Sie kritisieren Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und sind dem Moskauer Repressionsapparat gerade noch entkommen: die russisch-belarussische Rockband Bi-2.
Die sieben Mitglieder konnten Thailand – wo sie festgehalten wurden – am Donnerstag Richtung Tel Aviv verlassen.
Doch von vorn:
Bi-2 ist eine Rockband, die 1985 im damals sowjetischen Belarus gegründet wurde. 1999 zogen die Mitglieder nach Russland. In den 2000er Jahren zählte die Band dort zu den erfolgreichsten.
Bi-2 sagte die Tourdaten in Russland im Mai 2022 ab, kurz nachdem russische Medien berichtet hatten, die Band habe sich geweigert, in der Stadt Omsk vor einem kriegsbefürwortenden Plakat zu spielen.
Seitdem hatte Bi-2 hauptsächlich ausserhalb Russlands Auftritte. So traten sie etwa in der Türkei auf, nur wenige Tage vor ihren zwei Konzerten in Thailand letzte Woche. Laut Tourdaten waren bereits Konzerte bis August ausserhalb Russlands geplant.
Die sieben Musiker von Bi-2, von denen mehrere auch einen israelischen Pass haben und zwei keine russischen Staatsbürger mehr sind, waren eigenen Angaben zufolge vergangene Woche nach einem Konzert auf der thailändischen Urlaubsinsel Phuket festgenommen und in Einwanderungshaft gebracht worden. Dort hätten sie gemäss Bi-2 «in einer engen Zelle mit 80 Personen» ausgeharrt. Medien hatten zunächst berichtet, dass die Musiker nach Russland abgeschoben werden sollten.
Am Dienstagabend konnte bereits einer der Bandgründer – Jegor «Ljowa» Bortnik – nach Israel ausreisen, wie die Band mitteilte, während der Rest der Gruppe zunächst weiter in einem Migrationsgefängnis sass. Moskau habe die Auslieferung gefordert, doch Israels diplomatische Bemühungen hätten bewirkt, dass die Musiker nach Israel reisen durften, berichtete Ynet.
Swjatlana Zichanouskaja zeigte sich auf der Plattform X erleichtert, dass die Bandmitglieder nach Israel reisen konnten. Die belarussische Oppositionspolitikerin lebt im litauischen Vilnius im Exil und wird von der Opposition als rechtmässige Präsidentin von Belarus betrachtet.
I am relieved that all members of the rock band Bi-2 have been released & are now safely en route to Tel Aviv. Immense gratitude to the diplomats & governments involved & to everyone who lent their support. Your actions show the immense strength & importance of global solidarity. pic.twitter.com/rpFR5EE3BG
— Sviatlana Tsikhanouskaya (@Tsihanouskaya) February 1, 2024
Der Band wird von thailändischen Behörden vorgeworfen, nicht über die gültigen Dokumente für den Auftritt auf Phuket verfügt zu haben.
Thailand und Russland haben gute Beziehungen. Bei der Abstimmung zu einer UN-Resolution enthielt sich Thailand der Stimme, als es darum ging, die russische «Annexion» von vier ukrainischen Regionen zu verurteilen. Gerade auch deswegen bestand vor der Ausreise der Bandmitglieder nach Israel die Sorge, Thailand könnte die Musiker an Russland ausliefern.
Moskau ist ein wichtiger Handelspartner Thailands. Erst im Oktober pries der thailändische Premierminister Srettha Thavisin die langjährig enge Beziehung der Länder bei einem Treffen mit Wladimir Putin in Peking. Thailand ist auch als Feriendestination bei Russinnen und Russen beliebt. Seit Kriegsausbruch zieht es viele russische Bürger auch ins südostasiatische Land, weil sie damit einer Einberufung entgehen wollen.
2023 reisten gar eine Million Russinnen und Russen nach Thailand und die thailändischen Behörden rechnen fürs neue Jahr gar mit doppelt so hohen Einreisezahlen.
Menschenrechtler warnten, dass der im Exil lebenden Gruppe im Falle einer Abschiebung nach Moskau wegen ihrer öffentlichen Kritik an der russischen Regierung Verfolgung drohe.
«Die thailändischen Behörden sollten die inhaftierten Mitglieder von Bi-2 sofort freilassen und ihnen die Weiterreise ermöglichen», sagte Elaine Pearson, Asien-Direktorin von Human Rights Watch (HRW), gemäss der Nachrichtenagentur SDA.
Human Rights Watch erklärte weiter, dass die russische Regierung die Band als Bedrohung für die nationale Sicherheit betrachte:
Die NGO hatte vor einer Abschiebung nach Russland gewarnt. Den Bandmitgliedern würden bei einer gewaltsamen Rückführung «höchstwahrscheinlich willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen, mögliche Misshandlungen in der Haft, politisch motivierte Strafanzeigen und unfaire Gerichtsverfahren» drohen.
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte die thailändischen Behörden aufgefordert, ihren «internationalen Verpflichtungen» nachzukommen und die Band nicht an Russland auszuliefern.
Thai authorities must uphold their international obligations not to return Bi-2 band members to Russia where they are at risk of persecution. pic.twitter.com/ADYH0yj83U
— Amnesty International (@amnesty) January 31, 2024
Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA
- Kinderzeichnungen
- Soldatenmütter
- Rockmusiker
- LGBTQ-People
- Menschen ganz allgemein
Geborgen fühlt er sich:
- hinter grossen Marmortischen
- in überdimensionalen Räumen
- bei der Interpretation Russischer Geschichte
- beim Ersinnen neuer 3-Tages -Pläne (alle 3 Tage)
- in der Anwesenheit von Generälen in Uniform
- allein mit Kyrill I. in der Kirche
- halbnackt hoch zu Ross in der Wildnis (aber nur mit Kreuz-Ketteli als Talisman)
- mit Blancpain am Handgelenk
Für all das liebt ihn die russische Bevölkerung. Nur er kann Russland retten.
Viele andere nehmen chinesische Listen. Die "neuen Verbündeten".
Thailand ist keiner davon da es Touristen von überall her braucht - aber dafür sind die Bedingungen für die "Visum freie Einreise" sehr wischiwaschi und wenn Russland oder China ruft wird da schnell mal eingeschritten. Die Band hat bei der Einreise ja nicht gelogen dass sie Konzerte gibt.