Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mehrere Marschflugkörper in Richtung Gelbes Meer abgefeuert. Die Lenkflugkörper seien Samstagfrüh (Ortszeit) erfasst worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. Sie seien nach dem Start ins Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China gestürzt. Wie viele abgeschossen wurden und wie weit sie flogen, blieb zunächst unklar. In enger Zusammenarbeit mit den USA würden die Aktivitäten Nordkoreas weiter beobachtet, hiess es.
Erst am Donnerstag hatten Südkorea und die USA ihr elftägiges Militärmanöver «Ulchi Freedom Shield» in der Region beendet. Pjöngjang wirft den USA und Südkorea regelmässig vor, mit ihren militärischen Übungen einen Angriff vorzubereiten - was von beiden Ländern bestritten wird.
Das Atomwaffen- und Raketenprogramm Nordkoreas wird von den USA und ihren Verbündeten Südkorea und Japan als direkte Bedrohung gesehen. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen und Lenkflugkörper getestet.
Das weithin isolierte Land hatte zuletzt vor knapp zwei Wochen militärische Lenkflugkörper getestet. Später sprach es von «strategischen Marschflugkörpern». Nordkorea ist durch UN-Beschlüsse die Erprobung von ballistischen Raketen verboten, die – je nach Bauart – auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen nicht den Sanktionen gegen Pjöngjang. Solche Waffen können aber ebenfalls für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe genutzt werden.
(yam/sda/dpa)