Ein Gericht in Pakistan hat die Freilassung des inhaftierten Ex-Premiers Imran Khan angeordnet. Das gab sein Anwalt am Dienstag nach dem Prozess in der Hauptstadt Islamabad bekannt.
Der populäre Oppositionsführer war im August wegen des Verkaufs von Staatsgeschenken verurteilt und inhaftiert worden, hatte gegen das Urteil jedoch Berufung eingelegt. Ob die jüngste Entscheidung für Khan tatsächlich ein Ende der Haft bedeutet, war aufgrund der zahlreichen weiteren Vorwürfe gegen ihn zunächst unklar.
Khan war zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wurde zur Last gelegt, in seiner Zeit als Premierminister von 2018 bis 2022 Einnahmen aus dem Verkauf von Staatsgeschenken verborgen zu haben. Es handelte sich dabei unter anderem um Diamanten, teure Uhren oder eine vergoldete AK-47 – Geschenke aus den Golfstaaten. Die Verurteilung führte auch dazu, dass er für fünf Jahre von allen öffentlichen Ämtern und von der Führung seiner Partei, der Oppositionspartei PTI, ausgeschlossen wurde.
In der Atommacht Pakistan tobt seit mehr als einem Jahr ein Machtkampf zwischen den Familiendynastien, die an der Regierung sind, sowie dem geschassten Ex-Premier. Khan wurde im April 2022 durch ein Misstrauensvotum gestürzt und musste sich seitdem gegen zahlreiche Anklagen wehren. Beobachterinnen und Beobachter sehen politische Gründe dafür. Khan hoffte bis zuletzt auf ein politisches Comeback. (saw/sda/dpa)