten zuletzt rund 360 Bootsmigrantinnen und -migranten des Seenotretter-Schiffs «Geo Barents» an Land gehen lassen. 214 Menschen müssten an Bord bleiben, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die das Schiff betreibt, mit. Die deutsche «Humanity 1» liegt mit 35 Migranten an Bord weiter in Catania. Rund 300 Menschen harren laut UN auf zwei weiteren Schiffen aus.
Roms neue Rechtsregierung will nur Hilfsbedürftige an Land lassen. Der Rest soll laut Innenminister Matteo Piantedosi wieder mit Seenotrettern in internationale Gewässer zurückkehren. Italien sieht die Flaggenstaaten in der Verantwortung und damit auch Deutschland. (sda/dpa)