Der Monsterprozess zwischen den US-Schauspielern Johnny Depp und Amber Heard ist zu Ende. Die Jury gab Depp, dem Kläger, in praktisch allen und Heard in einem Punkt recht. Dabei sollen unterschiedliche Summen bezahlt werden. Wer wem nun wie viel schuldet und warum das auch für eine Berufung wichtig ist, erfährst du hier:
Die siebenköpfige Jury sprach Depp Schadensersatzzahlungen von zehn plus fünf Millionen Dollar zu, weil Heard nachweislich mit Falschaussagen seinen Ruf geschädigt habe. Die Richterin reduzierte die fünf Millionen Dollar auf den im Bundesstaate Virginia geregelten Maximalansatz von 350'000 Dollar.
Auf der Gegenseite gibt die Jury Heard in ihrer Anschuldigung recht, dass ein Ex-Anwalt Depps auch ihren Ruf geschädigt habe. Ihr wurden zwei Millionen Schadensersatz zugesprochen.
Unter dem Strich schuldet Heard Depp nun also 8,35 Millionen Dollar.
Über 8 Millionen Dollar Schulden, das ist auch für einen Hollywood-Star kein Kleingeld. Verschiedene US-Medien schätzen Heards Vermögen inklusive Immobilien und weiteren Werten auf zwischen 2,5 und 8 Millionen Dollar. Ihr Einkommen seit 2013 wird auf etwas über 20 Millionen Dollar geschätzt, das Geld aus dem Scheidungsvergleich eingerechnet.
Ihr Rechtsstreit mit Johnny Depp dürfte sie hier aber einiges davon gekostet haben. Eine solche Summe hat Heard aller Wahrscheinlichkeit nach also nicht auf der hohen Kante – es dürfte zumindest knapp werden.
Entweder werden Heards Gagen in Zukunft gepfändet, bis die Schulden abgetragen sind, oder die Schauspielerin meldet privaten Konkurs an. Beide Wege bringen für die Schauspielerin aber mit sich, dass sie nicht in Berufung gehen kann. Über ihr PR-Team liess sie jedoch verlauten, dass sie Berufung einlegen möchte.
Laut US-Gesetz muss sie dafür aber erst die geschuldete Schadenssumme als Kaution aufbringen, ansonsten wird nicht neu verhandelt. Die bittere Ironie für Amber Heard: Im schlimmsten Fall ist sie auf den Goodwill von Johnny Depp angewiesen, der ihr die Schulden erlassen könnte. (leo)