Die Schlagzeilen um Rammstein reissen nicht ab. Mehrere Frauen erheben seit Ende Mai Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann, schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein. In dieser Woche griffen nach dem Konzert der Band in Wien Fans ein Reporterteam des ORF an. Anders als zu den massiven Anschuldigungen bezog Lindemann zu dem Vorfall Stellung, wie eine Videoaufnahme des Konzerts auf Twitter zeigt.
Auf ihrer Europatour spielte die Band zwei Konzerte in Wien. Vor dem ersten trafen 55'000 Fans auf rund 1'800 Gegendemonstranten, die sich unter dem Motto «Keine Bühne für mutmassliche Täter» versammelt hatten. Als sich ein Reporterteam des österreichischen Senders ORF vor dem Veranstaltungsort zur Berichterstattung aufstellte, attackierte ein Rammstein-Fan dieses mit Aufrufen wie «Scheiss ORF» sowie «Scheiss Juden seid ihr». Die Kamerafrau wurde von einer Verdächtigen verletzt und ihre Kamera beschädigt. Inzwischen ermittelt die Wiener Polizei wegen des Verdachts der Körperverletzung und der Sachbeschädigung.
Auch an Till Lindemann scheint der Angriff nicht unbemerkt vorbeigegangen zu sein. Nach dem zweiten Konzert in Wien am Donnerstag, dem 27. Juli, betonte er unter dem Beifall seiner Fans:
Statement! ❤️🔥
— 𝓔𝓷𝓰𝓮𝓵 𝓲𝓷 𝓟𝓪𝓻𝓲𝓼 (@HerzZerbricht) July 27, 2023
"Wir hassen Rassismus und Antisemitismus. Wir hassen das."
"We hate racism and anti-Semitism. We hate that."#Rammstein #Wien #Vienna 🇦🇹 pic.twitter.com/d2HBEoE9yH
Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten «mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr».
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung. (ecke)