Die Tochter eines bekannten russischen Rechtsnationalisten starb vor ein paar Wochen bei einer Explosion ihres Autos. Nun werden neuen Anschuldigungen erhoben – an die Ukraine.
Der Fall im Überblick:
Im Fall Darja Dugina gibt es Neuigkeiten aus den USA. So sollen die US-Geheimdienste vermuten, dass die Ukraine am Mordanschlag auf die Russin im August beteiligt gewesen ist. Dies berichten sowohl die «New York Times» als auch CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen.
Letzte Woche sei innerhalb der US-Regierung erstmals über diese Entwicklungen gesprochen worden. Daraufhin seien ukrainische Vertreter ermahnt worden.
Wie die Zeitung und der Sender berichten, sollen Teile der ukrainischen Regierung Kenntnisse über die Planung des Anschlags gehabt und diesen abgesegnet haben. Welche Personen genau beteiligt gewesen sein sollen, ist unklar.
Russland hatte schon kurz nach dem Anschlag die Ukraine für den Vorfall verantwortlich gemacht, was diese in der Folge bestritten hatte.
Bei der ukrainischen Regierung beharrt man weiterhin darauf, nicht am Anschlag auf Dugina beteiligt gewesen zu sein. Dies betonte Mychajlo Podoljak, Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, gegenüber der «New York Times» erneut.
«Ich wiederhole: Jeder Mord während der Zeit des Kriegs sollte einen genauen Zweck haben, einen taktischen oder strategischen», so Podoljak. Dies sei bei Darja Dugina nicht der Fall gewesen. Man beschäftige sich deshalb mit Russen auf ukrainischem Boden.
Die «New York Times» schreibt zudem, die ukrainische Regierung habe auch beim Treffen mit den US-Vertretern die Vorwürfe erneut von sich gewiesen.
Darja Dugina wurde am 20. August bei einer Explosion in ihrem Auto getötet. Dugina ist die Tochter des bekannten russischen Rechtsnationalisten Alexander Dugin – so wurde danach spekuliert, der Angriff hätte eigentlich dem Vater gegolten, der Berichten zufolge im selben Auto hätte sein sollen. Nachgewiesen wurden solche Pläne aber nicht.
Die russischen Ermittler beschuldigten bereits kurz nach der Tat eine aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, die zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Aus diesem Grund wurde der ukrainische Geheimdienst für die Tat verantwortlich gemacht, was aus Kiew umgehend zurückgewiesen wurde.
Einige Tage nach dem Vorfall sagte der aus der Duma verstossene russische Politiker Ilja Ponomarjew, eine zuvor unbekannte russische Partisanengruppe mit dem Namen «Nationale Republikanische Armee» sei für die Tat verantwortlich. Daraufhin las er ein Manifest vor, welches von der Gruppe verfasst worden sein soll. In diesem wird die «Absetzung und Zerstörung von Wladimir Putin» als Ziel erklärt. Ob und wie die «Nationale Republikanische Armee» tatsächlich beteiligt war, ist nach wie vor unklar.
(dab)
Immerhin ist es interessant zu sehen, dass die USA auch der Ukraine gegenüber nicht einfach nur unkritisch sind.
Mal abgesehen davon, dass auch die USA sich nicht scheuen, hier und dort missliebige Personen 'auszuschalten'...