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Erdogan nennt Bombenanschlag in Ankara «letztes Zucken» des Terrors

PKK bekennt sich zu Ankara-Anschlag – Erdogan: «letztes Zucken des Terrors»

01.10.2023, 17:1201.10.2023, 17:30
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epa10852897 Turkish President Recep Tayyip Erdogan (C) leaves after addressing a press conference at the international media center of the G20 Summit at the ITPO Convention Centre Pragati Maidan in Ne ...
Das Terrorismusthema sei innerhalb der Türkei weitgehend gelöst, so Erdogan.Bild: keystone

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK ist einem Bericht zufolge Drahtzieherin des Bombenanschlags. Die Aktion sei eine Reaktion auf das Vorgehen der Türkei in kurdischen Gebieten gewesen, zitierte die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF einen Bericht der HPG, dem militärischen Arm der PKK, am Sonntag.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Anschlag in Ankara als «letztes Zucken des Terrors» bezeichnet. Die «Schurken» hätten ihre Ziele nicht erreicht und würden sie niemals erreichen, sagte der türkische Staatschef am Sonntag im Parlament in Ankara der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge. Innerhalb der Türkei sei das «Terrorismusthema» weitgehend gelöst, es gelte aber weiterhin, die Grenzregionen im Süden zu schützen. Dort grenzt das Land etwa an Syrien und den Irak.

Am Sonntagmorgen hatten Regierungsangaben zufolge zwei «Terroristen» versucht, in das Innenministerium in der Hauptstadt zu gelangen. Einer von beiden habe sich vor dem Eingang in die Luft gesprengt, der andere sei durch einen Kopfschuss getötet worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya. Bei dem an die Explosion anschliessenden Schusswechsel wurden zwei Polizisten demnach leicht verletzt.

Der Anschlag ereignete sich an einem symbolisch wichtigen Tag: Das Parlament läutet die neue Legislaturperiode nach der Sommerpause ein. Die Explosion fand Berichten zufolge in unmittelbarer Nähe zum Parlamentsgebäude statt.

Auf der Agenda - wenn auch ohne konkretes Datum - steht unter anderem die Abstimmung über den Nato-Beitritt Schwedens, den die Türkei seit Monaten blockiert. Ankara fordert von Schweden ein härteres Vorgehen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Auch über die Einsätze des türkischen Militärs im Irak und in Syrien soll nach Angaben des Staatssenders TRT zeitnah abgestimmt werden.

Die Türkei geht im Nordirak und in Nordsyrien regelmässig gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die PKK vor. Ankara sieht beide als Terrororganisationen an. (sda/dpa)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rivka
01.10.2023 17:42registriert April 2021
Das glaube ich keine Sekunde! Die PKK ist in der Türkei nicht mehr so aktiv. Und die eigentliche Frage ist wie dieser Wagen mit den 2 Attentätern überhaupt bis zum Tor des Innenministeriums kam? Da der möchtergern Sultan zu sehr Angst vom Volk hat, hat er ein Polizeiapparat wie putin aufgebaut. D.h. es ist kaum möglich mit dem Auto von A nach B zu gehen ohne, dass man 3x angehalten und kontrolliert wird. Es sind Kommunalwahlen angesagt und jedesmal wenn es soweit ist, explodieren in der Türkei irgendwo Bomben oder werden Attentate ausgeführt um Angst zu schüren. 🙄
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Fanfj
01.10.2023 18:16registriert Dezember 2020
Die YPG/YPJ und ihre Verbündeten von der PKK waren die einzigen die effektiv am Boden den IS bekämpft haben. Das Erdogan der den IS mag nicht gefällt ist klar. Es gilt Freiheit für Kurdistan. Die türkische Armee soll aus Syrien verschwinden.
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