International
Russland

Russland will Georgien nach Krieg keine Entschädigung zahlen

Russland will Georgien nach Krieg keine Entschädigung zahlen

15.10.2025, 14:4815.10.2025, 14:48

Russland will einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) über eine Millionenentschädigung nach dem Krieg mit Georgien 2008 nicht folgen. «Wir werden der Entscheidung nicht nachkommen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge auf eine entsprechende Frage.

epa01514011 Russian soldiers leave the check-point at the security zone near the village of Nadarbazevi some 70 km ot Tbilisi, Georgia, 08 October 2008. Russian forces quit posts in buffer zones aroun ...
Russische Streitkräfte räumten am 8. Oktober 2008 die Posten in den Pufferzonen rund um die Rebellenregionen Georgiens.Bild: EPA

Dem Urteil nach muss Russland mehr als 253 Millionen Euro Entschädigung an die Südkaukasusrepublik Georgien zahlen, wie das Gericht in Strassburg am Vortag mitteilte.

Hintergrund ist Russlands Vorgehen hinsichtlich der Grenzlinien zwischen den von Georgien kontrollierten Gebieten und den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien. Georgien verlor nach einem kurzen Krieg mit Russland 2008 vollständig die Kontrolle über die beiden Gebiete. Moskau erkannte diese als unabhängige Staaten an und stationierte dort Truppen.

Es habe ein System aus Verletzungen der Europäischen Menschenrechtskonvention gegeben, etwa durch übermässigen Gewalteinsatz, rechtswidrige Inhaftierungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, teilte der EGMR mit.

Moskau erkennt Urteile nicht an

Russland erkennt Urteile des Menschenrechtsgerichtshofs nicht an. Wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine wurde das Land 2022 aus dem Europarat ausgeschlossen und ist kein Mitglied der Europäischen Menschenrechtskonvention mehr.

Der EGMR, der für die Einhaltung der Konvention sorgt, kann aber weiterhin über Vorfälle entscheiden, die bis zu sechs Monate nach dem Ausschluss von Russland geschehen sind. Europarat, Menschenrechtskonvention und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sind unabhängig von der EU. (sda/dpa)

Was dich auch noch interessieren könnte:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Nationen sind für die WM 2026 qualifiziert
1 / 34
Diese Nationen sind für die WM 2026 qualifiziert

Portugal: 4. Teilnahme an einer Weltmeisterschaft
Letzte Teilnahme: 1998 (Achtelfinal)
Grösster WM-Erfolg: Achtelfinal (1938/1998)

quelle: keystone / luca bruno
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diese 80-Jährige hat gerade als älteste Frau einen Ironman abgeschlossen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
26 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
H.P. Liebling
15.10.2025 16:16registriert September 2018
Der Rubel roll eben. Aber nur noch bachab...
522
Melden
Zum Kommentar
avatar
Steibocktschingg
15.10.2025 16:37registriert Januar 2018
Natürlich akzeptieren die das nicht, da müssten sie ja was von dem geraubten Geld für ihre Verbrechen abdrücken und das geht doch gar nicht!
483
Melden
Zum Kommentar
avatar
stronghelga
15.10.2025 16:28registriert März 2021
Es kein „nicht Wollen“, es ist ein „nicht Können“. Es ist somit kein Akt des Widerstands, sondern des Bankrotts.
435
Melden
Zum Kommentar
26
Was hat der Bundesrat Trump versprochen? Das Preisschild des Zolldeals rückt in den Fokus
Auf die Erleichterung folgen die Fragezeichen: Der Bundesrat wird kritisiert: Er habe intransparent über die Zugeständnisse informiert, welche die Schweiz der US-Regierung gemacht hat.
Nur drei Stunden habe er im Bundesratsjet auf dem Rückflug in der Nacht auf Freitag von Washington nach Bern geschlafen, gab Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) der der «Sonntagszeitung» zu Protokoll. «Das ist nicht viel. Aber da ist auch Adrenalin im Spiel.»
Zur Story