Der Moment, auf den die christliche Welt gewartet hat, ist gekommen: Über der Sixtinischen Kapelle ist weisser Rauch aufgestiegen, Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist der neue Papst.
Noch in der Sixtinischen Kapelle, wo auch das Konklave abgehalten wurde, geht es los. Der ranghöchste wahlberechtigte Kardinalbischof – in diesem Fall Kardinal Pietro Parolin – muss den Gewählten fragen, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er als Papst tragen möchte. Im Fall von Prevost ist das Leo XIV. Dies wird vom päpstlichen Zeremonienmeister notariell festgehalten. Im Moment der Wahlannahme ist er der neue Papst.
Anschliessend geht es in die Sakristei der Sixtinischen Kapelle, auch Tränenkapelle genannt. Dort legt der Gewählte die weissen päpstlichen Gewänder an – mehrere Grössen liegen bereit – und empfängt anschliessend von den restlichen wahlberechtigten Kardinälen das Versprechen zu Gehorsam. Danach wird gemeinsam das Dankgebet gesungen oder gebetet.
Schliesslich folgt der öffentliche Auftritt, denn das Konklave ist mit der Annahme der Wahl beendet. Der Ranghöchste des Päpstlichen Rates, der Kardinalprotodiakon, verkündet auf dem Mittelbalkon des Petersdoms: «Annuntio vobis gaudium magnum, habemus Papam!» (Ich verkünde euch eine grosse Freude: Wir haben einen Papst!). Schliesslich folgt die erste öffentliche Amtshandlung des neuen Papstes und Bischofs von Rom: Er erteilt den Urbi-et-orbi-Segen.
Dann hat der neue Papst erst einmal eine kleine Pause, ein fixes Programm gibt es nicht. In der Regel findet am nächsten Morgen in der sixtinischen Kapelle eine heilige Messe mit den Kardinälen statt. Einige Tage später folgt dann die Amtseinführungsfeier auf dem Petersplatz. Anschliessend folgen Audienzen mit Staatsoberhäuptern, hohen Vertretern anderer Religionen und Regierungschefs.