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Serbien: Tausende Studenten demonstrieren in Belgrad gegen Vucic

Tausende Studenten demonstrieren in Belgrad gegen Vucics Regierung

23.12.2024, 07:31
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Tausende Studenten und Schüler haben mehrere Wochen nach dem Unglück von Novi Sad in der serbischen Hauptstadt gegen die aus ihrer Sicht korrupte Regierung demonstriert. Sie zogen mit Transparenten mit Aufschriften wie «Eure Hände sind blutig» oder «Revolution der Kinder» zum Slavija-Platz im Zentrum von Belgrad, wie Medien berichteten.

A Serbian flag waves in the wind as people use lights on their mobile phones during a protest against populist President Aleksandar Vucic and his government, whose tight grip on power has been challen ...
Das Lichtermeer von Belgrad.Bild: keystone

Am 1. November war in der nordserbischen Stadt Novi Sad das Vordach des frisch renovierten Hauptbahnhofs eingestürzt. 15 Menschen starben, Dutzende weitere wurden verletzt. Der Bahnhofsumbau war Teil eines von chinesischen Unternehmen durchgeführten Neubaus der Bahnstrecke von Belgrad nach Budapest in Ungarn.

Korruption als Grund für den Tod von 15 Menschen?

Nach dem Unglück nahm die Staatsanwaltschaft in Novi Sad Ermittlungen auf und verfügte vorübergehende Festnahmen, benannte aber keine Verdächtigen. Kritiker der Regierung von Präsident Aleksandar Vucic und Experten gehen davon aus, dass der Dacheinsturz auf Schlampereien und Korruption zurückzuführen sei.

epa11768566 Serbian President Aleksandar Vucic speaks to the media following talks with German Chancellor Olaf Scholz (not pictured) over lithium mining in Freiberg, Germany, 10 December 2024. EPA/SEA ...
In der Kritik: Serbiens Präsident Aleksandar Vucic.Bild: keystone

Nach grossen Demonstrationen in Novi Sad und Belgrad wurden Serbiens Studenten aktiv. Sie besetzten 50 Fakultäten an vier grossen Universitäten des Landes. Später schlossen sich Gymnasiasten mit Besetzungen ihrer Schulen an. Diese halten bislang an.

15 Schweigeminuten für Opfer des Unglücks

Die Kundgebung am Sonntag war eine der umfassendsten im Zuge dieser Protestwelle. Ihr schlossen sich Kleinbauern, Schauspieler und Pädagogen an. Die Teilnehmer legten für die Todesopfer 15 Schweigeminuten ein. (dab/sda/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mMn
23.12.2024 09:06registriert September 2020
Vertraut nie Firmen unter einer Diktator.
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banda69
23.12.2024 09:20registriert Januar 2020
Kriegstreiber, Autokraten, Rechtspopulisten und Putinversteher ohne Ende. Es sind hässliche Zeiten.
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