Was haben Fussballerin Alisha Lehmann ...
... Cristiano Ronaldo ...
... Silvan Widmer ...
... und Influencerin Fiona Erdmann gemeinsam?
Sie waren kürzlich in Dubai oder sind es immer noch. Auf ihren Social-Media-Kanälen loben sie das Emirat in den höchsten Tönen. Das klingt dann etwa so:
Fiona Erdmann: «This beautiful city 🥰… manchmal kommt es einem vor, als sei man in einer Zeichnung oder einem Film 😍»
Alisha Lehmann: «Having the best time.»
Cristiano Ronaldo: «Danke Dubai für die schöne Zeit ... Danke Dubai für die warmen Gefühle ... Danke Dubai für die schönsten Familienmomente ... Dubai ist meine zweite Heimat ...»
Silvan Widmer: «❤️🧡💛💚💙💜🖤🤎🤍»
Das Golf-Emirat gilt als Mekka für Influencerinnen und Influencer. Viele haben sogar ihren Wohnsitz dort hinverlegt, wie Jan Böhmermann vor rund einem Jahr in einem viel beachteten Beitrag aufzeigte. Dubai verlangt keine Einkommenssteuer, bietet schöne Strände und beeindruckende Skylines. Für Social-Media-Stars eine optimale Ausgangslage.
Und das ist noch nicht mal alles. Influencerin Yvonne Bar, die auf Instagram drei Millionen Follower mit Bikini-Fotos unterhält, erzählte dem TV-Sender Vox: «Es gibt viele Firmen und Bars, die gerne Kollaborationen mit Influencern machen wollen, da kannst du sogar umsonst essen gehen. Wenn du es darauf anlegen wolltest, könntest du hier umsonst leben.»
Im Gegenzug profitiert auch Dubai von den Influencerinnen und Influencern. Die unzähligen Videos, Reels, Fotos und Storys sorgen für ein gutes Image des Emirates – und kurbeln den Tourismus an.
Die Vereinigten Arabischen Emirate VAE – Dubai ist eines der sieben Emirate – sind sich der Chancen und der Risiken des Influencer-Marketings bewusst. Influencerinnen und Influencer müssen eine Lizenz lösen, wenn sie mit ihren Beiträgen Geld verdienen. Im Gegenzug müssen sie sich an die geltenden Presse-Regeln halten. Diese sind sehr strikt, die VAE belegen Platz 131 von 180 im Pressefreiheits-Ranking. Sprich: Negatives darf nicht gepostet werden.
Dabei gäbe es vieles, das man an Dubai kritisieren könnte. So sind sexuelle Handlungen ausserhalb der heterosexuellen Ehe eine Straftat. Homosexuelle Handlungen können jahrelange Haftstrafen oder sogar die Todesstrafe zur Folge haben.
Wichtige Grundrechte wie die Meinungsäusserungs- und die Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt. Frauen sind den Männern nicht gleichgestellt und um die Rechte von Gastarbeitern steht es schlecht, wie Amnesty International festhält. Dem Herrscher von Dubai, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, wird derweil Folter vorgeworfen – und das von seiner eigenen Tochter, die er monatelang in Gefangenschaft gehalten haben soll.
Die prekäre Menschenrechtslage hält Schweizerinnen und Schweizer jedoch nicht davon ab, an den Golf zu reisen. Im Gegenteil: Sie folgen dem Ruf der Influencerinnen und Influencern in Scharen.
«Dubai gehört aktuell zu den beliebtesten Destinationen», sagt Bianca Gähweiler von Hotelplan Suisse zu watson. «Im Vergleich zum Februar 2020 verzeichnen wir im Februar 2022 mehr Buchungen für Ferien in Dubai.»
Auch in den letzten Monaten seien viele Schweizerinnen und Schweizer in das Emirat gereist, da die Grenzen offen und die Einreise somit möglich war – anders als etwa in den USA, in Thailand oder in Australien.
Nicht nur die offenen Grenzen locken Schweizerinnen und Schweizer an. «Es ist warm, es gibt schöne Hotels und aktuell ist auch noch die Expo in Dubai», so Gähweiler. Zudem sei die Flugzeit mit rund sechs Stunden verhältnismässig kurz.
Tatsächlich muss man für einen Flug in die Karibik oder nach Südostasien gut und gerne das Doppelte einrechnen. Bei der Swiss ist man mit dem Run auf das Emirat zufrieden. «Die Nachfrage nach unseren Flügen nach Dubai ist aktuell sehr gross», sagt Mediensprecherin Meike Fuhlrott. Die Fluggesellschaft bietet aktuell sieben Flüge pro Woche in die Boom-Destination an.
Ein «Nachfragewachstum» stellt auch Jürg Müller, Schweiz-Verantwortlicher der Airline «Emirates» fest. «Dubai hat sich in den letzten 18 Monaten als eine der beliebtesten Feriendestinationen der Schweizer etabliert.»
Die Fluggesellschaft bringt die sonnenhungrigen Schweizerinnen und Schweizer im Akkord an den Persischen Golf. Eingesetzt wird dabei auch das grösste Passagier-Flugzeug der Welt – der Airbus A380. «Aktuell verbindet Emirates die Schweiz mit zwei täglichen Linienflügen ab Zürich sowie einem täglichen Linienflug ab Genf mit Dubai», so Müller.
Welchen Anteil die Influencerinnen und Influencer am Dubai-Boom haben, kann nicht exakt beziffert werden. Er dürfte aber nicht unwesentlich sein. «Das Marketing hat sich in den letzten Jahren verändert und während der Pandemie noch akzentuiert», sagt Christian Gressbach, Dozent für Dienstleistungs- und Tourismusmarketing an der Fachhochschule Graubünden. «Social Media ist im Tourismusmarketing nicht mehr wegzudenken.»
Menschen würden von Empfehlungen geleitet, so Gressach. «Glaubhafte Empfehlungen kommen neben Freunden und Verwandten auch von Vorbildern, die Likes generieren. Influencer mit einer grossen Reichweite suggerieren ebenfalls Vertrauen und beeinflussen somit einen Reiseentscheid.»
Und weshalb schrecken die Berichte über Menschenrechtsverletzungen nicht ab? Die politische Lage spiele vor allem im Bereich Sicherheit eine Rolle, erklärt Gressach. Weiter werde aber oft nicht gedacht. «Bei Ferien geht es vielen Menschen immer noch um das eigene Wohlbefinden mit entsprechenden Erlebnissen. Menschenrechtsverletzungen in gewissen Ländern sind den Leuten teilweise bewusst, aber führen dann doch nicht zu einem Entscheid gegen eine Reise.»
Im Trend liegt Dubai nicht nur bei den Touristen, sondern auch bei den Auslandsschweizerinnen und Auslandsschweizern. Einen Wohnsitz im Emirat besitzt etwa Roger Federer. Im Jahr 2012 wohnten 2283 Schweizerinnen und Schweizer in den Vereinigten Arabischen Emiraten. 2020 waren es bereits 2806.
Der Blick traf sich im Herbst mit Peter Harradine, dem Präsidenten des Swiss Business Council in Dubai. Seine Heimat vermisse er nicht, so Harradine. Stattdessen meinte der Schweizer Expat: «Lieber eine gute Diktatur als die Schweizer Demokratie.»
Speziell bei Alisha Lehmann erwarte ich doch ein bisschen mehr Bewusstsein. Die Frau war bis vor Kurzem in einer homosexuellen Beziehung, läuft in einem aufreizendem Bikini rum und ist Frauenfussballerin. Drei Dinge die für Frauen aus Dubai undenkbar wären und hart bestraft werden würden. Aber für die Clicks und likes, ignoriert man das alles.
Sagt mir schon alles.....🤮
Die ganze Oberflächlichkeit, die Dekadenz…