In der russischen Region Kursk halten die ukrainischen Streitkräfte seit dem 6. August einen Brückenkopf, um den «Krieg auf das Gebiet des Feindes zu tragen», wie Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich sagte. Die riskante Operation, bei der die Ukraine zunächst bis zu 100 Dörfer und Ortschaften einnehmen konnte, dient auch dazu, bei eventuellen Friedensverhandlungen mit dem Kreml den Preis hochzutreiben.
Doch die Operation bindet zahlreiche ukrainische Kräfte, darunter auch Eliteeinheiten. Über eine von ihnen berichtet der dem ukrainischen Geheimdienst nahestehende Telegram-Kanal «Deep State» nun Erstaunliches: Demnach sollen Soldaten der 36. Marinebrigade bei der Siedlung Liubimowka in einen Hinterhalt geraten und plötzlich von russischen Scharfschütze umzingelt worden sein.
Sie zogen sich in ein nicht näher benanntes Gebäude zurück und forderten von dort bei ihrem Einsatzkommando einen Luftschlag an. Allerdings nicht nur auf die russischen Truppen, die weit verstreut in der Gegend positioniert waren, sondern auch auf die eigene Stellung. Offenbar verlangten die Elitesoldaten von ihren Kameraden eine weiträumige Bombardierung des Standortes.
Auf Bildern, die in sozialen Netzwerken kursieren, ist zu sehen, wie tatsächlich mehrere Luftschläge erfolgen, unter anderem mit schwerer Artillerie und sogar Streumunition. Dutzende Explosionen sind zu sehen, dann steigen Flammen aus einem Gebäude – es ist das Quartier, in dem sich die ukrainischen Soldaten versteckt hielten.
Das Einsatzkommando, das die Luftschläge auf Wunsch der eigenen Truppen anordnete, ging davon aus, dass die Elitesoldaten tot sind.
Dann die Überraschung: Alle neun Mitglieder des Trupps können dem Inferno entfliehen, sie flüchten aus dem brennenden Gebäude und bringen sich in Sicherheit. Auf dem Rückweg zu den eigenen Linien sollen sie noch mehrere verwundete Kameraden gerettet haben, wie unter anderem der Militärblogger «War Translated» bei X berichtet.
«Stellt Euch unsere Freude und unser Staunen vor, als wir später am Abend erst einen von ihnen und dann die übrigen acht lebend sahen. Als sie sich aus dem Gebiet zurückzogen, gelang es ihnen sogar, andere verletzte Soldaten zu retten. Wahre Helden!», schrieb die Brigade später auf ihrem Telegram-Kanal.
Wie die Männer die schweren Angriffe überleben konnten, ob unter dem Gebäude eventuell ein Bunker war, in dem sie sich verschanzen konnten, ist nicht bekannt. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig bestätigt werden. Sollte sich die Aktion inklusive der wundersamen Rettung der ukrainischen Elitekämpfer aber bewahrheiten, dürfte ihnen eine militärische Auszeichnung sicher sein.
Verwendete Quellen:
Das Szenario ist so surreal und doch muss ich mir immer wieder vor Augen führen, dass ich wenn ich auch nur 1700 km weiter nordöstlich geboren worden wäre selbst seit zwei Jahren an der Front oder bereits tot oder verwundet wäre.
Der Gedanke lässt mich schaudern.
Slava Ukraini 💙💛
gerade in der Region Kursk haben die russen in den letzten Monaten viele gefangene Ukrainer hingerichtet, einige geköpft, andere mussten sich zuvor ausziehen. Diese Aufnahmen haben die russischen Einheiten selbst veröffentlicht.
Daher ist es fast schon logisch, dass manche Soldaten bis zum letzten kämpfen, oder wie in diesem Fall noch einige Gegner mitnehmen wollen.
Viele solche Szenen gab es auf allen Seiten im zweiten Weltkrieg.