Das Konklave ist das offizielle Wahlverfahren, um ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche, den Papst, zu wählen.
Dabei sind bei der aktuellen Wahl nur 135 der insgesamt 252 Kardinäle wahlberechtigt, da diese zum Todeszeitpunkt von Papst Franziskus das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Zwei Kardinäle werden aus gesundheitlichen Gründen dem Konklave fernbleiben. Aktuell sind zwei Schweizer Kardinäle unter den wahlberechtigten Kirchenmännern: Kurt Koch und Emil Paul Tscherrig.
Alles, was du zum Konklave am Mittwoch wissen willst:
Am Samstag ist die Generalkongregation der Kardinäle ein erstes Mal zusammengekommen, um die Wahl des neuen Papstes vorzubereiten – am Mittwoch werden dann (nach aktuellem Stand) 133 wahlberechtigte Kardinäle im Konklave von der Aussenwelt abgeschottet. Diese Vorbereitungen und Gespräche werden manchmal auch als «Vor-Konklave» bezeichnet.
Am Sonntag ruhen die Kardinäle, bevor am Montag und Dienstag drei weitere Generalkongregationen auf der Agenda stehen.
Meistens kristallisieren sich bei diesen Gesprächen die ersten Favoriten auf das Amt des neuen Papstes heraus. Auch wird die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der katholischen Kirche diskutiert.
Es wird angenommen, dass die Kirche unter dem neuen Papst den gleichen Kurs verfolgen wird, welcher Papst Franziskus in seiner Amtszeit verfolgt hat. Die Wahrscheinlichkeit eines konservativeren Kurses schätzen die meisten Expertinnen und Experten als gering ein, da viele Kardinäle von Franziskus selbst ernannt wurden.
Am Mittwoch um 10 Uhr feiert der Kardinaldekan Giovanni Battista Re im Petersdom zuerst die Messe «Pro Eligendo Pontifice». «Pro Eligendo Pontifice» ist lateinisch und heisst so viel wie «Für die Wahl des Papstes». Mit der Messe beginnt die Zeremonie zur Wahl des neuen Papstes.
Am Nachmittag um 16.30 Uhr ziehen dann die anwesenden wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein, um den Papst zu wählen. Das Konklave beginnt.
Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage oder Wochen dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Die längste Wahl begann im Herbst 1268. Erst nach zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen gab es mit Gregor X. einen neuen Papst.
Inzwischen geht es jedoch zügiger: Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI. aus Deutschland, stand 2005 bereits nach vier Runden fest.
Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit. Der erste Wahlgang findet bereits am ersten Nachmittag, also am Mittwoch, statt. Der weitere Rhythmus besteht dann aus zwei Wahlgängen am Vormittag und zwei Wahlgängen am Nachmittag. Geleitet wird es vom Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der als einer der Favoriten gilt.
Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen jeweils verbrannt. Bei erfolglosen Abstimmungen steigt schwarzer Rauch aus dem für die Wahl auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein auf. Ist die Abstimmung erfolgreich, steigt der berühmte weisse Rauch auf und das Konklave endet.
Der weisse Rauch ist das Zeichen für die Menschen auf dem Petersplatz und in aller Welt, dass es einen neuen Papst gibt. Auf Lateinisch: «Habemus Papam». In dieser Zeit beginnen die Glocken des Petersdoms zu läuten.
Das neue Oberhaupt legt dann gleich nach der Wahl seinen bürgerlichen Taufnamen ab und entscheidet sich für seinen Papstnamen. Anschliessend zieht er sich um und macht sich bereit, den traditionellen Segen «Urbi et Orbi» auf dem Mittelbalkon des Petersdoms zu sprechen.
(ome, mit Material der sda)