Bei Protesten gegen den Aufbau des US-Raketensystems THAAD in Südkorea ist es am Donnerstag zu Krawallen gekommen. Der Feuerwehr zufolge wurden etwa 38 Demonstranten bei Zusammenstössen mit der Polizei in dem Dorf Soseong-ri verletzt.
Dort, etwa 200 Kilometer südlich von Seoul, standen sich etwa 8000 Beamte und rund 300 Demonstranten gegenüber. Durch das Dorf führt die einzige Strasse zu einem ehemaligen Golfplatz, wo das THAAD-System aufgebaut wird. Zwei Startrampen und eine Radar-Einheit sind bereits errichtet worden. Das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte am Mittwoch, dass nun auch die verbliebenen vier Rampen installiert werden sollen.
Das THAAD-System soll Kurz- und Mittelstreckenraketen aus Nordkorea abfangen. Die Regierung in Pjöngjang hatte Anfang der Woche mit einem weiteren Atomtest die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verschärft.
Die Stationierung des US-Systems geht auf eine Einigung Seouls und Washingtons vom vergangenen Jahr zurück. Die US-Streitkräfte hatten Ende April dieses Jahres ungeachtet der Kritik aus China und Russland mit dem Aufbau von THAAD in Südkorea begonnen. Peking und Moskau sehen ihre Sicherheitsinteressen durch das neue Abwehrsystem bedroht. Widerstand kam auch von Anwohnern und Bürgergruppen in Südkorea.
Präsident Moon Jae In hatte die Aufstellung der weiteren Raketenwerfer nach zwei Tests mit Interkontinentalraketen durch Nordkorea im Juli angeordnet.
(sda/reu/dpa)