CIA-Direktor Mike Pompeo hat nach Berichten von US-Medien über das Osterwochenende in Nordkorea Machthaber Kim Jong Un getroffen.
Pompeo sei dort als Botschafter von US-Präsident Donald Trump gewesen. Dies, um das kommende Treffen zwischen Trump und Kim Jong Un zu besprechen, schrieb die «Washington Post» am Dienstag (Ortszeit).
Die Zeitung stützt sich bei ihrer Aussage auf zwei unabhängige Quellen, die über Pompeos Nordkorea-Besuch Bescheid wissen.
Unterdessen hat das Weisse Haus Kontakte mit Nordkorea «auf höchster Ebene» bestätigt. Ein direktes Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un fand demnach aber nicht statt. «Der Präsident hat gesagt, dass es Gespräche auf höchster Ebene gab und hinzugefügt, dass diese nicht mit ihm direkt stattgefunden haben», sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders in Washington. Trump hatte kurz zuvor die Frage bejaht, ob er selbst mit Kim gesprochen habe.
Nicht direkt. Jedoch hatte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe in seinem Domizil in Mar-a-Lago (Florida) gesagt, die USA hätten auf «höchster Ebene» mit Nordkorea gesprochen. Es war zunächst nicht klar, wer damit gemeint war.
Die Nachricht, dass es sich um Mike Pompeo handelt, der in Nordkorea war, wollte die US-Regierung vorerst nicht kommentieren. Man nehme zur Reisetätigkeit des amtierenden CIA-Direktors keine Stellung, hiess es.
Pompeo ist von Präsident Donald Trump als US-Aussenminister nominiert, aber noch nicht vom Senat bestätigt worden. Er soll auf den gefeuerten Rex Tillerson folgen.
Trump bekräftigte vor Journalisten in seinem Anwesen in Florida, er wolle Kim «Anfang Juni oder davor» treffen, «falls die Dinge gut laufen». Es sei aber auch möglich, «dass die Dinge nicht gut laufen und wir die Treffen nicht haben werden und einfach diesen harten Weg weitergehen, den wir eingeschlagen haben», schränkte Trump ein.
Offiziellen Angaben zufolge wurde noch keine Entscheidung zum Ort für den möglichen Gipfel getroffen. China, Nordkorea, Südkorea und Panmunjom in der demilitarisierten Zone zwischen beiden Koreas gelten aber als denkbar. Die Einladung zu dem Gipfel war Anfang März von Kim ausgegangen und von einem südkoreanischen Regierungsvertreter an Trump übermittelt worden.
Es ist seitens der USA das höchstrangige Treffen mit Nordkorea, seit die damalige Aussenministerin Madeleine Albright im Jahr 2000 den damaligen Machthaber Kim Jong Il getroffen hatte. Im Jahr 2014 war der nationale Geheimdienstdirektor James Clapper in Nordkorea gewesen, es ging um die Freilassung amerikanischer Gefangener.
Trump stellte bei einem Treffen mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe in seinem Luxusressort Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida am Dienstag Verhandlungen zwischen Nord- und Südkorea über eine Beendigung des Kriegszustands in Aussicht. Seoul und Pjöngjang hätten dabei seinen «Segen», sagte Trump.
Der US-Präsident zeigte sich optimistisch hinsichtlich eines möglichen Friedensvertrags zwischen Nord- und Südkorea. «Es gibt eine grosse Chance, ein Weltproblem zu lösen», sagte Trump mit Blick auf den Atom- und Raketenstreit Pjöngjangs mit dem Westen.
Die beiden Länder hatten in den fünfziger Jahren lediglich ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, daher befinden sie sich offiziell noch im Kriegszustand.
Die Äusserungen Trumps könnten darauf hindeuten, dass Südkoreas Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bei ihrem Gipfel am 27. April über ein Friedensabkommen zwischen beiden Ländern verhandeln könnten. Vertreter aus Nord- und Südkorea wollten am Mittwoch zusammenkommen, um das Gipfeltreffen zwischen Kim und Moon vorzubereiten.
(sar/sda/dpa)