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Korruption: Südkoreas Ex-Präsidentin Park muss 24 Jahre hinter Gitter

Korruption: Südkoreas Ex-Präsidentin Park muss 24 Jahre hinter Gitter

06.04.2018, 08:5906.04.2018, 09:38
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epa06648911 (FILE) - Former South Korean President Park Geun-hye (R, front) sits for her trial at the Seoul Central District Court in Seoul, South Korea, 23 May 2017 (reissued 06 April 2018). South Ko ...
Park Geun-hye wurde schuldig gesprochen (Archivbild).Bild: EPA/AP POOL

Südkoreas frühere Präsidentin Park Geun Hye ist wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Ausserdem muss sie 18 Milliarden Won (16 Millionen Franken) Strafe zahlen.

Das sagte Richter Kim Se Yoon am Freitag in Seoul in der live übertragenen Urteilsverkündung. Park habe Unternehmen zur Zahlung von Bestechungsgeldern gezwungen und dazu «illegal ihre präsidialen Befugnisse genutzt».

Der Richter führte aus, die Unternehmen seien gezwungen worden, grosse Geldsummen an Stiftungen zu zahlen, die von Parks langjähriger Vertrauten Choi Soon Sil kontrolliert wurden. Laut Anklage handelte es sich um die Konzerne Samsung, Lotte und SK. Die Anklage hatte 30 Jahre Haft für die 66-Jährige sowie eine Geldstrafe in Höhe von 118,5 Milliarden Won gefordert.

Park war im Dezember 2016 wegen des weitverzweigten Korruptionsskandals vom Parlament abgesetzt worden. Die Amtsenthebung wurde im März 2017 vom Verfassungsgericht bestätigt. Im Februar wurde Parks Vertraute Choi wegen der Korruptionsaffäre zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.

epa06648906 People watch the live televised trial of impeached former President Park Geun-hye in the lobby of the Seoul Central District Court in Seoul, South Korea, 06 April 2018. Former president Pa ...
Die Urteilsverkündung wurde live im TV übertragen. Bild: EPA/YNA

Die Live-Übertragung der Verkündung der Gerichtsentscheidung bedeutet eine Premiere für das Justizwesen in Südkorea. Möglich wurde dies, nachdem das Oberste Gericht des Landes im vergangenen Jahr eine entsprechende Änderung der Strafprozessordnung veranlasste. (sda/dpa/afp)

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Video: srf
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    Französischer Top-General: «Den Iranern scheinen die Raketen auszugehen»
    Warum fürchtet Israel iranische Hyperschallbomben? Warum weiss der Mossad alles über den Iran? Und hatte Kanzler Merz recht mit seiner Aussage über die israelische «Drecksarbeit»? Antworten gibt das Interview mit dem französischen General Dominique Trinquand.

    Der deutsche Kanzler Friedrich Merz sagte, die Israeli machen im Iran die «Drecksarbeit für uns alle». Was halten Sie von der Aussage?
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