Verteidigungsministerin Viola Amherd hat bereits 2019 von Korruptionsvorwürfe gegen einen ehemaligen Ruag-Mitarbeiter gewusst. Ein Whistleblower kritisierte unter anderem, dass zehn Getriebe des Kampfpanzers Leopard 2 «deutlich unter Marktpreisniveau», an einen «dubiosen deutschen Schrotthändler» verkauft worden seien, wie «SonntagsBlick» einem Schreiben entnahm. Der Brief ging an Amherd und den Ruag-Verwaltungsrat. Nichts deute darauf hin, dass der Mitarbeiter und sein Vorgesetzter zwischen 2019 und 2022 gebremst oder kontrolliert worden seien, schrieb die Zeitung. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sowie der Rüstungskonzern Ruag wollten sich laut der Zeitung nicht dazu äussern, wie sie auf die Vorwürfe reagierten.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat eine geheime Untersuchung zur gescheitertem Krisenbewältigung bei der Credit Suisse eingeleitet. Eine entsprechende Verfügung vom 25. September 2023 lag der «SonntagsZeitung» vor. Rund ein Dutzend ehemalige Manager der einstigen Grossbank, darunter der ehemalige Präsident Axel Lehmann und der Ex-CEO Ulrich Körner, seien bereits befragt worden. Die Untersuchung richte sich offenbar nicht gegen einzelne Personen. Es gehe unter anderem um Fragen zur Liquidität, zum Eigenkapital, zur Rolle des Wirtschaftsprüfers PricewaterhouseCoopers (PWC) Auch wolle die Finma herausfinden, ob die CS oder der Bundesrat in die Irre geführt habe. Die Finma und UBS wollten sich gemäss der Zeitung nicht äussern.
Kostenverschiebungen vom Bund zu den Kantonen sind dem obersten Finanzdirektor zufolge inakzeptabel. Es habe schmerzhafte Massnahmen auf dem Tisch, sagte Ernst Stocker im Interview mit der «NZZ am Sonntag» zu den Sparplänen des Bundes. «Die These, dass es den Kantonen sehr gut geht und dass sie zu viel Geld haben, ist einfach nicht haltbar», so der Zürcher SVP-Regierungsrat und Präsident der Finanzdirektorenkonferenz weiter. Dezidiert stellte er sich gegen den Vorschlag, dass die Kantone sich an den gestiegenen Armeeausgaben beteiligen sollen. «Wenn eine Aufgabe Sache des Bundes ist, dann ist es die Armee», sagte Stocker. Hintergrund sind die Sparpläne des Bundesrats, die ab 2027 jährlich 3,6 Milliarden Franken und ab 2030 sogar 4,6 Milliarden Franken einsparen sollen.
Hier geht es zur separaten Story:
Vertrauliche E-Mails haben den turbulenten Abzug der Schweiz aus Afghanistan im August 2021 aufgezeigt. Die Personen mit Bezug zur Schweiz schafften es nur Mühe, das Land zu verlassen, wie die «NZZ am Sonntag» aufgrund der E-Mails schrieb. Die Daten stammen demnach aus einer Recherche von ZDF-Investigativjournalisten. Einen Tag vor der Abreise aus Kabul habe sich Deutschland über den Schweizer Evakuierungsplan informiert. Die Mitarbeitenden des Schweizer Büros wollten ihre Arbeit – das Verbrennen tausender Dokumente sowie das Einpacken von heiklem Material – abschliessen und abends mit dem Auto zu den deutschen Kollegen fahren. Doch dann mussten sie die Stadt fluchtartig verlassen. Bei der Ausreise sei die Schweiz komplett auf die Hilfe anderer, insbesondere Deutschland, angewiesen gewesen, schrieb die Zeitung.
Der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, hat einen Priester im Kanton Waadt nach neuen Missbrauchsvorwurf suspendiert. Im Frühling ging eine Strafanzeige gegen einen im Kanton Waadt tätigen Priester ein, wie die Staatsanwaltschaft Waadt «SonntagsBlick» mitteilte. Zurzeit liefen polizeiliche Ermittlungen. Anfang 2020 wurden bereits Vorwürfe gegen den Priester publik, gemäss denen er einen Minderjährigen missbraucht haben soll. Die Staatsanwaltschaft stellte ein Verfahren gegen ihn ein. Morerord versetzte ihn in den Kanton Waadt. Zurzeit lauf eine kircheninterne Strafuntersuchung, die der Frage nachgehe, ob Morerod die Vorwürfe von 2019 ignoriert habe.
Der Kanton Uri hat zwei Grossaufträge ohne Ausschreibung an ein einheimisches Unternehmen vergeben. Einen dritten Auftrag schrieb der Kanton zwar aus, lehnte den günstigeren Anbieter jedoch ab, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Es soll schon im Vorfeld festgestanden haben, dass der Auftrag erneut an das Urner Unternehmen gehe. Steuerzahlende habe das Millionen gekostet. Die drei Aufträge hatten laut der Zeitung einen Gesamtwert von 71 Millionen Franken. Die Arbeitsgemeinschaft Urnersee reichte beim Kantonsparlament eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Regierung ein. Nun müsse das Urner Obergericht und womöglich später das Bundesgericht entscheiden, ob der Kanton das öffentliche Beschaffungsrecht verletzt habe.
Die Strategieberatungsfirma McKinsey hat trotz einem angekratzten Ruf weltweit und auch in der Schweiz an Einfluss gewonnen. Sie beriet hierzulande unter anderem die UBS, SBB, Swisscom, die Post sowie Novartis, Roche, und das Bundesamt für Gesundheit, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Michael Steinman, Chef von McKinsey Schweiz, antwortete auf die Kritik, die Firma treibe mit Stellenabbauprogrammen die Rendite in die Höhe und nehme keine Rücksicht auf soziale Standards, es gehe der Firma darum, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig zu steigern. Inzwischen sitzen laut der Zeitung mehrere hundert ehemalige McKinsey-Mitarbeitende an zentralen Schalthebeln der Schweizer Wirtschaft.
Der Schweizer Schlagzeuger und Musikproduzent Roland «Roli» Mosimann ist 68-jährig im polnischen Breslau gestorben. Der gebürtige Thurgauer machte die Freiburger Rockband Young Gods bekannt, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. In den 1980er Jahren etablierte sich Mosimann in New York. Als Schlagzeuger sei er als der lauteste Drummer der Welt bekannt geworden, schrieb die Zeitung. Mit dem Aufkommen digitaler Technologien habe er die Rolle gewechselt und sei Produzent geworden. «Er las Manuals, wie andere Kartenspiele mischen», sagte der Schlagzeuger Jojo Mayer zur Zeitung. In New York teilte sich Mosimann einen Proberaum mit Madonna. Im Studio wollten unter anderem Marilyn Manson, Björk und die Sugercubes mit ihm arbeiten.
Der Weltfussballverband Fifa bezahlt seinem Präsidenten Gianni Infantino monatlich knapp 8000 Franken für eine Wohnung in Zug. Infantino wohne seit April 2022 zeitweise in der Wohnung mit viereinhalb Zimmern und Seeblick, wie «SonntagsBlick» schrieb. Der Zeitung lag der entsprechende Vertrag vor, den die Personalchefin und leitende Juristin des Verbands unterschrieben habe. Die Wohnung entspreche dem «Standardvergütungspaket von hochrangigen Führungskräften vieler Organisationen in der Schweiz», teilte ein Fifa-Sprecher mit. Infantino erhielt laut der Zeitung im vergangenen Jahr einen Lohn von 4,13 Millionen Franken. (sda/con)
Manager, die auf diese Firma setzen interessieren sich letztlich nur für sich selbst…
PS: Ich vermisse die guten Nachrichten!