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Diese Karten des Russland-Ukraine-Kriegs zeigen die aktuelle Lage

An explosion in an apartment building that came under fire from a Russian army tank in Mariupol, Ukraine, Friday, March 11, 2022. Ukraine���s military says Russian forces have captured the eastern out ...
Die südukrainische Hafenstadt Mariupol ist heftig umkämpft.Bild: keystone

Wie ist die aktuelle militärische Lage in der Ukraine? Diese 4 Punkte zeigen es

Die russische Invasion der Ukraine gerät auf viel Gegenwehr. Wie die Lage am Tag 19 auf militärischer Ebene aussieht, zeigen die folgenden vier Punkte.
14.03.2022, 19:4515.03.2022, 13:12
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Die Belagerung von Kiew

Die russischen Truppen versuchen, die Hauptstadt der Ukraine einzukesseln und von der Aussenwelt abzuschneiden. Das geschieht hauptsächlich vom Nordosten und -westen her.

Die Kämpfe um den Vorort Irpin im Nordwesten dauerten am Sonntag an, dort kam auch der amerikanische Journalist Brent Renaud ums Leben.

Nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW) verzichteten die russischen Streitkräfte am Sonntag erneut auf einen Angriff auf den Nordosten Kiews und konzentrierten sich stattdessen auf die Verstärkung ihrer Versorgungsrouten.

Der langsame Vorstoss deckt sich mit der Einschätzung der US-Regierung. Stellenweise seien die Soldaten weiter rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Montag. Ein kilometerlanger, ins Stocken geratener russischer Militärkonvoi sei auch nicht wirklich vorangekommen.

Langsamer russischer Vorstoss im Norden

Obwohl die russischen Truppen in die Aussenbezirke von Kiew vorgedrungen sind, kamen sie im Norden langsamer voran als im Süden.

Der Hauptvorstoss auf die Hauptstadt erfolgte zunächst von Belarus aus auf der Westseite des Dnjepr über Tschernobyl.

Die russischen Streitkräfte sind mit ernsten logistischen Problemen konfrontiert, da vielen Fahrzeugen der Treibstoff ausgeht und der ukrainische Widerstand stark ist. Der Flughafen Hostomel hat mehrmals den Besitzer gewechselt.

Russische Truppen haben die Stadt Sumy umzingelt, lebenswichtige Infrastrukturen bombardiert und Versorgungswege abgeschnitten, wie ein lokaler Journalist der BBC mitteilte.

Die nordukrainische Stadt Tschernihiw ist gemäss Einschätzung der US-Regierung im Wesentlichen isoliert. Aber auch dort gibt es dem Pentagon zufolge kaum Fortschritte des russischen Militärs, da der Widerstand der Ukrainer sehr stark sei.

Grosse russische Gewinne im Süden

Die russischen Streitkräfte haben im Süden des Landes rasche Fortschritte gemacht und sind von der Krim aus nach Osten und Westen vorgestossen.

Hauptziel Russlands dürfte derzeit sein, einen Korridor zwischen Krim und russischer Grenze zu sichern. Im Weg ist die ukrainische Hafenstadt Mariupol, wo zehntausende Zivilisten eingeschlossen sind.

Die Stadt ist schwer umkämpft: Russische Truppen haben inzwischen einen Teil der Ostseite von Mariupol eingenommen, der Westen der Stadt bleibt jedoch unter ukrainischer Kontrolle.

Die russischen Streitkräfte sind nach Norden in Richtung Saporischschja vorgedrungen, dennoch dürfte es ihnen schwerfallen, die Stadt einzunehmen. Zumindest, solange eine grosse Zahl russischer Truppen weiterhin in Mariupol kämpft, so der ISW.

Andauernde Gefechte im Osten

Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Moskau hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Kämpfer der prorussischen Separatisten den östlichen und südlichen Teil der Stadt mit 100'000 Einwohnern blockiert hätten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

(jaw/sda)

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quelle: keystone / anatoly maltsev
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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kaspar Floigen
14.03.2022 20:05registriert Mai 2015
Die Ukraine macht einen so guten Job bei der Verteidigung gegen Russland, dass bald die NATO fragt, ob sie Teil der Ukraine werden darf.
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Cpt. Jeppesen
14.03.2022 20:29registriert Juni 2018
Putin hat sich übernommen und er weiss es. Kiev ist etwa so gross wie Berlin. Um Berlin in 1945 zu erobern, haben die Russen 2.5 Millionen Soldaten aufgeboten. In der ganzen Ukraine sind ca. 170000 Russen verteilt. Wenn sie alle Armeen zusammenziehen könnten, hätten sie etwa 150000 Mann für Kiev. Das wird nicht reichen, ausser sie setzen Giftgas oder die A-Bombe ein. Beides würde Putin vermutlich den Kopf kosten, denn Russland wäre dann das neue Nordkorea. Dafür aber gibt es zu viele Russen die gerne westlich leben.
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Walter Sahli
14.03.2022 23:51registriert März 2014
watson, könnt Ihr bitte in "Die russische Invasion der Ukraine gerät auf viel Gegenwehr." "gerät" mit "stösst" ersetzen?
Leute, die Deutsch können, schmerzt sowas. Danke!
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