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Wahl des neuen Papstes: Alle Informationen zum Konklave am Mittwoch

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Die Kardinäle betreten 2013 die Sixtinische Kapelle vor dem Beginn des Konklaves.Bild: EPA

Wahl des neuen Papstes: Alle Infos zum Konklave

06.05.2025, 16:4606.05.2025, 16:46
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Das Konklave ist das offizielle Wahlverfahren, um ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche, den Papst, zu wählen.

Dabei sind bei der aktuellen Wahl nur 135 der insgesamt 252 Kardinäle wahlberechtigt, da diese zum Todeszeitpunkt von Papst Franziskus das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Zwei Kardinäle werden aus gesundheitlichen Gründen dem Konklave fernbleiben. Aktuell sind zwei Schweizer Kardinäle unter den wahlberechtigten Kirchenmännern: Kurt Koch und Emil Paul Tscherrig.

Alles, was du zum Konklave am Mittwoch wissen willst:

Was passiert vor dem Konklave?

Am Samstag ist die Generalkongregation der Kardinäle ein erstes Mal zusammengekommen, um die Wahl des neuen Papstes vorzubereiten – am Mittwoch werden dann (nach aktuellem Stand) 133 wahlberechtigte Kardinäle im Konklave von der Aussenwelt abgeschottet. Diese Vorbereitungen und Gespräche werden manchmal auch als «Vor-Konklave» bezeichnet.

Am Sonntag ruhen die Kardinäle, bevor am Montag und Dienstag drei weitere Generalkongregationen auf der Agenda stehen.

Meistens kristallisieren sich bei diesen Gesprächen die ersten Favoriten auf das Amt des neuen Papstes heraus. Auch wird die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der katholischen Kirche diskutiert.

Es wird angenommen, dass die Kirche unter dem neuen Papst den gleichen Kurs verfolgen wird, welcher Papst Franziskus in seiner Amtszeit verfolgt hat. Die Wahrscheinlichkeit eines konservativeren Kurses schätzen die meisten Expertinnen und Experten als gering ein, da viele Kardinäle von Franziskus selbst ernannt wurden.

Wann beginnt das Konklave genau?

Am Mittwoch um 10 Uhr feiert der Kardinaldekan Giovanni Battista Re im Petersdom zuerst die Messe «Pro Eligendo Pontifice». «Pro Eligendo Pontifice» ist lateinisch und heisst so viel wie «Für die Wahl des Papstes». Mit der Messe beginnt die Zeremonie zur Wahl des neuen Papstes.

Am Nachmittag um 16.30 Uhr ziehen dann die anwesenden wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein, um den Papst zu wählen. Das Konklave beginnt.

epa03620176 Cardinals attend the religious mass 'Pro Eligendo Romano Pontifice' at Saint Peter's Basilica in the Vatican, Vatican City, 12 March 2013. The Catholic Church's 115 car ...
Die Kardinäle bei der Messe «Pro Eligendo Pontifice» vor dem Konklave im Jahr 2013.Bild: EPA
Am Mittwochabend schon erster Rauch
Einen Tag vor Beginn des Konklaves hat der Vatikan Details zum Zeitplan bekanntgegeben. Für Mittwoch, den ersten Tag des Konklaves, ist nur ein Wahlgang geplant. Gegen 19.00 Uhr dürfte also schon der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigen.

Sollten sich die Kardinäle bereits im ersten Wahlgang auf einen neuen Papst geeinigt haben, steigt weisser Rauch auf. Ist das nicht der Fall, kommt schwarzer Rauch aus dem Schornstein.

Dass sich die Kardinäle bereits im ersten Wahlgang auf einen neuen Papst verständigen, gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich. Für die Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.

Bei den insgesamt 133 wahlberechtigten Kardinälen entspricht das mindestens 89 Stimmen.

An den folgenden Tagen sind jeweils vier Wahlgänge pro Tag geplant: zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Weisser Rauch würde bei einer erfolgreichen Wahl am Vormittag gegen 10.30 Uhr oder 12.00 Uhr aufsteigen.

Am Nachmittag gegen 17.30 Uhr oder 19.00 Uhr, wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni sagte. Sollte es keinen neuen Papst geben, ist mit dem schwarzen Rauch zwischen 12.00 Uhr und 12.30 Uhr und zwischen 19.00 Uhr und 19.30 Uhr zu rechnen.

Gewählt wird, bis einer der Kardinäle zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag im Alter von 88 Jahren, wird in der katholischen Kirche nun ein Nachfolger gewählt.

Wie läuft das Konklave ab?

Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage oder Wochen dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Die längste Wahl begann im Herbst 1268. Erst nach zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen gab es mit Gregor X. einen neuen Papst.

Inzwischen geht es jedoch zügiger: Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI. aus Deutschland, stand 2005 bereits nach vier Runden fest.

Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit. Der erste Wahlgang findet bereits am ersten Nachmittag, also am Mittwoch, statt. Der weitere Rhythmus besteht dann aus zwei Wahlgängen am Vormittag und zwei Wahlgängen am Nachmittag. Geleitet wird es vom Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der als einer der Favoriten gilt.

Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen jeweils verbrannt. Bei erfolglosen Abstimmungen steigt schwarzer Rauch aus dem für die Wahl auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein auf. Ist die Abstimmung erfolgreich, steigt der berühmte weisse Rauch auf und das Konklave endet.

FILE - White smoke is seen billowing out from the chimney of the Sistine Chapel and announcing that a new pope has been elected on Wednesday, March 13, 2013. (AP Photo/Gregorio Borgia, File)
Vatican O ...
Weisser Rauch heisst, «habemus Papam», wir haben einen Papst. Bild: keystone

Was passiert nach dem Konklave?

Der weisse Rauch ist das Zeichen für die Menschen auf dem Petersplatz und in aller Welt, dass es einen neuen Papst gibt. Auf Lateinisch: «Habemus Papam». In dieser Zeit beginnen die Glocken des Petersdoms zu läuten.

Das neue Oberhaupt legt dann gleich nach der Wahl seinen bürgerlichen Taufnamen ab und entscheidet sich für seinen Papstnamen. Anschliessend zieht er sich um und macht sich bereit, den traditionellen Segen «Urbi et Orbi» auf dem Mittelbalkon des Petersdoms zu sprechen.

Pope Francis waves to the crowd from the central balcony of St. Peter's Basilica at the Vatican, Wednesday, March 13, 2013. Cardinal Jorge Bergoglio who chose the name of Francis is the 266th pon ...
Papst Franziskus im März 2013 auf dem Balkon des Petersdoms.Bild: AP

(ome, mit Material der sda)

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