International
Migration

Weltbank-Chef malt düsteres Zukunftsszenario wegen Migration

epa11594087 President of the World Bank Group Ajay Banga reacts ahead of a meeting with the Australian prime minister at Parliament House in Canberra, Australia, 09 September 2024. EPA/LUKAS COCH AUST ...
Ajay Banga warnt vor grossen Flüchtlingsströmen.Bild: keystone

Weltbank-Chef blickt 15 Jahre in die Zukunft – und malt ein düsteres Szenario

08.10.2024, 11:0208.10.2024, 15:14
Mehr «International»

Das Thema Migration wird in Europa und den USA heiss diskutiert. Nicht zuletzt deswegen erhielten rechtspopulistische Parteien starken Zulauf in den vergangenen Monaten. Geht es nach Weltbankchef Ajay Banga, dürfte dies erst der Anfang gewesen sein.

Banga weilte am Wochenende in Deutschland. Dort traf er sich unter anderem mit Olaf Scholz zur Hamburg Sustainability Conference, die von den Vereinten Nationen und der deutschen Bundesregierung organisiert wurde.

Banga liess an der Konferenz mit einer düsteren Prognose aufhorchen. Der 64-Jährige sagte gemäss Focus.de, dass in den kommenden Jahren 800 Millionen Menschen auf Suche nach Arbeit zu Flüchtlingen werden.

So sagte Ajay: «In den aufstrebenden Schwellenländern des Globalen Südens werden innerhalb der nächsten 15 Jahre 1,2 Milliarden junge Menschen einen Job suchen. Doch in diesen Ländern gibt es nur rund 400 Millionen Jobs.»

epa11647279 German Chancellor Olaf Scholz (R) and World Bank President Ajay Banga for a photo in the City Hall in Hamburg, Germany, 07 October 2024. Both met for bilateral talks on the sidelines of th ...
Ajay Banga und Olaf Scholz in Hamburg.Bild: keystone

Der Weltbank-Präsident prognostiziert deswegen grosse Fluchtbewegungen in die nördlichen Länder. Die heutigen Migrationsprobleme seien im Vergleich zu dem, was zu erwarten ist, «leicht lösbar».

Banga fügte hinzu, dass die Situation in Afrika, wo 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom haben, noch nicht einmal in diesen Berechnungen berücksichtigt sei.

Appell von Scholz

An der Konferenz herrschte Einigkeit darüber, dass es in den kommenden 15 Jahren enorme Fluchtbewegungen in Richtung Europa geben wird, wenn die Weltwirtschaft ihren aktuellen Kurs beibehält. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz rief in diesem Kontext zu einer stärkeren Einbindung des Globalen Südens in das globale Wirtschaftswachstum auf.

Sie wollen die Migration Richtung Europa stoppen

Video: srf/Roberto Krone

Diese Länder müssten am weltweiten Wohlstand teilhaben können, so Scholz. «Wir können nicht festlegen, dass es in Afrika, Südamerika und Asien weniger Autos geben soll, als wir heute in Nordamerika oder Europa haben. Sie wollen dieselben Lebensstandards haben, wie wir sie haben.» Die grosse Herausforderung sei es, Technologien zu entwickeln, «die Wachstum auf der ganzen Welt möglich machen, ohne der Umwelt zu schaden.» (cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
1 / 12
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
Auf der Suche nach Frieden und einem besseren Leben verlassen immer mehr Menschen weltweit ihre Heimat. Mit dem «Globalen Pakt für Migration» legten die Vereinten Nationen im Sommer 2018 erstmals Grundsätze für den Umgang mit Flüchtlingen fest. Daraus neun Ziele:
quelle: epa/efe / esteban biba
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wie stark der Meeresspiegel bereits angestiegen ist – und was droht, wenn es weitergeht
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
128 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
uicked
08.10.2024 11:11registriert Oktober 2017
Aber da wir bei der "einfachen Lösung", also Heute, schon nichts auf die Reihe bekommen, denke ich werden wir am Schluss Krieg haben. Der Mensch halt.
1596
Melden
Zum Kommentar
avatar
Fretless Guy
08.10.2024 12:45registriert Juli 2018
Nein sie sollen nicht nach Europa, sondern nach China, Russland usw. Das sind die neuen Herren vor Ort. Europa hat sich schon länger her zurückgezogen und diese Länder in die Unabhängigkeit entlassen. Der Westen kann auch nicht viel gegen religiöse Verblendung und korrupte Clanwirtschaft machen. Das wäre auch nicht die Aufgabe des Westens. Rohstoffe und Arbeitskräfte hätten sie genug, um etwas daraus zu machen. 70 Jahre Entwicklungshilfe für die Füchse.
11725
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ostfreak
08.10.2024 12:38registriert März 2020
Wer diese Prognose vor wenigen Jahren aussprach, war ein rechtsextremer Nazi. Ich stelle fest, dass das Thema endlich sachlich besprochen werden darf.
Der globale Süden muss also eingebunden werden. Gerade passiert das Gegenteil, der globale Süden wendet sich ab vom Westen, hin zu den BRICS-Staaten, weil unser Geld attraktiv ist, aber unsere Belehrungen nur noch nerven. Im Übrigen hat es reichlich Versuche gegeben, den Süden einzubinden. Mindestens so viele, wie es Versuche gab, Indien, China und andere asiatische Länder einzubinden. Weshalb hat dort geklappt, was da nicht funktioniert?
8419
Melden
Zum Kommentar
128
Als erster Staat aus Europa: Grossbritannien tritt Handelsallianz CPTPP bei
Grossbritannien ist am Sonntag offiziell dem transpazifischen Freihandelsabkommen CPTPP beigetreten. Grossbritannien ist damit das erste neue und das erste europäische Mitglied seit der Gründung 2018.

Der Freihandelszone gehörten schon zuvor Kanada, Japan, Australien und Neuseeland sowie Brunei, Chile, Malaysia, Mexiko, Peru, Singapur und Vietnam an.

Zur Story