Der ehemalige König Spaniens, Juan Carlos, hat Medienberichten zufolge in der Schweiz eine Klage gegen seine ehemalige Geliebte Corinna zu Sayn-Wittgenstein eingereicht. Bei der Klage geht es unter anderem um Verleumdung, aber auch um eine Rückforderung von 65 Millionen Euro.
Corinna erklärte 2023, dass es sich bei der Geldsumme um eine Schenkung von Seiten des Altkönigs gehandelt habe, die sie 2008 aus «Liebe und Dankbarkeit» erhalten habe. Juan Carlos und Corinna zu Sayn-Wittgenstein sollen von 2004 bis 2012 eine romantische Beziehung geführt haben. Währenddessen war Juan Carlos mit Sophia von Griechenland verheiratet. Der spanische Altkönig hatte aber immer wieder beteuert, er habe ihr das Geld nur zur Aufbewahrung gegeben.
2022 hatte zu Sayn-Wittgenstein bei einem Londoner Gericht Klage gegen Juan Carlos erhoben und Schadenersatz in Höhe von 146 Millionen Euro gefordert. Das Gericht hatte die Klage abgewiesen, da Juan Carlos im Vereinigten Königreich nicht belangt werden konnte. Damals beschuldigte Corinna den Ex-König der Belästigung, Einschüchterung und Überwachung in der Zeit nach dem Beziehungsende.
Juan Carlos war von 1975 bis 2014 König von Spanien und spielte eine entscheidende Rolle beim Übergang des Landes von der Franco-Diktatur zur modernen Demokratie.
Wie die Zeitung La Vanguardia berichtet, ist dieses Vermächtnis auch der Grund für seine Verleumdungsklage. Der Ex-Monarch sieht sein historisches Erbe durch die negativen Schlagzeilen und Enthüllungen über seine Person zunehmend in den Schatten gestellt und möchte sein Image reinwaschen.
2014 dankte Juan Carlos ab und übergab den spanischen Thron an seinen Sohn, König Felipe VI. Die Abdankung fand im Zuge mehrerer Skandale um seine Person statt. So nahm Juan Carlos 2012 an einer Luxussafari teil und tötete dabei einen Elefanten. Gleichzeitig waren auch seine Affären bekanntgeworden. Diese Skandale führten zu einem Rekordtief bei Umfragen zum Erhalt der Spanischen Monarchie.
Seit 2020 lebt Juan Carlos im Exil in Abu Dhabi, UAE. Der König war dorthin geflüchtet, um der spanischen Justiz zu entgehen. Auch die Schweizer Staatsanwaltschaft hatte schon wegen Geldwäsche gegen Juan Carlos ermittelt. Die Ermittlungen wurden aber wieder fallengelassen. (ear)
… viel Glück alter König!