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Nach Sojus-Leck: «Dragon» steht als Notfall-Raumschiff bereit

Nach Sojus-Leck: «Dragon» steht als Notfall-Raumschiff bereit

19.01.2023, 06:39
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Nachdem an einer russischen Sojus-Kapsel ein Leck entdeckt worden war, hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa einen an der ISS angedockten «Crew Dragon» als vorübergehendes Notfall-Raumschiff ausgewählt. Das sei nach Gesprächen mit dessen Betreiber SpaceX, der privaten Raumfahrtfirma von Elon Musk, für den Fall eines unvorhergesehenen Notfalls entschieden worden, teilte die Nasa am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit.

FILE - This handout photo taken by Russian cosmonaut Sergei Korsakov and released by Roscosmos State Space Corporation on Wednesday, Jan. 11, 2023, shows a Soyuz capsule of the International Space Sta ...
An der Sojus-Kapsel war im Dezember ein Leck entdeckt worden, das nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht wurde.Bild: keystone

Die Sitzauflage von Nasa-Astronaut Frank Rubio sei bereits in den «Crew Dragon» gebracht worden, teilte die Nasa daraufhin am Mittwoch per Mitteilung mit. In einem Notfall könne Rubio bei einer Evakuierung mit weiteren Besatzungsmitgliedern darin zur Erde zurückkehren.

Für die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sieht der Notfallplan nach Angaben der Nasa vor, dass sie trotz Leck in der Sojus-Kapsel zur Erde zurückkehren würden – mit nur zwei Besatzungsmitgliedern seien sie in der Kapsel dann aber besser vor möglichem Hitzeaufbau geschützt.

FILE - NASA astronaut Frank Rubio, right, Roscosmos cosmonauts Sergey Prokopyev, center, and Dmitri Petelin, members of the main crew to the International Space Station (ISS), greet their relatives an ...
Dmitri Petelin, Sergej Prokopjew und Frank Rubio (v.l.n.r.)Bild: keystone

Grundsätzlich sei aber nach wie vor der Plan, dass Prokopjew, Petelin und Rubio mit einem Ersatzraumschiff von der Internationalen Raumstation ISS zurück zur Erde fliegen sollen. Dies soll wahrscheinlich Ende September sein - anstelle von März, wie es ursprünglich geplant war.

Die drei Raumfahrer waren im vergangenen September mit der Sojus-MS-22-Kapsel zur ISS gekommen. An der Kapsel war im Dezember ein Leck entdeckt worden, das nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht wurde.

Nun soll am 20. Februar die Sojus MS-23 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus als Ersatzraumschiff zur ISS geschickt werden. Dann soll, nach einigen Umräumarbeiten, die Sojus MS-22 unbemannt zur Erde zurückfliegen.

Zudem soll die «Crew 6» – bestehend aus zwei US-Raumfahrern, einem russischen Kosmonauten und einem Raumfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten – zwischen Mitte und Ende Februar von den USA aus zur ISS starten. Kurz darauf soll die «Crew 5» – die Nasa-Astronauten Nicole Mann und Josh Cassada, die russische Kosmonautin Anna Kikina und der japanische Astronaut Koichi Wakata – wieder zur Erde zurückkommen. (sda/dpa)

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Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat
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Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat

Bild: AP Photo/NASA
quelle: ap nasa
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