Letizia soll Liebhaber gehabt haben. Und nicht wenige. Mindestens neun, darunter ihren eigenen Schwager, und dies selbstverständlich während ihrer Ehe mit König Felipe. Jedenfalls erzählen dies besagter (Ex-)Schwager und Spaniens profiliertester Adelsexperte seit einigen Monaten.
Der Experte wird in wenigen Tagen 92, heisst Jaime Peñafiel und hat Anfang 2024 seinen Adelskolumnisten-Job bei der Tageszeitung «El Mundo» verloren – offiziell wegen Sparmassnahmen, inoffiziell, weil er seinen Mund zu voll genommen hat. Jaime Peñafiel ist ein rechtskonservativer Royalist, dem die bürgerliche Letizia Ortiz nie passte. Auch wenn er zähneknirschend eingestehen musste, dass sie seit dem Bestechungs-, Steuerhinterziehungs-, Geldwäsche-, Grosswildjagd- und Ehe-Skandal um den abgedankten König Juan Carlos doch wesentlich zum Ansehen und zur Stabilisierung der spanischen Monarchie beigetragen habe.
Doch vor einigen Monaten hielten er und der erzkatholische Ex-Schwager, der Rechtsanwalt Jaime del Burgo, die Zeit der Abrechnung für gekommen. Peñafiel veröffentlichte sein Buch «Letizia und ich», dem Ende Mai 2024 «Das Schweigen von Letizia» folgte. In der royalen Reality-Reihe von Peñafiel gibt es bereits mehrere Bände zu königlichen Ehekrisen und Scheidungen im Lauf der Jahrzehnte. Im Fall von Letizia und Jaime sagt er, bloss zwei Prozent dessen erzählt zu haben, was del Burgo ihm anvertraut habe.
Angeblich haben sich del Burgo und die einstige Nachrichtensprecherin Letizia Ortiz bereits Ende der 90er-Jahre kennen und lieben gelernt. Doch als sie 2002 Kronprinz Felipe am Schauplatz einer Ölkatastrophe trifft – sie als Reporterin, er als Trostspender der betroffenen Bevölkerung –, soll sie del Burgo den Laufpass gegeben haben. Ausgerechnet, als er ihr gerade einen Heiratsantrag machen will. 2004 heiraten Felipe und Letizia, del Burgo sitzt während der Trauung in der Kirche. Gelegentlich gehen er und das royale Paar gemeinsam ins Kino – Jaime und Letizia halten heimlich Händchen. Sagt er.
Als sie schwanger ist, schickt sie ihm ein Selfie, auf dem sie einen Schal von ihm trägt, mit den Worten: «Mein Liebster. Ich trage deinen Pashmina-Schal. Es ist, als würde ich dich an meiner Seite spüren. Er kümmert sich um mich, beschützt mich. Ich zähle die Stunden, bis wir uns wiedersehen. Uns lieben. Hier rauszukommen. Dir zu gehören.» Und so weiter. 2010 schwören sich Letizia und er ewige Liebe. Beide nehmen sich Anwälte, Letizia will sich scheiden lassen, sie wollen gemeinsam in die USA auswandern und per Leihmutter ein Kind kriegen. Es kommt nicht dazu.
Jedenfalls ist dies das farbenprächtige, emotionspralle Narrativ der beiden Jaimes, eine Soap, in der es nur so wimmelt von romantischen Hängematten unterm Mond und Liebesschwüren. Der Palast begegnet dem mit eisernem Schweigen.
2012 heiratet del Burgo ganz real Letizias Schwester Telma, 2014 lassen sie sich bereits wieder scheiden, später heiratet er eine schwedische Anwältin. Letizia und Felipe lobt er in den Medien immer wieder als ideales Paar, das einen ausgezeichneten Job mache. Während Corona äussert er sich kritisch gegenüber den Massnahmen der spanischen Regierung und verkündete, sich ganz sicher nicht in seiner Reisefreiheit beschneiden zu lassen.
Kein Mensch weiss, wieso er nun behauptet, dass Letizia mit ihm Felipe betrogen habe. Auch die Leihmuttergeschichte klingt seltsam. Aber Peñafiel und del Burgo bestehen darauf, dass es einen Safe voller Dokumente und Videos gebe, welche die Affäre bestätigen. Allerdings soll dieser Safe erst nach seinem Tod geöffnet werden. Auch beteuerte er im Dezember 2023, dass die königliche Familie mit viel Geld versucht habe, ihn von der Veröffentlichung seiner «Wahrheiten» abzubringen, und dass er Todesdrohungen erhalte.
Peñafiel schreibt, dass Felipe über die Affäre(n) seiner Frau Bescheid gewusst habe und diese bis zum 18. Geburtstag der jüngeren ihrer beiden Töchter dulden werde. Danach: Scheidung. Garantiert.
Der Grund für die Grosszügigkeit des Königs soll wiederum ganz woanders liegen, die Gerüchte dazu kommen seit vielen Jahren aus der spanischen LGBTQ-Gemeinde: Felipe solle nämlich schwul sein und die Ehe mit Letizia bloss eine Fassade. Das war vor Jahren auch einmal vom monegassischen Fürsten Albert behauptet worden, doch spätestens seine beiden ausserehelichen Kinder liessen dies gelinde bezweifeln.
22 Jahre sind Letizia und Felipe nun zusammen, 20 davon verheiratet, immer wieder wurde Letizia von der üblichen Hexenjagd auf so viele angeheiratete bürgerliche Frauen in royalen Clans eingeholt – sie heissen Diana, Mette-Marit, Charlene, Meghan oder eben Letizia. Mal war sie zu selbstbewusst, mal zu dünn, und jetzt, da sie sich mit ihrem Mann zusammen schon seit zehn Jahren erfolgreich auf dem spanischen Thron behauptet, wird sie zur mehrfachen Ehebrecherin gestempelt.
Felipe, so ist sich Peñafiel sicher, soll übrigens seinerseits einer alten Liebe nachtrauern. Der Norwegerin Eva Sannum, mit der er 2001 zur Hochzeit von Haakon und Mette-Marit reiste.
Jaime del Burgo wollte selbst ein Buch über seine Liebesgeschichte mit Letizia schreiben – es hätte «Und nichts als die Wahrheit» heissen sollen. Am 1. Mai teilte er auf X mit, dass daraus nichts werde, aber dass er nun eine achtteilige Dokumentation plane. Aus der bisher jedoch auch noch nichts geworden ist, keine Produktionsfirma hat Lust auf den Stoff.
Und was sagt Peñafiel? «Letizia hat eines der bedauerlichsten Kapitel in der Geschichte der spanischen Monarchie geschrieben.» Möglicherweise verwechselt er die Königin mit sich selbst.
Klar, kann theoretisch immer noch sein, ging ja auch vorher schon, aber die grosse Selfiekultur hat damals sicherlich nicht geherrscht... Irgendwas riecht hier komisch.