International
Schweiz

Fast fünfmal (!) so viele Naturkatastrophen wie in den 70er Jahren

Fast fünfmal (!) so viele Naturkatastrophen wie in den 70er Jahren

13.10.2020, 22:09
Mehr «International»

Zahl und Schwere wetter- und klimabedingter Naturkatastrophen sind seit den 70er Jahren stark gestiegen, aber die Zahl der Todesopfer sinkt nach einem UN-Bericht dank besserer Frühwarnsysteme.

Trotzdem werden noch immer etwa ein Drittel der Menschen bei drohenden Überschwemmungen und Unwettern nicht ausreichend gewarnt, wie die Vereinten Nationen am Dienstag – am Tag der Katastrophenvorbeugung - berichteten.

Dürren, Überflutungen, Waldbrände

Seit 1970 habe es gut 11'000 klima- oder wetterbedingte Naturkatastrophen gegeben, schreibt die Weltwetterorganisation (WMO). Dazu gehören Stürme, Dürren, Überschwemmungen, extreme Temperaturen, Erdrutsche und Waldbrände.

Die Zahl sei seit den 70er Jahren fast auf das Fünffache gestiegen: von damals 711 auf 3165 zwischen 2010 und 2019. Auf Wetter- und Klimaeinflüsse sind nach Angaben der WMO 80 bis 90 Prozent aller Katastrophen zurückzuführen. Der Gesamtschaden wird auf 3.6 Billionen Dollar geschätzt (rund drei Billionen Euro).

2018 waren nach dem Bericht 108 Millionen Menschen nach Katastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Experten fürchten, dass diese Zahl bis 2030 um 50 Prozent wachsen könnte.

Insgesamt seien seit 1970 durch solche Katastrophen mindestens zwei Millionen Menschen umgekommen. Die Zahl der Todesopfer pro Jahrzehnt ging dabei zurück – von 556'000 auf 185'000.

Laut WMO haben aber immer noch zu wenige Länder umfassende Katastrophenwarnsysteme, die es Menschen ermöglichen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Das Potenzial neuer Technologien und sozialer Medien müsse besser genutzt werden, um mehr Menschen vor nahenden Gefahren zu warnen, so die WMO. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Klimawandel: WEF-Kritiker marschieren nach Davos
1 / 9
Klimawandel: WEF-Kritiker marschieren nach Davos
Das WEF soll sich der Klimaverantwortung stellen: Mit dieser Forderung ist in Landquart der Klimamarsch nach Davos gestartet.
quelle: keystone / walter bieri
Auf Facebook teilenAuf X teilen
In Zukunft dürfte uns die Hitze noch härter treffen!
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
IWF rechnet 2024 mit moderat festerem BIP-Wachstum in der Schweiz

Die Schweizer Wirtschaft dürfte laut dem Internationalen Währungsfonds IWF im Jahr 2024 wieder anziehen. Zugleich vergab der IWF im jährlich durchgeführten Länderexamen der Schweiz gute Noten zur Geld- und Haushaltspolitik. Wichtige Fragestellungen gilt es aber noch zur Regulierung der Megabank UBS zu lösen.

Zur Story