Wissen
Schweiz

Gletscher haben Milliarden Kubikmeter Eis verloren

ARCHIV -- ZUM SDA-TEXT VOM DIENSTAG, 16. OKTOBER 2018, UEBER DEN ZUSTAND DER GLETSCHER NACH DEM HITZESOMMER, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --People walk next to the Swiss Ale ...
Wanderer beim Aletschgletscher oberhalb Belalp.Bild: KEYSTONE

«Viele zerfallen richtiggehend»: Der Schwund der Schweizer Gletscher in Zahlen

16.10.2018, 11:5216.10.2018, 13:45
Mehr «Wissen»

Der Gletscherschwund in der Schweiz geht weiter. Ein Überblick in Zahlen:

1500

… grössere und kleinere Gletscher gibt es in der Schweiz – ungefähr.

2.5 Prozent

… ihrer Masse haben diese Gletscher in der Schweiz allein im hydrologischen Jahr 2017/18 (1. Oktober bis 30. September) verloren. Absolut ausgedrückt sind das …

1400 Millionen Kubikmeter

… Eis, wie die Akademie der Naturwissenschaften schätzt.

ARCHIV -- ZUM SDA-TEXT VOM DIENSTAG, 16. OKTOBER 2018, UEBER DEN ZUSTAND DER GLETSCHER NACH DEM HITZESOMMER, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --Participants race on the Tsanfleu ...
Die Teilnehmer des Glacier-3000-Runs oberhalb Les Diablerets.Bild: KEYSTONE

25 Zentimeter

… hoch wäre die gesamte Schweiz mit Wasser bedeckt, hätte man den gesamten Eis-Verlust der letzten 10 Jahre aufgestaut. Summiert haben die Gletscher in diesen Jahren rund 20 Prozent ihrer Masse verloren.

2.5 bis 6 Meter

… Schnee fiel im Winter 2017/2018 in den hohen Lagen. Und bis Ende März lag immer noch bis zu doppelt so viel Schnee wie üblich. Die überdurchschnittlich hohen Schneedecken schützten die Gletscher.

ARCHIV -- ZUM SDA-TEXT VOM DIENSTAG, 16. OKTOBER 2018, UEBER DEN ZUSTAND DER GLETSCHER NACH DEM HITZESOMMER, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --Eine Tafel ueber der Silvrettahue ...
Hier endete der Silvrettagletscher im Jahr 1882.Bild: KEYSTONE

«Ohne die riesigen Winterschneemengen wäre die Schmelze noch viel dramatischer ausgefallen», heisst es in der Mitteilung der Akademie der Naturwissenschaften. Dies gilt vor allem für das Wallis.

Denn seit …

20 Jahren

… waren die Schneemenge nicht mehr so hoch wie im letzten Winter. Aber: In den sehr warmen Monaten April und Mai ist der Schnee in der warmen und trockenen Witterung geschmolzen, sodass bis in den Frühling überall normale Schneehöhen gemessen wurden.

ARCHIV -- ZUM SDA-TEXT VOM DIENSTAG, 16. OKTOBER 2018, UEBER DEN ZUSTAND DER GLETSCHER NACH DEM HITZESOMMER, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --Ice protecting blankets are pictu ...
Mit Vlies-Decken versuchen die Behörden, den Rückgang des Rohnegletschers zu bremsen.Bild: KEYSTONE

Und so ging es weiter: Die vergangenen Monate Juni bis August waren laut Meteo Schweiz nach 2003 und 2015 die drittwärmsten seit Messbeginn. Das Sommerhalbjahr von April bis September war gar das wärmste überhaupt. Dazu kam die extreme Trockenheit. Die Gletscher haben also trotz rekordhoher Neuschneemengen durch Schmelze mehr verloren, als sie durch Neuschnee gewachsen sind.

Besonders den kleinen Gletschern machten die immer häufiger auftretenden extrem heissen und trockenen Sommer zu schaffen. «Viele zerfallen richtiggehend.»  (sda/mlu)

Überleben unsere Gletscher das 21. Jahrhundert?

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
38 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Fäustli
16.10.2018 16:01registriert Juli 2018
Hauptsache biofözies, veganer, vegetarier auslachen, mit einen geilen vw/merz zur Arbeit fahren , 4 mal pro Jahr in die Ferien Fliegen, etliche einweg und Plastiksachen kaufen, 1 mal pro monat “plunder“ aus china bestellen und standig Kleider Shoppen und dann Jammern das Gletscher wegschmelzen... Ein höchstwirtschaftlicher Kapitalismus kann nicht Nachhaltig sein... jaja
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ruefe
16.10.2018 18:04registriert August 2015
Es ist ganz einfach den Preis den wir für unseren Lebensstandart zahlen. Tropenfrüchte, Elektronik, Jeden Tag Fleisch, Fliegen um die ganze Welt. Wer glaubt dass die gewaltigen Veränderungen die wir in den letzten 200 erlebt haben keine Auswirkungen haben auf das Ökosystem haben ist verblendet. Und die die es jetzt noch abstreiten werden die Ersten sein die rumflennen, wenn wir uns diesen Standart nicht mehr leisten können.
Ja! Auch wir in der ach so reichen Schweiz werden damit klar kommen müssen, macht euch keine Illusionen.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nelson Muntz
16.10.2018 20:06registriert Juli 2017
Nun ja, man will ja Rind aus Argentinien, Lamm aus Neuseeland, Avacados aus Mexico oder Quinoa aus Peru. Nicht dass ich das nie kaufen würde, aber soweit wie möglich sollte man auf regionale Produkte setzen.
00
Melden
Zum Kommentar
38
    Fürstin Gina und das Rote Kreuz
    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs flohen immer mehr Menschen in die Schweiz und nach Liechtenstein. Sie wurden von Freiwilligen versorgt. Eine der Helferinnen war Fürstin Gina, welche aufgrund dieser Erfahrung das Liechtensteinische Rote Kreuz gründete.

    Liechtenstein war im Zweiten Weltkrieg von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben. Der Flüchtlingsstrom an der Grenze zeigte jedoch, welchen Entbehrungen und Ängsten die Geflüchteten ausgesetzt waren. Das Liechtensteiner Volksblatt war in den letzten Apriltagen 1945 am Grenzübergang zu Österreich und berichtete von den Flüchtlingen: «Was da für Elend über unsere Grenze gezogen kam, ist kaum zu glauben. Wer es nicht selbst gesehen hat, kann sich keinen Begriff davon machen.»

    Zur Story