Eine neue Studie der Universität Stanford und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko malt ein dramatisches Bild. Die Hauptaussage lautet: Wir befinden uns in einem Zeitalter des Massenaussterbens der Tierarten.
Die Studie untersuchte die Populationen von 27'600 Wirbeltierarten und 177 Säugetieren. Bei mehr als 40 Prozent der Säugetiere hat sich seit 1900 die Population um 80 Prozent oder mehr verringert.
Bei mehr als der Hälfte der Säugetiere hat sich das geographische Verbreitungsgebiet im selben Zeitrahmen um 40 Prozent verringert.
Auch Tierarten, welche nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stehen, sind akut bedroht.
Tierarten, welche vor 20 Jahren noch einen gesunden Bestand aufwiesen, sind nun bedroht.
Artensterben ist kein Phänomen sondern ein Gesetz der Natur. Das Problem ist die Menge. Momentan liegt die Aussterbensrate 100- bis 10'000-fach über dem Normalwert.
Die Autoren nennen das momentane Artensterben eine «biologische Massenvernichtung».
Zu «biologischen Massenvernichtungen» kam es in der Geschichte der Erde immer wieder. Zurzeit findet das «Sechste grosse Artensterben» statt.
Über die Ursachen früherer grosser Artensterben sind sich die Experten nicht einig. In Frage kommen:
Über die Ursachen des momentanen Massenaussterbens bestehen aber laut der Autoren der Studie keine Zweifel:
Der Grund heisst «Mensch».
Das Handlungsfenster für Gegenmassnahmen ist laut der Studienautoren klein: Zwei bis drei Jahrzehnte.