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Tödliches Streetfood: Weitere Touristen in Türkei hospitalisiert

People buy goods and food at a street market in Istanbul, Turkey, Tuesday, March 19, 2024. Turkey's central bank raised its key interest rate by 5 percentage points on Thursday, resuming a policy ...
Menschen kaufen Waren und Lebensmittel auf einem Straßenmarkt in Istanbul.Bild: AP

Tödliches Streetfood: Weitere Touristen in Türkei hospitalisiert

15.11.2025, 22:3915.11.2025, 22:39

Im Fall ungewöhnlicher Krankheitsfälle in Istanbul gibt es mehr Opfer und weitere Festnahmen. Nach dem Tod einer Hamburger Mutter und ihrer zwei Kindern wurden zwei weitere Touristen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert, wie die Nachrichtenagenturen DHA und Anadolu berichteten.

Es soll sich dabei um einen Italiener und einen Marokkaner handeln. Sie übernachteten demnach in demselben Hotel in der Istanbuler Altstadt wie die Familie aus Deutschland.

Die beiden klagten Anadolu zufolge über Übelkeit und Erbrechen, sie befinden sich demnach aber nicht in Lebensgefahr. Einer der Besitzer des Hotels sagte dem Sender CNN Türk auf eine mögliche Lebensmittelvergiftung angesprochen, das Hotel habe kein Restaurant, es gebe lediglich Wasser. Ermittler nahmen Anadolu zufolge vor Ort Trinkwasser-Proben und werteten die Überwachungskameras aus. Es sei zudem festgestellt worden, dass ein Zimmer im Erdgeschoss mit Chemikalien desinfiziert worden sei.

Die Polizei nahm Anadolu zufolge drei weitere Verdächtige fest: Einen Verantwortlichen des Hotels und zwei Personen, die die Desinfektion durchgeführt hatten. Damit steigt die Gesamtzahl der Festnahmen auf sieben.

Die Nachrichtenagentur AFP meldete am Samstagabend unter Berufung auf die Zeitung «Birgün», das fragliche Hotel sei evakuiert worden. Alle Gäste seien am Samstag in andere Hotels gebracht worden.

Mutmasslich Lebensmittelvergiftung

Die Mutter und ihre Kinder im Alter von drei und sechs Jahren waren mutmasslich an einer Lebensmittelvergiftung gestorben. Genaueren Aufschluss sollen Laborergebnisse geben, die noch ausstehen. Inzwischen wurde die drei Hamburger in einem Ort der westtürkischen Provinz Afyonkarahisar beerdigt, wie Anadolu berichtete. Die Familie hat türkische Wurzeln. Der Vater der Familie wird auf einer Intensivstation in Istanbul weiter behandelt.

Am Mittwoch sei die Familie zunächst wegen Übelkeit und Erbrechens in ein Krankenhaus mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung eingeliefert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu. Die Eltern seien mit Durchfall und Gastroenteritis diagnostiziert und behandelt worden, die Kinder in einer anderen Klinik wegen Übelkeit und Erbrechens, später aber wieder entlassen worden. Als sich besonders der Zustand der Kinder verschlechterte, sei die gesamte Familie in der Nacht erneut in ein Krankenhaus gebracht worden. Kurz darauf verstarben beide Kinder, gefolgt von der Mutter.

Experten bemängeln unzureichende Kontrollen

In der Türkei werden Restaurants und Strassenverkäufer zwar kontrolliert, die Kontrolldichte ist jedoch insbesondere in touristisch stark frequentierten Gebieten Experten zufolge oft unzureichend.

Immer wieder berichten Medien auch über mutmassliche Lebensmittelvergiftungen. Im zentralanatolischen Kayseri wurden Anfang November demnach 80 Schüler und Lehrer ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie im Rahmen einer Veranstaltung Wurst im Brot verzehrt hatten. (sda/dpa/afp)

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