International
Papst

Papst Franziskus äussert sich nicht zu Rücktrittsforderungen

Papst zu Rücktrittsforderung: «Ich werde dazu kein Wort sagen»

27.08.2018, 08:0427.08.2018, 09:40
Mehr «International»

Papst Franziskus will sich vorerst nicht zu Vorwürfen des früheren Vatikan-Botschafters in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, im Zusammenhang mit mutmasslichem Missbrauch durch den US-Kardinal Theodore McCarrick äussern. «Ich werde dazu kein Wort sagen», sagte Franziskus am Sonntag vor Journalisten auf dem Rückweg von einer Irland-Reise in den Vatikan.

«Ich denke, das Schreiben spricht für sich», fügte er mit Blick auf einen Brief Viganos hinzu.

Papst empfiehlt Psychiatrie bei homosexuellen Neigungen von Kindern
Papst Franziskus hat sich dafür ausgesprochen, Kinder mit homosexuellen Neigungen zum Psychiater zu schicken. Das Oberhaupt der katholischen Kirche äusserte diese Auffassung am Sonntag während einer Pressekonferenz im Flugzeug auf dem Rückweg von seinem zweitägigen Irlandbesuch nach Rom.
Auf die Frage eines Journalisten, was er Eltern eines möglicherweise homosexuellen Kindes sagen würde, antwortete Franziskus, er würde ihnen raten, «zu beten, nicht zu verurteilen, Gespräche zu führen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz zu geben». (sda)

Darin wirft Vigano dem Papst vor, die Vorwürfe gegen McCarrick ignoriert und Strafmassnahmen gegen den Geistlichen aufgehoben zu haben. Dies sei geschehen, obwohl es gegen McCarrick Vorwürfe wegen «stark unmoralischen Verhaltens gegenüber Seminaristen und Priestern» gab. Die Sanktionen hatte Franziskus' Vorgänger, der deutsche Papst Benedikt XVI., verhängt.

Elfseitiges Schreiben

Der 77-jährige, mittlerweile im Ruhestand befindliche Vigano erhob die Beschuldigungen in einem elfseitigen Schreiben, das mehrere katholische Publikationen in den USA am Samstag veröffentlichten. Vigano geht darin soweit, die Abdankung des Papstes zu fordern.

Der Papst hatte im Juli ein Rücktrittsgesuch des wegen Missbrauchsvorwürfen suspendierten McCarrick angenommen. Vigano wirft dem Papst vor, McCarrick «bis zum bitteren Ende gedeckt» zu haben.

Während seines Irland-Besuchs hatte der Papst um Vergebung für den dortigen sexuellen Missbrauch von Kindern durch katholische Geistliche gebeten. (whr/sda/afp)

Mehr zu Papst Franziskus

1 / 10
Papst Franziskus
Papst Franziskus hat den Kommandanten der Schweizergarde gefeuert.
quelle: x90039 / max rossi
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Maria Valentina rappt für den Papst

Video: srf/SDA SRF
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
27.08.2018 09:53registriert Juni 2016
"Papst Franziskus hat sich dafür ausgesprochen, Kinder mit homosexuellen Neigungen zum Psychiater zu schicken": Wann begreifen die Leute das dieser Papst auch nicht Aufgeschlossener ist als alle Päpste vor ihm?

Mal ganz Ehrlich, die Inquisition wurde nur auf Druck von Aussen aufgehoben sowie eigentlich jedes grössere Reförmchen auch.

Das er den McCarrick gedeckt hat würde mich kaum wundern, auch das ist Gängiger Usus der Katholischen Kirche
406
Melden
Zum Kommentar
avatar
tychi
27.08.2018 11:26registriert Juli 2016
Nur ein Wolf im Schafspelz!

Langsam zeigt Jorge Bergoglio, der sich als Oberhaupt der katholischen Religionsgemeinschaft den Namen Franziskus gab, sein wahres Gesicht:

1.) Der Mann ist nur eine grosse PR-Show: Viel symbolische Gesten und Worthülsen; keine echten Taten.

2.) Der Mann deckt fehlbare Kirchenobere in USA, in Chile; wohl auch in zig anderen Staaten.

3.) Der Mann ignoriert systematisch wissenschaftliche Erkenntnisse (in Bezug auf Homosexuelle, Frauen, Familie/Scheidung, Krankheiten) und bringt dadurch andere Menschenleben in Gefahr (soviel zur angeblichen christl. Nächstenliebe).
2811
Melden
Zum Kommentar
11
All diese Nobelpreisträger stellen sich gegen Putin und äussern eine dringliche Warnung
In einem offenen Brief rufen hunderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter 40 Nobelpreisträger, zu mehr westlicher Unterstützung der Ukraine auf. Und sie warnen vor zu laschem Vorgehen gegen Putin.

«Als Mitglieder der internationalen akademischen Gemeinschaft sind wir zutiefst besorgt», heisst es in einem offenen Brief, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ein entschlosseneres Vorgehen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin einsetzen.

Zur Story