International
Naher Osten

Huthis stürmen UN-Büro im Jemen – Dutzende Mitarbeiter mitgenommen

Huthi-Kämpfer mit Palästinenser-Flagge im Jemen.
Huthi-Kämpfer mit palästinensischen Flaggen.Bild: Houthis Media Center/Handout/EPA

Huthis stürmen UN-Büro im Jemen – Dutzende Mitarbeiter entführt

Die Huthi im Jemen haben in der Hauptstadt Sanaa ein Büro der Vereinten Nationen gestürmt.
13.08.2024, 14:3614.08.2024, 16:23
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13 UN-Mitarbeiter und mehr als 50 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sowie ein Botschaftsmitarbeiter habe die Miliz dabei in ihre Gewalt genommen, berichtete das UN-Menschenrechtsbüro in Genf. Auch seien einige in ihren Wohnungen fernab des Büros abgeholt worden.

Die Vorfälle ereigneten sich schon am 6. und 7. August. Es sei zunächst in der Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Situation Stillschweigen bewahrt worden, sagte eine UN-Sprecherin. Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, appellierte an die Machthaber, die Menschen unverzüglich freizulassen. Sie würden ohne Kontakt zur Aussenwelt festgehalten.

U.N. High Commissioner for Human Rights Volker Turk (Tuerk), speaks about the Annual full-day discussion on the human rights of women, during the 56th session of the Human Rights Council at the Europe ...
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk.Bild: KEYSTONE

Die militärisch-politische Bewegung der Huthi, die mit dem Iran verbündet ist, äusserte sich auf Nachfrage zunächst nicht. Sie kontrolliert die Hauptstadt und grössere Teile des Nordens.

Die Huthi haben bereits im November 2021 und im August 2023 zwei Mitarbeiter des UN-Menschenrechtsbüros in ihre Gewalt genommen. Einer von ihnen sei gezwungen worden, angebliche geheimdienstliche Aktivitäten zuzugeben, wie in Online-Videos zu sehen war, berichtete Türk. Solche Aussagen entbehrten jeder Grundlage. Er verurteilte dies als Verstoss gegen die Menschenrechte.

Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der Regierung, den Huthi-Rebellen und deren Verbündeten. Saudi-Arabien unterstützt die Regierung im Kampf gegen die Huthi, die das Land 2014 überrannten und sich im Norden festsetzten.

Die Vereinten Nationen betrachten den Konflikt im Jemen als eine humanitäre Katastrophe, die das Land an den Rand einer Hungersnot gebracht hat. (sda/dpa)

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UNO warnt vor Hungersnot in Jemen
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Oliver01
13.08.2024 15:13registriert Februar 2023
Das ist dieselbe Art wie Hamas, Hisbollah und der Iran. Einfach abscheuliche Menschen.
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Rhabarber
13.08.2024 14:51registriert Dezember 2023
Wenn in einem Land die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen attackiert werden, würd ich vorschlagen, sämtliche Hilfsorganisationen aus diesem Land zurückzuziehen. Dann soll sich halt der Iran drum kümmern. Man wird bald sehen, was das Volk davon hat.
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
13.08.2024 15:55registriert Juni 2019
Und wir "Weissbrote" zahlen für die humanitären Hilfeleistungen ein stolzes Geld, da frage ich mich wenn ich dies lese
"warum, wieso, wofür"?
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