«Als Mitglieder der internationalen akademischen Gemeinschaft sind wir zutiefst besorgt», heisst es in einem offenen Brief, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ein entschlosseneres Vorgehen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin einsetzen.
Bislang 40 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger fordern dort, dass Staats- und Regierungschefs weltweit die Ukraine-Unterstützung deutlich ausweiten. «Wir rufen die Anführer der Welt auf, die Hilfe für die Ukraine drastisch zu erhöhen. Die Ukraine muss gewinnen, nicht nur 'nicht verlieren'», heisst es in dem Schreiben von Mittwoch.
Unter den Unterzeichnenden sind unter anderem auch die Schriftstellerinnen Elfriede Jelinek aus Österreich und die Rumäniendeutsche Herta Müller sowie die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Der Brief appelliert aber nicht nur für mehr Ukraine-Unterstützung, sondern warnt gleichzeitig vor der Gefahr durch Putin für die globale Gemeinschaft. Erwähnung findet dabei auch der in russischer Haft gestorbene Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Im Brief heisst es:
Und weiter:
Schnelle Hilfe werde Menschenleben retten, und ein Sieg über Putin gebe Millionen Russen «Hoffnung auf eine demokratische Zukunft».
Dazu heisst es: «Die Weltgemeinschaft muss sich zusammentun, um politische Gefangene zu schützen, die derzeit in Russland gefoltert werden.»
Konkret: Unterstützung russischer Bürgerinnen und Bürger, die wegen ihrer demokratischen und kriegsfeindlichen politischen Überzeugungen von Verfolgung bedroht seien und Asyl bräuchten.
Dazu gehöre auch die Unterstützung unabhängiger russischer Medien.
Ungeachtet seiner Propaganda suche Putins Regime verzweifelt nach Anerkennung durch die Weltgemeinschaft: «Wenn die Staats- und Regierungschefs sich weigern, die Wiederwahl Putins anzuerkennen, senden sie die klare Botschaft, dass die Welt ihn nicht länger als ‹Partner› betrachten kann.»
Die Forderungen richten sich an «die führenden Politiker der Welt». Viele Regierungen unterschätzten noch immer die von Putin ausgehende Gefahr, heisst es in dem Brief. Sie nutzten nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel, um Putin zu stoppen. Und weiter:
Die 40. Unterschrift stammt von der International Memorial Association – eine russische Menschenrechtsorganisation, die 2022 in Russland behördlich aufgelöst wurde und im selben Jahr den Friedensnobelpreis erhielt. Zum jetzigen Zeitpunkt enthält der Brief zudem Unterschriften von fast 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
(t-online/dsc)
Widerlicher und feiger Opportunismus. Es ist erbärmlich, wie wir uns hinter dem Schild mit Schweizerkreuz verstecken und dahinter Geschäfte mit Russland koordinieren. Das zahnlose Vorgehen bei den Oligarchen-Vermögen spricht Bände.
Auch ohne Nobelpreis 😏