Vor Schmetterlinge sind vom grossen Insektensterben betroffen.Bild: EPA/EPA
11.02.2019, 19:4511.02.2019, 23:09
Eine neu erschienene erste weltweite (Meta-)Studie zum Insektenbestand zeichnet ein dramatisches Bild.
- 40% der Insektenarten sind in den nächsten paar Jahrzehnten vom Aussterben bedroht.
- Der gesamte Insektenbestand nimmt jährlich um 2,5% ab.
- Das Aussterben der Insekten ist achtmal schneller, als dasjenige von Säugetieren.
- Motten und Schmetterlinge sind am stärksten betroffen.
- Auch der Bienenbestand hat (in Colorado, USA, zum Beispiel) um fast die Hälfte abgenommen.
Motten sind neben den Schmetterlingen die Hauptleidtragenden vom grossen Insektensterben.bild: shutterstock.
Der Guardian, der sich auf die Autoren der Studie beruft, geht sogar so weit, zu mutmassen, dass bis in 100 Jahren der gesamte Insektenbestand ausgerottet sein könnte.
Massenaussterben von Tieren sind kein neues Phänomen. Bereits fünfmal in der Erdgeschichte wurde die Artenvielfalt der Lebewesen drastisch verkleinert. Viele Forscher gehen davon aus, dass wir uns in einer sechsten Phase befinden.
Die neu erschienene Studie wurde im renommierten Fachmagazin «Biological Conservation» publiziert. Grundlage für die Meta-Studie waren 73 ausgewählte Untersuchungen der letzten Jahre.
Ein paar wenige Arten können derzeit ihren Bestand vergrössern. Ein Mitautor der Studie, Francisco Sánchez-Bayo, erklärte gegenüber dem Guardian, dass sich Nutzniesser und Leidtragende allerdings bei Weitem nicht die Waage halten würden.
Hauptgründe für das Massensterben sind laut Sánchez-Bayo der Verlust von Lebensraum durch die Industrialisierung der Landwirtschaft. Weitere unterstützende Faktoren seien die flächendeckende Benutzung von Pestiziden, neue Eindringlinge im knapper werdenden Lebensraum und der Klimawandel:
«Wir müssen die Art, wie wir Nahrung produzieren, verändern. Ansonsten rotten wir die Insekten als Ganzes innerhalb von wenigen Jahrzehnten aus. Die Auswirkung auf das Ökosystem des Planeten wären katastrophal, um es milde auszudrücken.»
(tog)
Dazu ein interessantes Interview mit dem WWF-Chef.
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Video: srf
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Ich bin politisch alles andere als Grün, aber auch nicht Blind. Wenn jeder soviel machen würde wie er kann, wäre es auch in der Stadt möglich, den kleinen Viechern einen gewissen Lebensraum geben zu können.
Damit retten wir nicht die Welt, aber es ist ein Anfang, der uns nicht wirklich viel kostet.
* https://insektensterben.ch