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Papst geisselt Abtreibung und Leihmutterschaft

Papst: «Gender-Theorie» als Verstösse gegen die von Gott gegebene Würde des Menschen

08.04.2024, 15:0108.04.2024, 15:44
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In einer neuen Grundsatz-Erklärung hat Papst Franziskus Abtreibungen und das Austragen von Kindern durch Leihmütter als schwere Verstösse gegen die Menschenwürde angeprangert.

epa11261950 Pope Francis attends an audience with volunteers of the Italian Red Cross in the Paul VI Hall, Vatican City, 06 April 2024. EPA/ANGELO CARCONI
Der Papst äussert in der neuen Grundsatz-Erklärung Kritik an verschiedenen Themen.Bild: keystone

Das Oberhaupt der katholischen Kirche geisselte in dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben Geschlechtsanpassungen sowie die «Gender-Theorie» als Verstösse gegen die von Gott gegebene Würde des Menschen. «Über sich selbst verfügen zu wollen (...) bedeutet nichts Anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen», heisst es dort.

Ein menschliches Wesen – ob ungeboren oder nicht – sei immer etwas Heiliges und Unantastbares, so das Schreiben. Der Abbruch einer Schwangerschaft bedeute nichts Anderes, als den «Schutzlosesten und Unschuldigsten von allen» die Menschenwürde abzusprechen. Der 87 Jahre alte Papst ist seit langem als strikter Gegner von Abtreibungen bekannt.

Ähnlich verhält es sich der Erklärung zufolge mit der Leihmutterschaft – wenn eine Frau auf Bestellung ein Kind austrägt und dann anderen überlässt. So werde ein Kind zu einem «blossen Objekt», die Würde der Frau aus Profitgründen verletzt. Auch beim Thema Geschlechtsanpassung positionierte sich der Vatikan klar: Ein Körper müsse akzeptiert und respektiert werden wie erschaffen.

Die Erklärung namens «Dignitas infinita» (zu Deutsch: «Unendliche Würde») wurde nach jahrelanger Vorbereitung vom vatikanischen Dikasterium für Glaubenslehre unter Federführung von Kardinal Victor Manuel Fernández veröffentlicht, der ebenso wie der Papst aus Argentinien kommt. Franziskus hatte sie zuvor gebilligt. Zu den Themen, die darin angesprochen werden, gehören auch Krieg, Armut, Migration, Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen. (saw/sda/dpa)

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81 Kommentare
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Amateurschreiber
08.04.2024 15:10registriert August 2018
Religiöse Menschen: "Gott hat dem Menschen ein wertvolles Geschenk gemacht: Willensfreiheit. Das bedeutet: Sein Leben ist nicht vorherbestimmt..."
Auch religiöse Menschen: "Über sich selbst zu verfügen zu wollen (...) bedeutet nichts Anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen"
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Glücklich
08.04.2024 15:25registriert August 2022
'In einer neuen Grundsatz-Erklärung hat Papst Franziskus Abtreibungen und das Austragen von Kindern durch Leihmütter als schwere Verstösse gegen die Menschenwürde angeprangert.,

Und was ist mit Kindesmissbrauch, verstösst das nicht gegen die Menschenwürde?

...
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Kramer
08.04.2024 15:53registriert September 2021
"Ein menschliches Wesen – ob ungeboren oder nicht – sei immer etwas Heiliges und Unantastbares, so das Schreiben."
Aha, das gilt dann aber auch für LGBTQ+ und Chorknaben?
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