International
Musik

Till Lindemann bezieht Stellung: «Wir hassen Rassismus»

Till Lindemann bezieht Stellung zu ORF-Vorfall: «Wir hassen Rassismus»

Seit Wochen hüllt sich Till Lindemann zu den Vorwürfen gegen ihn in Schweigen. Nach dem Angriff auf ein ORF-Team äussert er sich jetzt überraschend.
28.07.2023, 14:51
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Die Schlagzeilen um Rammstein reissen nicht ab. Mehrere Frauen erheben seit Ende Mai Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann, schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein. In dieser Woche griffen nach dem Konzert der Band in Wien Fans ein Reporterteam des ORF an. Anders als zu den massiven Anschuldigungen bezog Lindemann zu dem Vorfall Stellung, wie eine Videoaufnahme des Konzerts auf Twitter zeigt.

Rammstein Konzert in Aarhus Rammstein live in Aarhus, Denmark Aarhus, Denmark. 22nd, June 2022. The German industrial metal band Rammstein performs a live concert at Ceres Park in Aarhus. Here vocalis ...
Till Lindemann mit Rammstein an einem Konzert im Sommer letztes Jahr.Bild: www.imago-images.de

Auf ihrer Europatour spielte die Band zwei Konzerte in Wien. Vor dem ersten trafen 55'000 Fans auf rund 1'800 Gegendemonstranten, die sich unter dem Motto «Keine Bühne für mutmassliche Täter» versammelt hatten. Als sich ein Reporterteam des österreichischen Senders ORF vor dem Veranstaltungsort zur Berichterstattung aufstellte, attackierte ein Rammstein-Fan dieses mit Aufrufen wie «Scheiss ORF» sowie «Scheiss Juden seid ihr». Die Kamerafrau wurde von einer Verdächtigen verletzt und ihre Kamera beschädigt. Inzwischen ermittelt die Wiener Polizei wegen des Verdachts der Körperverletzung und der Sachbeschädigung.

Auch an Till Lindemann scheint der Angriff nicht unbemerkt vorbeigegangen zu sein. Nach dem zweiten Konzert in Wien am Donnerstag, dem 27. Juli, betonte er unter dem Beifall seiner Fans:

«Zu dem Vorfall gestern hier: Wir hassen Rassismus und Antisemitismus. Wir hassen das.»

Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten «mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr».

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung. (ecke)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
H.P. Liebling
28.07.2023 14:58registriert September 2018
Exakt das richtige Vorgehen bezüglich Äussern oder Nicht-Äussern: Hier äussert sich Lindemann, stellvertretend für die Band, eindeutig und unmissverständlich zu effektiven Vorkommnissen. Das ist in meinen Augen nicht besonders lobenswert, sondern normal. Ebenso normal finde ich es, sich NICHT zu Vorwürfen zu äussern, welche man einerseits klar bestreitet und andererseits nicht einmal klar ist, ob und was genau vorgefallen ist. Das nennt man Professionalität und würde ich persönlich genauso handhaben.
15620
Melden
Zum Kommentar
avatar
JabbaThaHutt
28.07.2023 15:18registriert März 2023
Ich bin sehr froh hat sich Till auf diese Art und Weise dazu geäussert, denn was da einige "Fans" in Wien geboten haben ist unterste Schublade und komplett zu verurteilen! Wie einige Nazis immer noch das Gefühl haben Rammstein wären rechts entzieht sich mir komplett. Und es ist genau richtig, dass Till sich zu dem Thema äussert aber bei den Vorwürfen gegen ihn komplett abblockt, genau so muss man sowas handhaben.
11316
Melden
Zum Kommentar
16
Zu kulant bei Fake News: EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Facebook und Instagram

Die Europäische Kommission hat wegen des Verdachts auf Verstösse gegen EU-Recht ein Verfahren gegen den Facebook- und Instagram-Konzern Meta eröffnet. Es werde unter anderem geprüft, ob sich das US-Unternehmen im Umgang mit politischer Werbung nicht an europäische Regeln gehalten habe, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel mit.

Zur Story