Das wird ein trauriger Tag für Island. Am 18. August werden sich auf der Spitze des Vulkans Ok Wissenschaftler für eine Trauerfeier versammeln. Denn der Gletscher Okjökull, der den Ok einst bedeckte, ist «gestorben».
Sein Todeskampf erstreckte sich über das gesamte 20. Jahrhundert, bis der isländische Wissenschaftler Oddur Sigurðsson ihn im Jahr 2014 schliesslich für tot erklärte.
Laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA bedeckte der Okjökull 1901 eine Fläche von 38 Quadratkilometern. 1978 seien es noch drei Quadratkilometer gewesen. Heute ist der Gletscher auf einen kümmerlichen Quadratkilometer zusammengeschmolzen.
Der Puls eines Gletschers wird nicht nur anhand seiner Grösse gemessen. Die gigantischen Eismassen fliessen – angetrieben von ihrem eigenen Gewicht und der Schwerkraft – auch aus Gebirgen in tiefere Lagen hinein.
Wenn ein Gletscher nicht mehr schwer genug ist, «fliesst er auch nicht mehr und wird für tot erklärt», erklärte Sigurdsson kürzlich dem Online-Magazin Slate. Im Falle des Okjökull gehen einige Wissenschaftler sogar davon aus, dass er sogar einige Jahr vor seinem offiziellen Todeszeitpunkt sein Leben aushauchte.
An den verstorbenen Gletscher erinnert ab dem 18. August eine Plakette, die eine eindringliche Mahnung an aktuelle Generationen enthält.
Der letzte Satz der Inschrift richtet sich unterdessen an zukünftige Besucher der Gedenkstätte:
Sollte die Menschheit nicht tun, was sie tun muss, dann könnte Island bald zu einer Art Massengrab für Gletscher werden. Über 400 der Eisriesen gibt es auf der Atlantikinsel. Der Okjökull ist zwar der erste Gletscher, den Forscher Sigurðsson für tot erklärte – er hat insgesamt aber schon 56 weitere Gletscherleichen gezählt.
Für Island hat der Tod des Okjökull auch eine kulturelle Bedeutung: «Der Name Ok taucht in den Sagen des 13. und 14. Jahrhunderts auf, wir kennen diesen Berg seit 800 Jahren», sagte der Wissenschaftler zu «Slate». «Jedes Kind kennt seinen Namen.»
(pcl)
Wenn ich sehe, wie mit Greta umgesprungen wird und wie versucht wird, ein Kind zu zerstören, ist für mich die fatalistische Variante wahrscheinlicher.
Der Mensch, der Lemming.
Das war nun mein kurzes, persönliches Wein doch.
😘
Schliesslich wird auch die Menschheit den gleichen Weg gehen – nur viel qualvoller, bei vollem Bewusstsein – wenn es nicht gelingt, andere Wege zu beschreiten.
Wer sich die Bedeutung und Schönheit unserer Erde, sowie den unermesslichen Verlust vor Augen führt, kann dies tief in seinem Innern kaum mit einem Schulterzucken abtun.
Es sei denn, er habe sich selbst in Hoffnungslosigkeit und fatalistischer Ohnmacht oder in grenzenloser, egoistischer Verblendung und in Zynismus verloren.
Wenn man so die Kommentare zum Thema Klimaschutz hier und andernorts durchliest, habe ich wenig Hoffnung für unsere Zukunft.