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Russland

Ukraine-Krieg: USA mit Sanktionen gegen Töchter von Wladimir Putin

Jetzt trifft es auch Putins Töchter – diese neuen Massnahmen haben die USA beschlossen

07.04.2022, 03:4307.04.2022, 10:39
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Die USA verhängen angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine neue Strafmassnahmen gegen Russland. «Die widerliche Brutalität in Butscha hat auf tragische Weise den verabscheuungswürdigen Charakter des Putin-Regimes deutlich gemacht», sagte ein hoher Regierungsvertreter am Mittwoch mit Blick auf die Ermordung Hunderter Bewohner in dem Vorort von Kiew. Betroffen von den neuen Massnahmen sind unter anderem auch die beiden Töchter von Wladimir Putin.

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Putins und Lawrows Familien sanktioniert

Putins Tochter Katerina Wladimirowna Tichonowa sei eine technische Führungskraft, die mit ihrer Arbeit die russische Regierung und die Verteidigungsindustrie unterstütze, erklärte das US-Finanzministerium.

Katerina Tichonowa war früher eine erfolgreiche Rock'n'Roll-Tänzerin.
Katerina Tichonowa war früher eine erfolgreiche Rock'n'Roll-Tänzerin.screenshot: youtube/Wiki4All

Ihre Schwester Maria Wladimirowna Woronzowa leite staatlich finanzierte Programme, die vom Kreml mit Milliardensummen für die Genforschung gefördert und von Putin persönlich überwacht würden. Über Putins Töchter ist wenig bekannt. Tichonowa ist 1986 geboren, ihre Schwester 1985.

Maria Woronzowa ist die älteste Tochter von Wladimir Putin.
Maria Woronzowa ist die älteste Tochter von Wladimir Putin.screenshot: youtube/wiki4all

Mit den Sanktionen werden die beiden Frauen vom US-Finanzsystem abgeschnitten und ihre Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten eingefroren. Diese Massnahmen richten sich auch gegen Lawrows Ehefrau Maria und Tochter Jekaterina, den russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin, Mitglieder des Sicherheitsrats und den früheren Präsidenten Dmitri Medwedew.

Zwei grosse Banken eingeschränkt

Die USA setzen ausserdem die grosse russische Sberbank und die von mehreren Oligarchen gegründete Alfa-Bank auf die Sanktionsliste. Die Sberbank hält nach Angaben des Weissen Hauses fast ein Drittel der Vermögenswerte des gesamten russischen Bankensektors und ist für die russische Wirtschaft systemrelevant. Betroffen sind auch 42 Tochtergesellschaften der Sberbank. Die Alfa Bank sei Russlands grösstes Finanzinstitut in Privatbesitz, sechs Tochtergesellschaften und fünf Schiffe würden ebenfalls sanktioniert, so das US-Finanzministerium.

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Die wichtige russische Sberbank ist ebenfalls von den Sanktionen betroffen.Bild: keystone

US-Investitionen in Russland verboten

Die US-Regierung verbietet ausserdem neue Investitionen in Russland durch US-Personen. So solle Russland weiter von der Weltwirtschaft isoliert werden. Auch wichtige russische Staatsunternehmen werden mit Strafmassnahmen belegt. Diese Massnahmen verbieten es allen US-Bürgern, mit diesen Unternehmen Geschäfte zu machen. Die Vermögenswerte der Unternehmen in den USA werden eingefroren. Dadurch werde die Fähigkeit des Kremls beeinträchtigt, diese Unternehmen zu nutzen, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, hiess es. Um welche Unternehmen es sich konkret handelt, wollte das US-Finanzministerium am Donnerstag bekanntgeben. Das Ministerium untersagt es Russland ausserdem, Schulden mit Geldern zu begleichen, die der US-Gerichtsbarkeit unterliegen.

Ermittlungen gegen Oligarch Malojew

Die US-Regierung gab auch strafrechtliche Ermittlungen gegen den russischen Oligarchen Konstantin Malofejew bekannt. Justizminister Merrick Garland verkündete eine Anklage gegen Malofejew wegen Verstössen gegen zuvor verhängte Sanktionen. Malofejew sei in der Vergangenheit als eine der Hauptfinanzierungsquellen für die separatistischen Bewegungen auf der Krim und in der so genannten Volksrepublik Donezk in der Ukraine identifiziert und mit Strafmassnahmen belegt worden. Nach der Verhängung von US-Sanktionen habe Malofejew dann versucht, diese zu umgehen, indem er über Komplizen Medien in ganz Europa erworben und betrieben habe.

Garland sagte, ausserdem seien Millionen von Dollar von einem Konto bei einem US-Finanzinstitut beschlagnahmt worden, bei denen es sich um Erlöse handele, die auf Malofejews Sanktionsverstösse zurückzuführen seien. Die stellvertretende US-Justizministerin Lisa Monaco warnte russische Milliardäre und Kriminelle: «Wir haben ein Auge auf jede Jacht und jeden Jet. Wir haben unsere Augen auf jedes Kunstwerk und jede Immobilie gerichtet, die mit schmutzigem Geld gekauft wurden, und auf jede Bitcoin-Brieftasche, die mit Erträgen aus Diebstahl und anderen Verbrechen gefüllt ist.»

Bidens Rechtfertigung

US-Präsident Joe Biden warf Russland erneut «massive Kriegsverbrechen» vor. Er sagte ausserdem, Russlands Eliten und Oligarchen hätten eine «unglaubliche Menge Geld gestohlen». «Diese Oligarchen, ihre Familienmitglieder, dürfen ihr Vermögen in Europa und in den Vereinigten Staaten nicht behalten - etwa diese Jachten, die Hunderte Millionen Dollar wert sind. Oder ihre Villen für den Urlaub - während in der Ukraine jeden Tag Kinder getötet werden, aus ihrem Zuhause vertrieben werden», sagte Biden. (sda/dpa)

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32 Kommentare
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Haarspalter
07.04.2022 07:06registriert Oktober 2020
„Katerina Tichonowa war früher eine erfolgreiche Rock'n'Roll-Tänzerin.“

Rock‘n‘Roll?

Dieser westliche, US-Amerikanische Tanz des Teufels? 😱 🇺🇸 🎶 😱
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Walter Sahli
07.04.2022 05:17registriert März 2014
Hoffentlich zieht Europa nach.
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Hierundjetzt
07.04.2022 06:51registriert Mai 2015
Aber jede hat Ihre Miliarden in diesem phösen degenerierten Westen🥹

Eben
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