«Es könnte einen Krieg in Schweden geben», lauteten die Worte des schwedischen Ministers für Zivilschutz, Carl-Oskar Bohlin, bei der jährlich stattfindenden Sicherheitskonferenz «Folk och Försvars» (Volk und Verteidigung) am vergangenen Sonntag.
Angesichts des andauernden Ukrainekriegs und des Nato-Beitritts Schwedens, der für dieses Jahr erwartet wird, fordert er die schwedische Bevölkerung auf, sich für eine mögliche militärische Auseinandersetzung zu wappnen:
Alle Schwedinnen und Schweden sollen sich dieser Frage stellen. Bohlin wolle damit keine Angst verbreiten, sondern Bewusstsein für die aktuelle Situation schaffen. Die Bevölkerung müsste sich auf den «Worst Case», also einen Krieg mit Russland, vorbereiten, bevor es zu spät sei.
Der Minister äussert die Sorge, dass die Modernisierung des schwedischen Zivilschutzes nicht schnell genug vorankomme. Deshalb solle jeder und jede mit den entsprechenden Vorbereitungen beginnen – Zeit könne ihre «wertvollste, nicht erneuerbare Ressource» sein.
Als eine der Vorbereitungsmassnahmen nennt Bohlin das Bereitstellen von Notfallplänen und Ressourcen durch die Gemeinden, um die Versorgung mit Wasser, Strom und Lebensmitteln im Ernstfall sicherzustellen. Ausserdem solle sich jeder Einzelne mental darauf vorbereiten, wie es ist, ohne Handy oder Heizung auszukommen.
Wie das Ganze in der Praxis aussehen könnte, erklärt Anna-Maria Axelsson, Präsidentin der Organisation «Schwedens zivile Verteidigung», im schwedischen Fernsehen: Man könne zum Beispiel versuchen, die heizbare Wohnfläche auf einen Raum zu reduzieren, oder testen, ob man ein Wochenende lang ohne Strom auskommt.
Die Schweden werden zudem aufgefordert, sich einer freiwilligen Hilfsorganisation anzuschliessen. Im Fall der Krise könnte es zu einer zivilen Wehrpflicht für Feuerwehrleute, Rettungspersonal und andere Fachleute kommen.
Bohlins Rede schlägt Wellen: Auch Micael Bydén, der Oberbefehlshaber der schwedischen Armee, ruft die Bevölkerung im Fernsehen zur Kriegsvorbereitung auf. Er vergleicht die Situation mit der Ukraine, die sich jahrelang auf einen möglichen Krieg seitens Russland vorbereitet habe.
«Schauen Sie sich die Nachrichten aus der Ukraine an und stellen Sie sich die einfachen Fragen: Wenn das hier passiert, bin ich darauf vorbereitet? Was sollte ich tun? Habe ich alles bereit?» Je mehr Menschen sich diesen Fragen stellen und sich vorbereiten würden, «desto stärker wird unsere Gesellschaft sein».
Auch der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson äusserte sich bei der Sicherheitskonferenz zur Lage: «Es ist wirklich ernst», betont er und ruft das Volk seinerseits dazu auf, sich zu wappnen.
Die Aussagen aus Stockholm machten wohl auch in Russland die Runde. Berichten zufolge reagierte der russische Senator Alexej Puschkow mit Häme.
«Schweden ist eines der ersten Länder in Europa, was den Grad der antirussischen Paranoia angeht», schrieb er laut der Nachrichtenseite «Euroactiv» auf Telegram. «Offenbar versucht man auf diese Weise, Schweden eine geopolitische Bedeutung zu verleihen, die es nicht hat. Manchmal hat man den Eindruck, dass einige schwedische Militärangehörige, aber auch Journalisten, fast vom Krieg träumen.»
Wichtiger als die klassische Kriegsvorbereitung wäre allerdings, dass wir Europäer (inkl. der Schweiz!) uns endlich konsequent von Ruzzland lossagen und ALLE Geschäftsbeziehungen (direkt und indirekt) mit den Ruzzen beenden.