Betroffen sei der Chef der Kaderverwaltung beim Ministerium, Generalleutnant Juri Kusnezow, dem eine Straftat vorgeworfen werde, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS am Dienstag. Nähere Angaben machte die Agentur dazu nicht. Das beim Ministerium gut vernetzte Militärblog Rybar berichtete derweil, dass die Ermittler sich für Kusnezows Tätigkeit auf seinem vorherigen Posten interessierten, als er Chef des Dienstes für den Schutz von Staatsgeheimnissen war. Die Polizei durchsuchte Büroräume und das Haus des Beamten.
Die unabhängige russische Zeitung Nowaja Gaseta berichtet, Kusnezow sei unter dem Verdacht festgenommen worden, Bestechungsgelder «in besonders grossem Umfang» angenommen zu haben. Bei den Durchsuchungen seiner Wohnungen seien Rubel und ausländische Devisen im Wert von etwa einer Million Franken sowie Goldmünzen, Sammleruhren und andere Luxusgüter gefunden worden.
⚡️ Russian media: Russian Defense Ministry personnel chief detained.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) May 14, 2024
Lieutenant General Yuri Kuznetsov, the head of the personnel department of the Russian Defense Ministry, was detained on May 13 on criminal charges, TASS reported, citing its sources.https://t.co/iK44EoEmZv
Erst Ende April war mit Timur Iwanow ein ranghoher General ins Visier der Ermittler geraten. Der für Bauprojekte verantwortliche Vize-Verteidigungsminister wurde wegen eines Bestechungsskandals verhaftet. Iwanow galt als enger Vertrauter von Minister Schoigu. Präsident Wladimir Putin löste nun im Zuge einer Regierungsumbildung Schoigu als Verteidigungsminister ab. Allerdings bekam der 68-Jährige mit der Ernennung zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats einen ehrenvollen Abgang.
Experten sehen die Aufdeckung der Skandale beim Ministerium auch vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach mehr als zwei Jahren sind die Ergebnisse der russischen Invasion aus Kreml-Sicht immer noch dürftig.
(rbu, mit Material von sda und dpa)