Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Zehn Monate nach der Eroberung von Palmyra durch die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») haben syrische Regimetruppen die historische Oasenstadt zurückerobert. Mit Unterstützung durch russische Luftangriffe hätten die Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad die Kontrolle über die gesamte Stadt und die berühmte UNESCO-Weltkulturerbestätte zurückerlangt.
Das berichteten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und staatliche Medien am Sonntag. Palmyra hat als Welterbestätte immense symbolische Bedeutung.
Die Regierungseinheiten hätten zusammen mit verbündeten Milizen Palmyra von der Terrormiliz befreit und «die letzten Schlupfwinkel» der Dschihadisten zerstört, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise. Spezialisten hätten von den Extremisten ausgelegte Minen und Bomben entschärft.
Den Menschenrechtlern zufolge waren immer noch Schiessereien im Osten zu hören. Es gebe heftige Gefechte beim Flughafen am Stadtrand. «Mehrere verlässliche Quellen» hätten aber berichtet, die Dschihadisten hätten von der «IS»-Führung in der nordöstlichen Stadt Al-Rakka den Befehl erhalten, sich zurückzuziehen.
In den vergangenen Tagen waren die Regierungseinheiten mit Macht auf Palmyra vorgerückt und konnten am Donnerstag erstmals in die Stadt eindringen. Das Regime konnte am Samstag ein letztes Aufbäumen des «IS» zurückschlagen und weiter auf das Zentrum vorrücken.
Vor zwei Tagen meldeten Kämpfer des Regimes, dass die historische Zitadelle am Rande der Stadt wieder in ihren Händen sei. Zuvor hatte die Armee schon einen strategisch wichtigen Hügel eingenommen, von dem aus man die archäologischen Stätten Palmyras überblicken kann.
Laut der oppositionsnahen Organisation, deren Angaben für Medien meist kaum zu überprüfen sind, wurden seit Beginn der Offensive in Palmyra mindestens 400 Dschihadisten getötet.
«Es sind die schwersten Verluste für den «IS» in einer einzigen Schlacht seit seiner Entstehung» im Jahr 2013, sagte Abdel Rahman. Mit Palmyra verliere die «IS»-Miliz «automatisch die grosse syrische Wüste» bis zur Grenze zum Irak.
Auch dort sind die Dschihadisten zunehmend unter Druck: Nach langer Vorbereitung startete die irakische Armee kürzlich eine Offensive auf die «IS»-Hochburg Mossul. Neben Mossul kontrollieren die Dschihadisten noch die syrische Stadt Rakka und Teile von Deir Essor, doch mussten sie in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Niederlagen hinnehmen. Als Nächstes will die syrische Armee Rakka ins Visier nehmen.
Die russische Luftwaffe war mit hunderten Angriffen an der Offensive auf Palmyra beteiligt. Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau flogen Kampfflugzeuge allein zwischen Freitag und Samstag Angriffe auf 158 Ziele. Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche überraschend den Abzug des Grossteils der russischen Truppen angeordnet, doch bleibt weiterhin ein bedeutendes Kontingent im Land.
Die «IS»-Miliz hatte Palmyra im vergangenen Mai erobert und die Welt in den folgenden Monaten durch brutale Hinrichtungen und die Zerstörung mehrere antiker Tempel, Grabmäler und Skulpturen schockiert, die von der UNO-Kulturorganisation UNESCO als Weltkulturerbe geführt wurden. Vor zwei Wochen starteten die syrische Armee dann mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt in der Wüste nordöstlich von Damaskus. (meg/sda/afp)