Orest gehört zu denjenigen Kämpfern des Asow-Regiments, die die letzte ukrainische Bastion in Mariupol verteidigen: Asowstal.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine twittert Orest sporadisch aus Mariupol – Ende Februar meldete er sich auf Twitter und dann ab dem 2. Mai wieder regelmässiger.
Er schrieb zum Beispiel über die «Asowstal-Diät», derentwegen er nur noch 59 Kilogramm wiege. Oder kommentierte unter ein Selfie von sich mit Militärhelm und einer Militärweste: «Dieses Foto wäre perfekt als ‹letztes Foto› (...) Aber ich glaube, dass dieses Foto erst der Anfang sein wird. Der Beginn unserer Befreiung und unseres Sieges.»
Auf Twitter postete Orest am Dienstag Porträt-Aufnahmen seiner Kameraden. Überschrieben sind die Bilder lediglich mit einem Satz: «Mein schmerzhaftester Fotobericht aus Asowstal.»
Aus den Tiefen der Bunker unter Asowstal zeugen die Schrammen oder amputierten Gliedmassen von den heftigen Kämpfen, die sich die Ukrainer mit den russischen Soldaten liefern.
Das sind die Gesichter des ukrainischen Widerstands:
Das Eisen- und Stahlwerk Asowstal – eines der grössten Hüttenwerke Europas – ist zum apokalyptischen Bollwerk für die ukrainischen Streitkräfte in der belagerten Hafenstadt Mariupol geworden. Die Ukraine vermeldete, dass sich die letzten ukrainischen Verteidiger von Mariupol ins Stahlwerk geflüchtet hätten.
Asowstal liegt im Osten der Hafenstadt Mariupol: Ein riesiger Industriekomplex aus dickem Beton und dicken Mauern, Stahltüren und verstärkten unterirdischen Gängen. Eine gewaltige Festung, die wahrscheinlich so konzipiert wurde, dass sie einem Atomkrieg standhalten könnte.
Seit Wochen versuchen die russischen Truppen, das Stahlwerk einzunehmen. Das restliche Mariupol ist bereits vollständig in russischer Hand: Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba sagte am 19. April, dass die Hafenstadt praktisch «nicht mehr existiert». Die Ukraine meldete, dass mindestens 95 Prozent von Mariupol während der Kämpfe durch russische Bombardierungen zerstört worden seien.
In den letzten Tagen wurden in mehreren Etappen die verbliebenen Zivilisten aus den Bunkern unter dem Stahlwerk in Städte evakuiert, die von der ukrainischen Armee gehalten werden.
(yam)
Von ihrem Durchhaltevermögen kann sich ein Jeder eine Scheibe abschneiden..
Wer von uns kann von sich behaupten, so Eier zu haben, in der dortigen Situation auszuharren und weiter zu kämpfen ..
Respekt!
Abgesehen davon sind die Bilder heftig