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Joggerin in Österreich von Hund totgebissen – Tier eingeschläfert

Joggerin in Österreich von Hund totgebissen – Tier eingeschläfert

03.10.2023, 12:4803.10.2023, 17:15
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In Österreich ist eine Frau beim morgendlichen Joggen von einem Hund zu Tode gebissen worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, erlitt die 60-Jährige bei dem Vorfall in Naarn im Bundesland Oberösterreich mehrere Verletzungen. Als der Notarzt eintraf, war sie bereits tot. Das Tier, ein American Staffordshire Terrier, wurde auf Anordnung der Bezirksbehörde eingeschläfert. In Oberösterreich ist die Haltung dieser Hunderasse mit keinen besonderen Auflagen verbunden – in der Schweiz ist die Haltung in den meisten Kantonen bewilligungspflichtig, im Kanton Zürich ist sie ganz verboten. Nun will die Landespolitik von Oberösterreich die geltenden Regelungen überdenken.

American Staffordshire Terrier
Ein American Staffordshire Terrier hat in Österreich eine Frau getötet.Bild: Shutterstock

Zu dem tödlichen Vorfall kam es laut Polizei am Montagmorgen auf einem Feldweg in Naarn, einer kleinen ländlichen Gemeinde in der Nähe von Linz. Dort ging die 37 Jahre alte Besitzerin des Hundes mit ihrem American Staffordshire Terrier spazieren. Als die 60-jährige Frau vorbeilief, wurde sie von dem Tier attackiert. Die Besitzerin versuchte vergeblich, ihren Hund wegzuzerren. Dabei wurde sie selbst verletzt. Sie schaffte es jedoch, ihr Tier in ihr in der Nähe liegendes Haus zurückzubringen und Einsatzkräfte zu alarmieren, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Ablauf noch unklar

Laut Polizei war es vorerst nicht möglich, die Frau zu befragen. Deshalb sei der genaue Ablauf des Vorfalls noch nicht klar. Erste Ermittlungen hätten jedoch ergeben, dass der Hund wohl angeleint war, aber keinen Maulkorb trug.

In Oberösterreich gilt Maulkorbpflicht nur für einzelne Hunde, die von den Behörden als auffällig eingestuft wurden, weil sie Menschen oder Tiere bedroht haben. Der American Staffordshire Terrier von Naarn sei zuvor nicht als aggressiv aufgefallen, sagte der Bürgermeister der Gemeinde, Martin Gaisberger. Die Halterin und ihre Partnerin besitzen laut Gaisberger mehrere erwachsene Hunde sowie einen Wurf Junge.

In drei österreichischen Bundesländern ist für die Haltung von potenziell gefährlich eingestuften Rassen wie American Staffordshire Terrier eine Genehmigung oder eine Hundeführerscheinprüfung nötig. Oberösterreich gehört nicht dazu: Dort müssen alle Hundebesitzer einen Kurs absolvieren. Der für Tierschutz zuständige Landesminister Michael Lindner kündigte am Dienstag an, dass das oberösterreichische Hundehaltegesetz evaluiert werde. «Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern müssen mit Fachleuten Gesetz und Vollzug kritisch durchleuchten», sagte Lindner.

Diese Einstufung von Hunderassen ist umstritten. Die Veterinärmedizinische Universität Wien kam 2019 in einer Überblicksstudie zum Schluss, dass die rassespezifische Gefährlichkeit von Hunden weder wissenschaftlich erwiesen noch durch zuverlässige Bissstatistiken belegt werden kann. (saw/sda/dpa)

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Polizist bellt wie ein Hund und schnappt sich damit die Täter
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149 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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roamside
03.10.2023 14:09registriert Februar 2019
Staffordshire und Pitbull wurden extra dazu gezüchtet, sich unerschrocken und schmerzunempfindlich in etwas zu verbeissen, ihre Beute auseinanderzufetzen und nicht davon abzulassen. Trotzdem behaupten Kampfhundefreunde: "es liegt nie an der Rasse, immer am Halter!" Ich möchte mal hören, wie jemand sagt, dass Border Collies so super Hirtenhunde seien, liege gar nicht an der Rasse, sondern am Halter ...

Hundekämpfe sind heute verboten, also sollte man die Zucht von Pitbulls & Co ebenfalls einstellen. Dass "Alphamenschen" sich in der Aura dieser Hunde sonnen wollen, ist kein Gegenargument.
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Ilovepies
03.10.2023 15:40registriert Februar 2015
Also Jogger und Velofahrer hasse ich diese frei laufenden Hunde. Genau wenn man vorbei will, kreuzen die den Weg. Oder hatte schon Hunde, die mir nachrannten und in den Pneu beissen wollten. Die Halterin dann so: "Halten sie bitte an, die tun ihnen nichts". Leinenpflicht, überall. Dankeschön.
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Chrisbe
03.10.2023 19:59registriert Oktober 2019
Arbeite seit vielen Jahren mit Hunden, auch mit "sehr schwierigen", die eigentlich hätten eingeschläfert werden sollen.
Meine Einschätzung:
Es gibt für diese und vergleichbare Rassen keinerlei Daseinsberechtigung in unserer Gesellschaft.
Bei einem potentiell 'tödlichen' unkalkulierbarem Risiko darf es nicht sein, dass diese Kampfmaschinen (genau dafür wurden sie gezüchtet) privat von "Jedermann" gehalten werden.
Ein kleiner Fehler des Halters in der falschen Situation und es wird wie aktuell in Österreich (oder wie damals beim kleinen Sülemann) in einer Tragödie enden.
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