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Russland

Kremlsprecher: «Werden dem Westen nie wieder vertrauen»

Kremlsprecher: «Werden dem Westen nie wieder vertrauen»

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sieht der Kreml das Vertrauensverhältnis zum Westen beschädigt. Die Krise könnte aus Sicht von Moskau noch lange dauern.
21.06.2022, 11:4721.06.2022, 11:47
epa09935519 Kremlin spokesman Dmitry Peskov during the Victory Day military parade on the Red Square in Moscow, Russia, 09 May 2022. Russia marks Victory Day, Nazi Germany's unconditional surrend ...
Dmitri PeskowBild: keystone
Ein Artikel von
t-online

Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. «Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. «Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.» Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.

Peskow äusserte sich auch zum Fall der beiden US-Soldaten, die in der ukrainischen Armee kämpften und kürzlich von moskautreuen Truppen gefangen genommen wurden. Diese seien Söldner und fielen damit nicht unter den Schutz der Genfer Konvention, meinte Peskow.

«Ich kann nichts garantieren»

Der Kremlsprecher liess weiter offen, ob die beiden Männer von russischen Soldaten oder von prorussischen Separatisten gefangen genommen wurden. Das ist auch insofern relevant, als dass die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Todesstrafe eingeführt haben, diese in Russland hingegen ausgesetzt ist.

Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass den beiden US-Bürgern nicht dasselbe Schicksal drohe wie drei kürzlich in Donezk zum Tode verurteilten Ausländern, sagte Peskow: «Ich kann nichts garantieren. Das hängt von den Ermittlungen ab.» Die Ukraine und die Vereinten Nationen hatten den Umgang der Separatisten mit den beiden Briten und dem Marokkaner heftig kritisiert. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf sprach von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.

(dpa/tonline)

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118 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chris_A
21.06.2022 11:53registriert Mai 2021
Die führen sich auf wie eine Weltmacht sind aber ökonomisch ein Zwerg. Nach diesem Krieg gehören alle diese Leute vor ein Kriegsverbrechertribunal.
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Mr. Feinripp
21.06.2022 12:04registriert März 2022
Meine Güte, wer hat denn zuerst das Vertrauen mißbraucht? Ich sag nur Militärmanöver. Man kann der russischen Regierung nicht trauer. So siehts aus.
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LURCH
21.06.2022 12:19registriert November 2019
Ist dies der neue Comedy Kanal von Einiges Russland?
Meine Fresse, in welchem Paralleluniversum leben die!
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