Im August 2020 verkündete Präsident Wladimir Putin im Fernsehen, der vom Gamaleja-Institut in Moskau entwickelte Impfstoff sei bereit und werde zugelassen. Das war lange, bevor die westliche Welt ihr erstes Vakzin überhaupt auf den Markt brachte. Putin und sein Russland hatten diese Mission gewonnen. Der Name des Impfstoffs: Sputnik V.
Doch dann passierte erst einmal gar nichts. Die Welt traute dem russischen Forschungserfolg nicht. Dafür sorgten vor allem eine geringe Transparenz bei den Daten und unterschiedliche Angaben zur Effektivität. Doch auch die bemühte Propagandaschlacht wirkte nicht vertrauenerweckend. Russland, so glaubten viele, wollte einfach nur den Wettlauf um das erste Vakzin gewinnen – koste es, was es wolle. Dass dann selbst die Russen erst im Dezember mit ihrem Impfprogramm begannen, steigerte das Vertrauen auch nicht unbedingt.
Doch seit dieser Woche ist klar: Sputnik V ist mit 92 Prozent hochwirksam. Und das sagt nicht einfach Wladimir Putin, sondern das ist das Resultat einer Studie nach der Peer Review und wurde diese Woche im renommierten «The Lancet» publiziert.
Alles gut, also? Bei vielen gibt es trotz allem noch Zweifel. Wie sieht das bei dir aus?
(meg)
Vielleicht solltet Ihr auch mal eure eigene Rolle kritisch betrachten, wenn die Gesellschaft zunehmend wissenschaftskeptisch wird. Könnte auch was damit zu tun haben, dass man wissenschaftliche Erkenntnisse auf Impact getrimmt als redaktionelle Lückenfüller zwischen News, Picdump und Promiklatsch bringt.