Dass russische Invasoren im Ukraine-Krieg zum Teil Gefangene foltern, ist seit geraumer Zeit bekannt. Wie ein Bericht der UNO zeigt, gehen die russischen Soldaten aber noch brutaler vor als bislang bekannt. So sagte Erik Möse, Leiter der Kommission des UNO-Menschenrechtsrates zur Untersuchung von Kriegsverbrechen in der Ukraine, am Montag in Genf:
Dabei stützt sich Möse auf Erkenntnisse seiner Kommission, welche im August in besetzte Gebiete der Ukraine wie Cherson oder Saporischschja gereist war.
Wie oft es zu solchen Todesfällen kommt, kann die UNO nicht sagen. Dies sei aufgrund des eingeschränkten Zugangs vor Ort nicht möglich, so Kommissionsmitglied Pablo de Greiff. Man gehe aber von einer «ziemlich grossen Zahl» an unterschiedlichen Orten «in der Nähe und weit weg von der Front» aus.
Weiter berichtet Möse, sein Team habe Hinweise dafür gefunden, dass die russischen Invasoren in von ihnen kontrollierten Gebieten «häufig und systematisch» foltern. Besonders häufig sollen Leute betroffen sein, welchen vorgeworfen wird, ukrainische Informanten zu sein.
Auch zu Vergewaltigungen soll es immer wieder kommen. Oft würden zudem Familienmitglieder der Opfer gezwungen, in der Nähe zu bleiben und den Vergewaltigungen zuzuhören.
Auch auf Seiten der Ukraine stellte die UNO «ein paar wenige» Verstösse fest, so Möse. Dabei handle es sich um wahllose Angriffe und Misshandlungen von Gefangenen. Kiew hatte in der Vergangenheit angekündigt, solche Berichte jeweils zu prüfen und, falls notwendig, rechtliche Schritte einzuleiten.
Russland bestreitet die Vorwürfe der Folter derweil immer wieder. Auf Möses Bericht reagierte der Kreml bislang nicht. Das russische Verteidigungsministerium liess eine Anfrage der UNO unbeantwortet.
Die Ukraine-Kommission der UNO gibt es seit März 2022. Sie hat die Aufgabe, Missbräuche im Kriegsgebiet zu untersuchen. Dazu reisen die Zuständigen regelmässig in die Ukraine und führten bisher Hunderte Gespräche mit Leuten vor Ort. (dab)
Rivka
Ktwo
Grauenhaft.
Mit sowas kann man doch nicht verhandeln.
So oder so