In Abu Dhabi steht bereits eine der grössten Moscheen der Welt: die Scheich-Zayid-Moschee. 2007 ist das Mega-Bauwerk eröffnet worden – und zieht seither zahlreiche Touristen in seinen Bann.
Nun steht bald schon die Eröffnung eines neuen Mega-Projekts bevor: das Abrahamic Family House. Das ganze Bauwerk von Star-Architekt Sir David Adjayes vereint eine Kirche, eine Moschee und eine Synagoge. Es ist ein interreligiöser Komplex, welcher die Werte der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam vereinen soll. Eine Art modernes Jerusalem.
Auf der Insel Saadiyat, dem kulturellen Herzen von Abu Dhabi, entsteht nebst der Moschee, Kirche und Synagoge auch ein Bildungszentrum, in dem sich die Gemeinschaften gemeinsam aufhalten können.
Der Name des Projekts, Abrahamic Family House, kommt nicht von ungefähr. Abraham wird im Judentum, Christentum und auch im Islam als Stammvater bezeichnet. Man nennt sie darum auch die drei abrahamitischen Weltreligionen.
Der Bau begann 2019, nachdem Papst Franziskus ein Dokument unterzeichnet hatte, in dem das Ziel der «Förderung der Brüderlichkeit und dem gegenseitigen Respekt zwischen allen Nationalitäten und Glaubensrichtungen» festgeschrieben steht.
Die Eröffnung ist für das Jahr 2023 vorgesehen.
Auch in der heiligen Stadt Jerusalem wird 2023 ein neues Bauwerk eingeweiht. Kein Gotteshaus. Aber dennoch ein Haus der Geschichte und Kulturschätze: die Nationalbibliothek von Israel.
Die Bibliothek entsteht in Westjerusalem und soll zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt werden. Sie liegt am Fusse der Knesset, dem israelischen Parlament, und dem Israel Museum, dem Wissenschaftsmuseum.
Das 45'000 Quadratmeter grosse Gebäude mit sechs oberirdischen und vier unterirdischen Stockwerken stammt aus der Feder der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron. Es soll das Zuhause von über vier Millionen Büchern, 2,5 Millionen Fotografien, Manuskripten und Artefakten werden, die für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein werden.
In Planung ist ein Auditorium sowie ein Amphitheater im Freien, in dem kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Buchmessen und Filmfestivals stattfinden.
Die Bibliothek soll im Frühjahr 2023 eröffnet werden.
«Merdeka» (malaiisch für Unabhängigkeit), brüllte Tunku Abdul Rahmans, der erster Premierminister von Malaysia, als er 1957 die Unabhängigkeit des Landes ausrief.
Künftig wird «Merdeka» wohl nicht mehr gleich mit dem Unabhängigkeitstag in Verbindung gebracht werden, sondern mit einem der höchsten Wolkenkratzer der Welt – dem Merdeka Tower.
Nach seiner Fertigstellung wird das 678 Meter hohe Gebäude das zweitgrösste Bauwerk der Welt sein – hinter dem 828 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai.
Der Bau des Wolkenkratzers begann im Jahr 2014. In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 soll das Gebäude fertiggestellt werden. Es besteht aus 100 Stockwerken vermietbarer Fläche, darunter Büroräume, Hotelzimmer sowie eine Aussichtsplattform.
Das Grosse Ägyptische Museum hätte im Jahr 2013 eröffnet werden sollen. Eigentlich.
Der Grundstein für den Bau wurde noch unter dem damaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak im Jahr 2002 gelegt. Doch nach der Ankündigung hat das Bauwerk immer wieder Rückschläge erlebt. Arabischer Frühling, Finanzprobleme sowie die Coronapandemie haben dafür gesorgt, dass sich die Eröffnung um Jahre hinauszögerte.
Das Museum liegt etwa zwei Kilometer von der Nekropole von Gizeh entfernt und verfügt über eine Fläche von 50 Hektar. Es soll einst das grösste archäologische Museum der Welt sein und mehr als 150'000 Artefakte aus dem alten Ägypten beherbergen, darunter die vollständige Tutanchamun-Sammlung.
Die Gesamtkosten des Projekts werden auf über 1 Milliarde US-Dollar geschätzt.
Ein offizielles Eröffnungsdatum ist noch nicht bekannt. Einen ersten Event hat das Museum für Januar 2023 aber bereits angekündigt.
Kopenhagen ist in diesem Jahr von der UNESCO zur Welthauptstadt der Architektur ernannt worden. Jüngster Zuwachs der dänischen Stadt wird das Stadtviertel Nordø.
An der Spitze des Kopenhagener Nordhavn entsteht ein kreisförmiges Gebäude, dessen Glasfassade zur Reduktion des Energieverbrauchs beitragen soll. Rundherum werden neue Siedlungen gebaut. Das Projekt umfasst über 100 neue Wohnungen sowie ausgiebig Gewerbefläche und ist über zwei Brücken verbunden.
2023 sollen die Bauarbeiten enden. Bereits jetzt zählt das Gebäude, das wie ein geschliffener Diamant aus dem Boden herausragt, zum Wahrzeichen des Hafens in Kopenhagen.
An der Küste des Roten Meeres in der Provinz Tabuk im Nordwesten Saudi-Arabiens befindet sich derzeit ein internationaler Flughafen in der Entstehung. Der Bau ist Teil des Red Sea Project, welches im Jahr 2017 vom saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman angekündigt wurde und sich auf die Förderung des (Luxus-)Tourismus konzentriert.
Das Terminal wird so designt, dass sich die Reisenden wie in einem privaten Flugzeugterminal fühlen. Der Flughafen wird kleine Räume bieten, in denen sich verhältnismässig nur wenige Menschen gleichzeitig kreuzen. Der Flughafen soll zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie (Solar- und Windkraft) betrieben werden.
Das Projekt zählt zum Programm Saudi Vision 2030, welches Saudi-Arabiens Abhängigkeit vom Öl verringern und die Wirtschaft diversifizieren soll.
Zum Red Sea Project gehören 50 Hotels, die sich auf 22 Inseln am Roten Meer verteilen. Der Passagierbetrieb soll gemeinsam mit den ersten Hotels im Jahr 2023 aufgenommen werden. Das vollständige Projekt soll 2030 fertiggestellt sein. Vom Flughafen aus sollen die Touristen in amphibischen Wasserflugzeugen auf die Inseln gebracht werden.