
(KI-Bild).Bild: openai / watson
25.10.2023, 07:0025.10.2023, 07:00
Das ist passiert
In Indien ist eine Schweizerin tot aufgefunden worden. Das EDA bestätigte dies am Sonntagabend, ohne weitere Angaben zu machen. Bereits am Samstag hatten indische Medien darüber berichtet.
Die Hintergründe
Indische Medien berichteten weiter, bei der Ermordeten handle es sich um eine Frau aus Zürich. Sie sei von einem Inder wegen eines abgelehnten Heiratsantrags in einem Stadtteil von Delhi mutmasslich ermordet worden. Der Inder habe die Frau auf einer Dating-App kennengelernt. Sie sei am Freitag gefesselt und in einem Plastiksack ausserhalb einer Schule gefunden worden, wie die Tageszeitung «Times of India» schreibt. Der mutmassliche Mörder sei noch am Freitagabend verhaftet worden, die Frau inzwischen identifiziert.
Die neusten Erkenntnisse
Die zuständige Polizeibehörde in Delhi sagte gegenüber indischen Medien, dass nun untersucht werde, ob der mutmassliche Mord im Zusammenhang mit Menschenhandel stehe. So hätten Beamte auf dem Handy des verhafteten 30-jährigen Inders Chats, Aufnahmen und Kontakte von Dutzenden Frauen gefunden.
Darüber hinaus seien bei einer Hausdurchsuchung mindestens drei Schusswaffen sowie 50 Schuss Munition, zwölf SIM-Karten, vier Handys und 20 Millionen Rupien (ca. 210'000 Franken) sichergestellt worden. Woher weitere Rupien-Millionenbeträge auf seinem Konto stammten, habe der Beschuldigte nicht erklären können.
Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass der Beschuldigte die Schweizerin bereits 2021 in der Schweiz kennengelernt habe. Er sagte in der Befragung, er habe eine langfristige Beziehung mit der Schweizerin gewollt, diese habe jedoch abgelehnt. Nachdem sie einen Heiratsantrag abgelehnt habe, soll er den mutmasslichen Mord geplant haben.
Laut Behörden kaufte der Mann am 8. Oktober den Gebrauchtwagen, in dem er die Schweizerin tötete – nur drei Tage vor ihrer Ankunft. Gekauft habe er diesen mit einer falschen Telefonnummer und einer Identitätskarte, die er zuvor einer Prostituierten geklaut habe. Doch der Mann widerspricht sich in seinen Aussagen. Aktuell habe er der Polizei mitgeteilt, Auftragsmörder hätten die Zürcherin getötet.
Anlaufstellen für Opfer von sexueller Gewalt
Sexuelle Übergriffe können in den unterschiedlichsten Kontexten stattfinden. Hilfe im Verdachtsfall oder bei erlebter sexueller Gewalt bieten etwa die kantonalen Opferhilfestellen oder die Frauenberatung Sexuelle Gewalt. Für Jugendliche oder in der Kindheit sexuell ausgebeutete Erwachsene gibt es in Zürich die Stelle Castagna. Betroffene Männer können sich an das Männerbüro Zürich wenden. Wenn du dich sexuell zu Kindern hingezogen fühlst oder jemanden kennst, der diese Neigung hat, kann dir diese Stelle weiterhelfen.
Die Lage der Frauen in Indien
Dass Indien das gefährlichste Land der Welt für Frauen ist, zeigte 2018 eine Studie der Nachrichtenagentur Reuters. Täglich werden in Indien über 100 Vergewaltigungen angezeigt, regelmässig machen besonders brutale Übergriffe und die mangelhafte Strafverfolgung Schlagzeilen.
Die Vergewaltigung von Manisha Valmiki vor drei Jahren zeigt dies besonders deutlich: Die 19-Jährige wurde von vier Männern vergewaltigt und schwer misshandelt. Sie brachen ihr unter anderem ihre Wirbelsäule – 15 Tage später starb sie im Spital.
Manishas Fall weist noch auf ein anderes gesellschaftliches Problem Indiens hin: Sie war eine Dalit, im Rahmen des offiziell abgeschafften Kastensystems machte sie das zur sogenannt «Unberührbaren». Diese werden in Indien besonders häufig Opfer sexueller Gewalt. Laut Statistik werden jeden Tag zehn Dalit-Frauen in Indien vergewaltigt.
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA
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quelle: epa/epa / jaipal singh
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Video: srf
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