Bei einem Selbstmordanschlag an einem Kinderspielplatz im Osten Pakistans sind mindestens 65 Menschen getötet und mehr als 280 verletzt worden. Die meisten Opfer seien Frauen und Kinder, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Taliban haben sich zum Anschlag bekennt.
Der Attentäter habe die Bombe in der Millionen-Stadt Lahore in einem Park nahe von Kinder-Schaukeln gezündet. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
Der Park sei voll gewesen mit christlichen Familien, die Ostern gefeiert hätten, hiess es. Ein Polizeisprecher sagte allerdings, es sei noch unklar, ob sich der Anschlag gezielt gegen Christen gerichtet habe.
Viele der Verletzten seien schwer verwundet, deshalb müsse von einer weiter steigenden Zahl an Toten ausgegangen werden, sagte Salman Rafique, ein Berater der Gesundheitsbehörden in der Provinz Punjab, zu der auch Lahore gehört.
Augenzeugen sprachen von schrecklichen Szenen, die sich während und nach dem Selbstmordanschlag abgespielt hätten. Da die Detonation sehr stark gewesen sei, lägen Leichenteile in dem Park, der in einem Wohngebiet liegt, weit verstreut.
Auf Fernsehbildern waren weinende Frauen und Kinder zu sehen, die unter Schock inmitten von Blutlachen standen. Verletzte wurden auch von Privatleuten in deren Fahrzeugen in nahegelegene Kliniken gebracht, da nicht genügend Rettungswagen zur Verfügung standen. Zudem versammelten sich innert kurzer Zeit hunderte Menschen vor den Spital, um Blut zu spenden.
Die US-Regierung verurteilte den Selbstmordanschlag als «feige» und «entsetzliche» Tat. Die USA stünden an der Seite des pakistanischen Volkes und der Regierung, erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price, am Sonntag.
«Wir werden weiterhin mit unseren Partnern in Pakistan und der Region in dem unerschütterlichen Bemühen zusammenarbeiten, die Geissel des Terrorismus auszurotten.»
Die Regionalregierung von Punjab ordnete nach dem Anschlag die Schliessung aller öffentlichen Parks an. Soldaten wurden zur Kontrolle abgestellt. Lahore hat mehrere Millionen Einwohner und gehört zu dem grössten Städten des Landes.
Pakistan leidet seit langem unter Extremisten der Taliban, kriminellen Banden und Spannungen zwischen unterschiedlichen Religionsströmungen. In Punjab, der politischen Hochburg von Ministerpräsident Nawaz Sharif, ist es üblicherweise aber friedlicher als in anderen Teilen des Landes. (sda/reu/dpa)